Mittwoch, 8. Juli 2009

Piratenpartei, Profil und Popularität

Liebe Piraten,

hier schreibt ein Sympathisant, der euch nun eine ganze Zeit aus der Ferne beäugt - manchmal schmunzelnd, manchmal entsetzt und zumeist zustimmend. Ich wage an dieser Stelle ein wenig konstruktive Kritik und Ratschläge vom hohen Roß und aus Laienperspektive.

Ihr nennt euch Piratenpartei, ein aus Werbersicht betrachtet glückloser Name. Griffig und augenzwinkernd ja, aber mit zuviel Assoziation in Richtung Satire und Scherzkeksoffensive. But so what, ist des Namens Kind und soll euch nicht weiter aufhalten. Ihr seid die Jungs und Mädels mit dem höchsten Sachverstand der digitalen Materie, insbesondere des Internet. Eindeutig ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den graumelierten Etablierten. Ihr wisst wofür ihr streitet, habt Argumente und Kenntnisse, die den Horizont vieler älterer Semester oder den unbedarften Mainstream übersteigen. Das ist wichtig, denn unsere Gegenwart ist digital, global vernetzt und datenreich und die Zukunft wird dies nur auf die Spitze treiben. Grund genug, die Entscheidungsgewalt und Weichenstellung nicht Unwissenden Populisten zu überlassen. Aufklärung und klare Konzepte hüllt ihr gerade in ein konsensfähiges Konstrukt. Dies anerkenne ich sehr.

Ich habe mir einen Großteil eures Bundesparteitags via Livestream angetan, Twitter, Blogs, euer Wiki und diverse Websites nach Informationen zu euch, Pros und Contras durchforstet und zudem eure Programmpunkte, Rohmanuskripte etc. durchgelesen. Möchte wissen, wer das was wie umsetzen will. Bin interessiert an den Köpfen dahinter und eurem Gesellschaftsentwurf.
Ihr seid ein bunter Haufen, klischeebeladen und rekrutiert euch aus dem zu erwartenden Umfeld. Euer kleinster Nenner ist aktuell euer schlankes, nicht endgültig formuliertes Parteiprogramm ergänzt um ein paar Worthülsen namens Freiheit, Bürgerrecht und Informationszugang. Mehrfach äußert ihr reflexartig, dass es für euch keine Schublade gibt. Rechts oder links, konservativ oder modern, ökologisch oder ökonomisch - solche Eingrenzungen wollt ihr euch nicht antun, keine klassischen Felder besetzen und erstrecht nicht Meinungen zu Themen äußern in denen ihr nicht vollends bewandert seid. Soweit so verständlich, führt aber zu Schwammigkeit und Beliebigkeit und fehlendem Profil.
Der kleinste gemeinsame Nenner lockt immer wieder auch krude Gestalten als Trittbrettfahrer. Diese können sich in eurem Fall auch noch auf den hehren Anspruch von Meinungsfreiheit und der Freiheit im Allgemeinen berufen. Die Beweggründe für Sympathisanten und Aktive, euch zu unterstützen können und werden die verschiedensten, aber nicht immer die moralischsten sein. Doch dies kann sich nur negativ auswirken. Spinner werden euch nur herunterziehen und parallel höchst unattraktiv für aufgeklärten Mainstream machen. Jeder gesellschaftlich oder politisch interessierte Mensch hadert heutzutage mit der Parteienlandschaft. Alles ein und derselbe Brei - realpolitisch zurechtgestutzte Allgemeinplätze eben. Diese Wähler wünschen Perspektiven - bei euch finden sie diese nicht. Noch fühlt es sich nach Bürgerbewegung an - ein zwei Themen und viel Engagement und ansonsten inhaltsfrei.
Von knapp 60 Millionen Wahlberechtigten werden wohl wieder um die 48 Millionen ihre Stimme abgeben. Für ein sicheres überspringen der 5% Hürde müssen also knapp 2,5 Millionen ihr Kreuz bei der Piratenpartei machen. Bei allem Respekt für den IT-, EDV- und Medienstandort in Deutschland, zu soviel wird es nicht reichen. Nicht wenn einzig Zensursula, Stasi 2.0 und Urheber-/Patentrecht eure Schnittstelle zum Volk sind. Selbst wohlmeinende werden sich aktuell scheuen euch die Stimme zu schenken, denn der kleinste gemeinsame Nenner ist eben nicht immer genug. Wer frei im Internet surfen will und kein Freund der Musikindustrie ist, hat dennoch ganz weltliche und gesellschaftliche Grundbedürfnisse. Arbeit, Rente, Bildung, Soziales, Umwelt, Verteidigung, Wirtschaft und was nicht noch alles sind Themenbereiche zudem man zumindest ein Statement erwartet. Eine Positionierung darf erfolgen, selbst wenn man ehrlich formuliert das dies aktuell keine Fachbereiche der Partei sind.
Fehlende fundierte Kenntnis muss kein Makel sein und kann geschickt umgangen werden. Einfachstes Mittel wäre eine Sympathiebekundung und Koalitionsaussage zu Parteien, bei denen man grundsätzlich Schnittstellen erkennt UND dennoch kann man deren Parteiprogramm kritisieren und eure Kerninteressen einfordern. Sprich, wir wären nicht abgeneigt mit folgender Partei ein Bündnis einzugehen, wenn diese uns folgenden Tanzbereich zusprechen und ihr Programm in folgenden Punkten korrigieren.
Desweiteren gibt es zahlreiche Gruppierungen mit Monothematik, aber eben Kernkompetenz zu Inselthemen. Unter solchen Gruppierungen sollten sich durchaus welche finden, die euren Idealen entsprechen, euch ergänzen und euer Halbwissen in anderen Bereichen ausbauen. Benennt diese als Kooperationspartner für eben diese Probleme. So könnt ihr euch auf euren Fachbereich konzentrieren, aber euer Profil zumindest mittels Aussage erweitern.

Wähler wollen mehr, ABER Wähler könnten euch wollen, wenn ihr euch mehr öffnet und zeitgleich konkreter, greifbarer, profilierter werdet. Vielleicht nicht 2009, aber es folgen soviele Wahlen. Ich könnte jedenfalls keiner Partei meine Stimme geben und aktuell in keinster Weise aktives Mitglied werden (obwohl ich mit dem Gedanken spielte), die sich keine Gesamtkonzepte antun will. Was bringt mir ein freies Internet, wenn zeitgleich Charaktere meine Stimme missbrauchen, die mir zuwider sein könnten?

Abschließend doch noch ein Einwurf zu den Fällen Tauss und Thiessen. Beide sind nicht vergleichbar. Jörg Tauss ist politisch erfahren genug Schaden von seiner Partei fernzuhalten und machte dies durch Niederlegung seiner Ämter. Das hat Stil und macht Sinn, auch wenn bis dato "nur" Ermittlungen laufen. Sein Übertritt zu euch ist sicher eine Win/Win-Situation und in seinem Fall lobe ich euch ausdrücklich für die propagierte Unschuldvermutung. Ich bin mir sicher, egal was am Schluss resultiert, werdet ihr gemeinsam eine folgerichtige Lösung finden. Jörg Tauss Erklärungen und Stellungnamen erscheinen mir mehr als plausibel und die Medienhetze für völlig überzogen. Der schale Beigeschmack wurde durch euch in jedem Fall entkräftet.
Bodo Thiessen widerum, war mir bis dato gänzlich unbekannt (logischerweise). Sein Alter, insbesondere jenes in dem er die angeprangerten Aussagen traf, taugt als Entschuldigung. Nicht wenige junge Menschen nutzen ihre Pubertät und folgende Jugend, um zu polarisieren, infrage stellen und anzuecken. Verblendung, Verschwörung und Provokation bilden eine ungünstige Vermengung bei etlichen Jungspunden. Der Inhalt seiner Aussagen und nun erfolgten Erklärungen, machen ihn aktuell in jedem Sinne untragbar für JEDE Partei. Stilvoller Abgang und ein wenig Nachdenklichkeit stünden ihm und den Piraten gut zu Gesicht. Dummheiten darf jeder machen, sogar solch hanebüchenen höchst bedenklichen, die Konsequenzen müssen allerdings erduldet werden. Und wer weiß vielleicht lernt Bodo Thiessen ja noch dazu, versteht irgendwann die Aufregung und liefert eine klare Entschuldigung oder Distanzierung - Unser ehemalige Außenminister, war ja auch nicht immer überaus souverän. Fakt ist, egal was Bodo Thiessen nun liefert (oder vlt. sogar schon geliefert hat - bin nicht voll auf dem Laufenden) - 2009 hat er die Chance auf egal welches Amt verspielt ODER ihr Piraten einiges an Kredit.

Und nun hol euch der Klabautermann! Ich würd euch wählen, kommt nur einen Schritt heraus aus eurem nerdigen Schattenreich.

Montag, 6. Juli 2009

Piratenpartei heuert an - Monkey Island lässt grüßen



Frei nach dem Motto - politisch Ernst nimmt man dich erst, wenn es auch Karikaturen gibt - hier mein Erstversuch. Nachdem ich das sonnige WE mit Sonnenentzug, aber im Livestream des Bundesparteitags der Piratenpartei (#BPT09) verbrachte, habe ich Jürgen Erkmann optisch und akkustisch mehr wahrgenommen, als irgendeine andere reale Person um mich herum. Dazu ein wenig Vorfreude auf das Spiel meiner Jugend in Fortsetzung - Monkey Island - fertig ist meine Hirnakrobatik. Natürlich auch als 16 Farb-Version.

Der Piratenpartei und allen Mitstreitern in jedem Fall ein erfolgreiches Wahljahr, es war spannend eure ersten Steps gen Realpolitik zu verfolgen.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Ahmadinejoke No. 1 - mein Statement zu Iran vs. USA



Nun kommt nichtmal viel Text, nur mein LOL-Bush of the day oder eben mein Mahmut Ahmadinelol. Frappierend die Ähnlichkeit - bei der Geburt getrennt? Mahmut Ahmadinedschad und George Bush junior, im Kindergarten hätte ich euch kaum auseinanderhalten können.
Möchte nicht wissen, was im Kopf des Präsidenten vorgeht, während sein Volk die Strassen Teherans durchtränkt. Demonstration pro Freiheit, wird seine Sieger finden - auch im Iran!

KLEINER NACHTRAG: MIR VÖLLIG HUPE WAS IHR MIT DEM BILD MACHT - SCHENKT MIR NEN LINK. ICH BIN SCHWER DAFÜR DESPOTEN WEGZULACHEN!!!