Freitag, 27. Februar 2009

teAM 2009 - das CDU Brecheisenchen

Dank eines Kommentatoren mit mehr Fantasie als meiner, weiß ich nun wofür teAM2009 steht: te Angela Merkel 2009 - Großes Kino!!! "te" heißt italienisch "dich" und auf spanisch "dir", insofern also dich/dir Angela Merkel 2009, ich bin begeistert. Da werd ich mich schleunigst in der Community registrieren und mit tatkräftiger Unterstützung glänzen.

OK, was sollen die neuen "Online-Werkzeuge" unserer Volksparteien? Die Zielsetzung war sicherlich inspiriert vom Obama Feldzug, der online untermauert wurde. Die Realisation schmeckt allerdings eher nach Warschauer Pakt...Interaktion, freie Meinung und Eigeninitiative ist nicht nur nicht gewünscht sondern unterbunden. Insofern streiten zwei Parteien auf Augenhöhe um vielleicht 0,2% der Stimmen, zu mehr wird dieser Mäuseschritt gen Web 2.0 nicht taugen. Silversurfer haben ein mehr oder minder gefestigtes Wahlschema und kein Interesse an billiger Internetwerbung und die Telekiddies kommen Kringel lachend kaum zum Kreuze malen...mit dieser Art von Web 2.0 Infiltration beleidigt ihr deren Selbstverständnis nur.

Viel Geld um nichts also...Bleiben noch innovative Plakatkampagnen und Parteistände auf dem Wochenmarkt, während deutschlands Wahlvolk neidisch nach USA blickt...LAAAAANGWEILIG!!!

Donnerstag, 26. Februar 2009

CDU spielt im Internet

Glück gehabt liebe SPD, nachdem ich euch zuletzt hier, hier und hier so kritisieren musste, versenkt heute die CDU, in bester Honeß-Manier ihren Web 2.0 Elfmeter im Nachthimmel. Auch Merkel, Koch und Schäuble wollen nun mitmachen in der interaktiven neuen Webwelt. Dazu haben sie mit Kolle Rebbe und Shipyard, zwei renommierte Agenturen verpflichtet, die nicht für Langeweile und fehlende Innovation bekannt sind.
Das nun sichtbare Ergebnis aber lässt auf Beratungsresistenz und Mutlosigkeit schließen. Obama würde nicht einmal müde schmunzeln über soviel Piefigkeit. Natürlich bin ich mir bewusst, dass der klassische potentielle CDU-Wähler etwas konservativer ist, als ich und auch keine Experimente wünscht. Das sei akzeptiert, doch dann macht der Schritt zu Facebook, Twitter, FlickR, StudiVZ und Werkenntwen nur wenig Sinn und ganz im Ernst, der Youtube-Channel ist die wohl größte Fehlinterpretation dieses Google-Instruments.
Ein Web 2.0 Auftritt ist nicht allein durch ein Beta-Symbol im Logo oder etwas optischen Feinschliff durchgeführt. Ein Klick weiter kommt schon die Entlarvung:

- Kommentarfunktion nur nach Registrierung
- Weiterleitung auf klassische PR-Inhalte
- typische Einbahnstrassenkommunikation

Somit wird eines sehr offensichtlich, die beiden Volksparteien liefern sich einen Wahlkampf auf Augenhöhe frei von innovativen Akzenten - Eher Keule als Florett. Ich will so nett sein und proaktiv und ungefragt zwei Anregungen herausposaunen:

1. Seit Guantanamo und dem ukrainischen Debakel ist Orange als politische Farbe etwas mehrdeutiger und negativer behaftet. Auch wenn die CDU mit ihrem verwaschenen blass-orangenem Farbton vielleicht auch ein wenig Profillosigkeit thematisiert.
2. Übermäßige JPG-Artefakte, vor allem im Logo (dem knuffigen Deutschball) sind optisch schmerzhaft und unnötig.
3. Wo finde ich eine Erklärung für die beiden Großbuchstaben "AM" ind teAM2009?
4. Das Web bestraft Mutlosigkeit und Kastration mehr, als Transparanz und Mut zu Fehlern...im schlimmsten Fall mit blanker Ignoranz.
5. Akzeptiert die Beratungsfähigkeit gebuchter Agenturen und ermutigt diese, ihr offensichtliches Können zu unterstreichen...ansonsten kann man sein Geld effektiver verbrennen.

Werte SPD, ihr habt die Messlatte tiefgenug gehängt...nun können beide Volksparteien sich bemühen sie dennoch zu reissen.

Montag, 23. Februar 2009

USP "Ultras St. Pauli" pöbeln zurück und Empfehlungen meinerseits

"Du kleiner Halbspacken kannst Dich gerne aus dem Millerntor verpissen. Dummschwätzer wie Dich vermisst niemand. Du bist eine Null und verdrehst die Tatsachen, ohne auch nur einen Hauch Ahnung zu haben. Kack ab, geh zum HSV und alles wird gut."

Dieses Zitat eines "St.Pauli Fans" bzw. Mitstreiter von USP (Ultra St. Pauli) möchte ich euch nicht vorenthalten. Grund für diesen schmeichelhaften Kommentar war meine unwissende Dreistigkeit diese krakelenden Nervtöter aus der Südkurve des Millerntors als solche zu benennen. Nach diesem Kommentar fühle ich mich mehr als bestätigt, insofern vielen Dank anonymer Superfan, ein Glück das der Verein auf deine Unterstützung bauen kann!

Desweiteren verweise ich gern auf die Jungs und Mädels von Readers-Edition bei denen nun schon mein zweiter Beitrag veröffentlicht wurde. Ein wirklich sehr lesenswertes Portal, ab von meinem fragwürdigen Hrinkollaps.

Und Gratulation zu einem weiteren Blogbaby, der Werbeblogkade. Dort wird hirnlose Werbung seziert - ein Anfang ist gemacht, nun hoffe ich auf weiteren Output und munteres Gepöbel.

Soweit an dieser Stelle, die Zeit drängt und mein geliebter FC St. Pauli spielt gleich.


Samstag, 21. Februar 2009

OPEL wach auf...Gedanken zur Rettung



Die Adam Opel GmbH, aktuell noch vernachlässigte Tochter von General Motors, hat eine drohende Insolvenz in Sichtweite. Medien, Fachleute und Politik übertreffen sich mit theoretischen Hilfmaßnahmen bei gleichzeitiger Verstrickung in Widersprüche und Grabenkämpfe. Bei einem so traditionsreichen deutschen Unternehmen fehlt offensichtlich mein Senf und so wage ich eine Utopie.

Spricht man von Opel, sind auch knapp 27.000 Mitarbeiter gemeint, welche jährlich mit um die 330.000 Zulassungen circa 15 Milliarden Umsatz erwirtschaften. Fehlende Managerqualitäten konnten den bis zu den 80er Jahren höchst erfolgreichen Autobauer auf Talfahrt schicken, während der Eigner-Konzern GM Opel massiv auspresst und gleichzeitig am langen Arm verhungern lässt. In der aktuellen vielzitierten Krise zeigen sich die Risse im Fundament um so deutlicher. Grundgenug für eine Radikalkur mit gänzlich unorthodoxer Taktik - es gibt nicht viel zu verlieren, denn das Ende scheint in Stein gemeißelt.

Kurz und knapp zusammengestaucht fehlt es Opel zuallererst an finanzieller Liquidität, Unabhängigket vom überforderten Mutterkonzern, Innovationsspielraum und Hoheit über die eigenen Patente. Zuallerletzt natürlich auch an Absatz. Wie kann in solch verfahrener Situtaion ausgerechnet im Weltwirtschaftskrisenjahr 2009, mit einem kränkelnden Kreditmarkt Genese verschafft werden?

Krisen verlangen harte Mannöver und Aktion fern von Geplenkel. Das leite ich ein mit einer extrem optimistisch überhöhten Taxierung des Firmenwerts in Höhe von 20 Milliarden Euro - einfach um einen Startpunkt und Diskussionsrahmen zu setzen. Dazu wird von einer Realität ausgegangen, die eine kooperative Abspaltung von General Motors ermöglicht. Diese geschieht in Form gegenseiter Beteiligung und gemeinschaftlicher Nutzung von Patenten und Technologie, allerdings mit der Zielsetzung wachsender Emanzipation voneinander. Opel soll sich stabilisieren, aber nicht gleichzeitig noch die Unzulänglichkeiten im amerikanischen Automobilsektor ausbügeln.

Opel als eigenständiges deutsches Unternehmen, mit starken nationalen und internationalen Partnern und 49% Fremdbeteiligung von Außen. Veränderte Strukturen, neue Ausrichtung, stärkere Fokussierung auf die bestehenden Erfolgssegmente, mit erweiterter innovativer Produktpalette. Nur wer zahlt?

Die Bundesregierung täte gut daran, zwar den Rahmen zu bieten, sich aber nicht finanziell zu übernehmen oder gar aktiv als Unternehmer in Erscheinung zu treten. Es gilt eine Allianz der Willigen zu formieren, welche unter dem Aspekt des gemeinsam erzwungen Erfolgs in der Lage sind die Notlage und auch die Gelder zu stemmen ohne das hierbei der Wettbewerb verzerrt wird und gleichzeitig Optionen für andere insolvenzbedrohte Unternehmen entstehen - Selbstheilung aus Eigeninteresse Dritter also.

Für solch eine Rettungsaktion gibt es mehrer Mitspieler und eine Zeit die reif ist für solch experimentellen, weil jungfräulichen Felder. Diese Beteiligten gliedern sich in drei Gruppen: einerseits direkt Betroffene, desweiteren Investoren mit Schnittstellen und der Staat mit seinen Instrumenten. In der ersten Gruppe finden sich die Mitarbeiter, Käufer, Zulieferer und Autohäuser wieder. Gruppe Nummer zwei sind technologielastige Unternehmen aus gesichertem Umfeld, wie z.B. die für ihren Vorstoß belächelte Solarworld AG. Der letzte Beteiligte ist Deutschland, mitsamt der KfW.

Letzgenannte sorgen in erster Linie für die Funktionalität des Rettungsprojekts. Ein Fond muss geschaffen werden, welcher an die 5 Milliarden Euro verfügbar macht und die Grundlage schafft für weitere 5 Milliarden Kredite von deutschen Banken. Dieser Kredit wird staatlich verbürgt und entsprechend verzinst durch Opel abgetragen.

Die ersten 5 Milliarden werden wie folgt aufgebracht:
1. Sämtliche Opelmitarbeiter beteiligen sich mit jeweils 5.000 Euro Gehaltsverzicht für die nächsten 12 Monate an ihrem Unternehmen und erbringen auf diese Art 135 Millionen Euro, bei gleichzeitigem Verzicht auf Stellenabbau und Werkschließung seitens Opel für die nächsten fünf Jahre.
2. Die Autohäuser bringen beteiligen sich mit 330 Miilionen Euro am Unternehmen. Diese Summe addiert sich durch jeweils 1.000 Euro Margenverzicht pro Zulassung.
3. Opelkäufer können sich mit einer Zusatzzahlung in Höhe von 1.000 Euro beim Kauf ihres Fahrzeug am Fond beteiligen und auf diesem Wege weitere 330 Millionen Euro aufbringen.
4. Die Zulieferbetriebe erhalten von Opel einen Vorvertrag als Exklusivpartner für ihr Segment. Im Gegenzug können sie mit der Umsatzsicherheit gemeinsam bei ihren Banken 2 Milliarden Euro Kredit bekommen und sich hiermit direkt an der Adam Opel GmbH beteiligen.
5. Opelfans weltweit mitsamt ihren Clubs, sowie Privatinvestoren können sich direkt am Rettungsfond beteiligen und somit dem Unternehmen beteiligen. Auf diese Weise wären weitere 250 Millionen möglich.
6. Branchenfremde Betriebe, wie z.B. die Solarworld AG bringen sich mit insgesamt 1 Milliarde Euro ein und sichern sich neben Anteilen auch Vorverträge für gemeinsame Innovationen und Zusammenarbeit. Zielgruppe umfasst: Batteriehersteller, Energielieferanten, neue Energien etc.
7. Die KfW, welche den Fond aufsetzt und verwaltet steuert die fehlende Summe zu den benötigten 5 Mrd bei. Natürlich bleiben von den obig als Best-Case formulierten Summen realistische 50% über. Die erreichte Summe als Eigenmittel sichert den Kredit zur Zielsumme jedoch ab.

Die geschilderte Variante bringt im Laufe eines Jahres genug Spielraum, den Betrieb aufrecht zu erhalten, die Loslösung von GM einzuleiten und parallel völlig neue Geschäftmodelle, Kooperationen und Investitionsspielraum. Binnen der nächsten 12 Monate steht der Fond, welcher versehen mit Staatsbürgschaften die zweite Hälfte der zu stemmenden Summe auf dem freien Kreditmarkt ermöglicht. Opel wäre an der Krise gewachsen und innerhalb der nächsten Jahre zu einem Vorbildunternehmen gewachsen. Angepasst an die Erfordernisse der Zeit, technologisch mit Vorsprung versehen und in der Lage ihren 51% Firmenanteil wieder aufzustocken.

Soviel Utopie klingt höchst unwahrscheinlich, soll auch nur als Denkanstoss dienen. Der zu erwartenden Kritik entgegne ich, dass mein Rechenmodell zwar hinkt, aber der oben genannte Unternehmenswert ist derart überhöht, dass einiger Spielraum entsteht.Krisen gilt es zu meistern und sich entgegen zu stellen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Die Mutter aller Krisen hat viel Milch

Krisenwunderland ich versteh dich nicht. Nun befinden wir uns kurz vor Ende des zweiten Monats im Konjunkturdellenjahr 2009. Gelangweilt reihen sich Milliardenverluste von Banken aneinander, umgarnt von Firmenpleiten und einer Mischung aus Deflation und Inflation. Der Winter wird medial überhitzt und in Katastrophen getunkt.

Ich versuche die Schreibtischfarbe unter Briefen, Konzepten und Ausdrucken zu erkennen und habe nach dreieinhalb Tagen meine 40-Stunden-Woche absolviert - positive Herausforderungen. Ganz subjektiv verkenne ich die Krise und klopfe mein Umfeld ab. Medienschaffende, IT´ler, Gastronomen und wild durcheinander gewürfelte Branchen aus meinem Dunstkreis pflichten mir bei. 2009 hat keine Dellen, nichtmal Cellulitis, im Gegenteil es fühlt sich eher nach Wachstum an. Und die Arbeitnehmerseite klagt auch nicht. Gehaltssteigerungen von 2008 und Abwerbeangebote verwirren ein wenig, ansonsten ist eher zu viel zu tun. Es bleibt spannend - ich lebe nach wie vor in einem Paralleluniversum.

Montag, 16. Februar 2009

Gewinnspiel wird aufgelöst nach langem Schweigen ebeUaNPTJf

Hmmm, wie sag ichs meinen Kindern? Meine Worte interessieren nicht einmal gegen Bestechung irgendeine Sau, außer dreien. Da mach ich mein Gewinnspiel und nur drei Blogger sind in der Lage daran teilzunehmen. Während die Scannerin alles richtig macht und mich kommentiert UND parallel mir einen Post widmet, bin ich bei FrauD und "kurz nachgedacht" zumindest in der Blogroll fest verlinkt (auch wirklich eine Ehre) und bekomme zumindest nen Kommentar dererseits.
Wie wählt man den loyalsten von Dreien? Unmöglich denke ich...noch dazu wo alle drei außerhalb des offiziellen Premium Cola Liefergebiets liegen...wo die Colafreaks auch noch Probleme haben ihr Leergut zurück zu bekommen...Hmmm
Simple Lösung...jeder bekommt acht Flaschen per Post...darf mal probieren und mich hassen, weils den Jackpot nicht gab. Aber so what, that´s life...
Wenn ich jetzt nur die Lieferadressen wüsste könnte ich anfangen zu packen...

Sonntag, 8. Februar 2009

FC St Pauli Fans vs. USP, die nervigen Ultras

Ultras nerven, egal wo. Radikale Vollnacken, die fehlende Aussagen umso lauter gröhlen sind in jedem Stadion fehl am Platz. Martialisches Aussehen teilweise minderjähriger Milchbubis, gehüllt in die Uniform des schwarzen Blocks und doch optisch durchaus in einem NPD-Camp in der sächsischen Schweiz anzusiedeln. Da stehen sie am Millerntor, gleichen sich wie ein Ei dem anderen - kahlrasierte Marionetten dirigiert von einem stimmgewaltigen Megafonbesitzer, welcher über die 90 Minuten mit dem Rücken zum Spiel auf dem Zaun sitzt. Bei St. Pauli kann ich aus eigener Erfahrung bezeugen, wie penetrant solche "Fans" in der Lage sind, Stimmung zu stören statt sie zu erzeugen. Einstudiert alberne Choreografien, übers Knie gereimte Gassenhauer und konsequente Dauerbeschallung fern jeder Spielsituation. Wenn ich im Stadion stehe bin ich hin- und hergerissen, zwischen der Freude am Spiel und der Gereiztheit über einiger hundert Halbaffen in schwarzen Kapuzenpullovern, welche ihren Hass auf alles "Konventionelle" gern zur Schau tragen (TV-Sender, Juppiefans, der Gegner, professionelle Vereinsführung etc.). Ich inhaliere das Spiel und werde abgelenkt durch ein monotones Verbalgestolper "Sforza St. Pauli", welches entfernt an "Karma Chameleon" von Boy George erinnern soll. Boy George der mit den wenig freudigen Ultras bis auf die Frisur kaum etwas gemein hat.
Neulich bekomme ich einen Flyer in die Hand gedrückt. Er widmete sich den "Boykoteuren" auf den Rängen, die eine angekündigte Performance ignorierten. "Solche Fans haben auf der Südtribühne nichts verloren" hieß es. Lächerlich - liebe Hardcore-Freaks von USP, liebe Ultras weltweit, liebe Hools etc. ihr stört den Fussball, ihr nervt uns Fans. Wir wollen Fussball zelebrieren nicht euch. Wir lieben Fussball eben genau des Spieles wegen. Wenn wir Cheerleading wollten gingen wir zum Football. Also haltet die Fresse oder aber reagiert auf das Spiel, auf Situationen und Platzgeschehen, so ihr in der Lage seid ein Fussballspiel zu erkennen und zu lesen.

Ich liebe Fussball. Wie zu Zeiten der letzten EM auch in diesem Blog sehr ersichtlich, genieße ich Fussball mit allen damit verbundenen Emotionen, Spielerverehrung und zugehörigem Leiden. Ich bin zwar Fan, allerdings nicht in dem Ausmaß, dass ich mich einem kompletten Tunnelblick unterwerfe. An erster Stelle steht bei mir der FC.St.Pauli, doch in der Bundesliga kann ich sehr wohl auch mit dem HSV sympathisieren. Es fällt mir leicht überragende Leistungen wie die von TSG Hoffenheim anzuerkennen und ich liebte das ballverliebte Freiburger Spiel in ihren letzten Jahren Bundesliga. Natürlich distanziere ich mich vom FC Bayern, obgleich ich Hoeneß Arbeit Respekt zolle, Mehmet Scholl bewunderte und aktuell gern einen Ribery zaubern sehe. Fussball kennt für mich keine Grenzen und verkrampfte Beschränkung, auch wenn sich Underdogs immer wieder leicht in mein Herz spielen.

Im Stadion kann ich sehr wohl lautstark mitpöbeln, anfeuern und nervös der Hektik auf dem Platz folgen. Ich gehe gern als "Sieger" aus dem Stadion und bekomme immer noch Gänsehaut wenn die Hells Bells ertönen oder die Fans aus einer Kehle "You´ll never walk alone" grölen. Ich mag diese 90 und mehr Minuten wirklich. Jahrelang war eine Dauerkarte mein Eigentum, als Teenie schon peitschte ich Pröpper und Manzi nach vorn, habe Aufstiege gefeiert und Abstiegen die ein oder andere Träne nachgeweint.

Mittlerweile bin ich seltener im Stadion, freu mich aber immer wieder am Millerntor zu stehen, Astra in der einen Zigarette in der anderen Hand. Ich zolle den Entwicklungen gen Professionalität durchaus Respekt, solang der Kommerz nicht den Ausverkauf der Seele bedeutet. Die neue Tribüne macht Appetit auf mehr, Appetit auf ein liebenswürdig kompaktes Stadtstadion mit englischer Athmosphäre. Hoffentlich bald wieder in Liga eins.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Antworten von Alexander Artopé - Interview über Bande

Das social lending Portal smava in Person von Herrn Artopé hat mich nun tatsächlich mit Tempo überrascht und wie unten ersichtlich meine kritischen Fragen aus dem Urlaub beantwortet. Meine Sticheleien auf unbeholfene PR-Taktik und leicht eingeschnapptes Ignoranzbeklage werden dadurch quasi ausgehebelt. Das erfreut, denn es geht mir ja nicht ausschließlich um unreflektiertes Gepöbel, sondern vielmehr um konstruktive Kommunikation auf Augenhöhe. Die ist nunmehr erreicht, hat sich Alexander Artopé doch wirklich Zeit genommen, meine eher skeptischen Fragen zu beantworten. Aber lest selbst:


INTERVIEW ZWISCHEN WIRW (CORNELIUS H.) UND SMAVA (ALEXANDER ARTOPÉ)

WIRW: Smava geht ins dritte Jahr, flankiert von finanzstarken Partnern und mit prominenter Nennung durch alle Medien. Wann geht es in die Gewinnzone?

Artopé: Wie Sie sicherlich in unserem Blog mitverfolgt haben, werden die Gebühren auf smava.de zum 09.02.2009 erhöht. Diese Maßnahme war einer von mehreren notwendigen Schritten, um nachhaltig wirtschaftlich zu arbeiten. Wir werden von sehr finanzkräftigen Investoren unterstützt, das ist richtig. Unser Ziel ist es allerdings nicht nur, Privatverbrauchern eine faire Alternative zu Banken zu bieten und uns dauerhaft als bester Online-Kreditmarktplatz am Markt zu etablieren, sondern natürlich auch profitabel zu arbeiten. Genaue Angaben zu unserer finanziellen Planung machen wir nicht, hierfür bitten wir um Verständnis.


WIRW: Der Besuch auf der Site ist mit langen Wartezeiten verbunden. Will man das Forum besuchen, verlässt man die eigentliche Seite. Der eigentliche Kreditantrag ist höchst unkomfortabel und mit unsinnigen Fehlermeldungen versehen. Ist die Behebung solcher Kinderkrankheiten in näherer Zukunft geplant?

Artopé: Grundsätzlich erhalten wir eigentlich ein positives Feedback auf die Nutzbarkeit der Seite. Insbesondere beim Kreditantrag haben wir Wert auf Einfachheit und Verständnis gelegt. Aber natürlich schließen wir nicht aus, dass er noch auf die eine oder andere Weise optimiert werden kann (Anmerkung Artope: hierzu würde ich gerne nochmal mit Ihnen telefonieren, weil ich auch gerne verstehen würde, was sie meinen – vielleicht übersehen wir auch etwas, aber normalerweise erhalten wir hier positives Feedback).


WIRW: Ihr wollt mit der Blogosphäre kommunizieren, während euer Unternehmensblog höchst unregelmäßig und selten befüttert wird. Besuche in anderen Blogs, samt Kommentar finden sich nicht oder kaum. Habt ihr kein Interesse an Kommunikation und Interaktion auf Augenhöhe im Web 2.0?

Artopé: In unserem Corporate Blog wird in der Regel ein Beitrag pro Woche veröffentlicht. Im Vergleich zu anderen Corporate Blogs halte ich diese Frequenz für sinnvoll. Unser Ziel ist es, über das Produkt und das Unternehmen smava sowie zu anderen Finanzthemen Stellung zu nehmen. Und um uns mit anderen Blogs zu vernetzen, lesen wir regelmäßig andere Finanz-Blogs und setzen entsprechend Trackbacks zu passenden Posts. Eine weitere Maßnahme, um mit anderen Finanz-Bloggern enger in Kontakt zu treten, war beispielsweise die Veranstaltung unseres Blog-Wettbewerbs. Sehr viele Blogger nutzten die Chance, ihr Blog noch bekannter zu machen und nahmen daran teil. Im Ergebnis würde ich also schon sagen, dass wir auf einem guten Weg sind und auch mit dem Blog-Wettbewerb gezeigt haben, dass das Thema für uns wichtig ist.


WIRW: Euer innovatives Projekt und der erwünschte Medienwirbel widersprechen der nachlässigen Homepagepflege. Veraltete Blogwettbewerbe, Pressemitteilungen ohne Aktualität irritieren. Habt ihr vor, das zu ändern?

Artopé: Der Pressebereich ist unterteilt in Pressemitteilungen und aktuelle Medienberichterstattungen. Beides ist immer auf dem neuesten Stand, damit chronologisch seit dem Start bis heute für interessierte Nutzer beide Bereiche transparent nachvollziehbar sind. Gerade für Journalisten, die das intensiv nutzen, von hohem Mehrwert. (Artope: wir sollten wirklich mal telefonieren, das kann ich leider auch nicht ganz nachvollziehen).


WIRW: Nachdem smava sich nun auch Selbstständigen öffnet, stellt sich mir die Frage, ob ihr gerade die aktuellen Finanzeskapaden und krisenverursachte Mutlosigkeit nicht nutzen wollt, um euer USP strahlen zu lassen? Habt ihr Planungen für Existenzgründer, die euren Markt für Startkredite aufsuchen und mit Ideen und Qualifikation überzeugen, anstatt mit Zahlenwerk und Sicherheiten?

Artopé: Wie Sie bereits festgestellt haben, besteht einer unserer USP´s darin, dass wir auch Zielgruppen wie Selbständige bedienen, die von Banken als sehr riskant eingestuft werden. Insbesondere vorteilhaft ist, dass es keine Einschränkungen auf bspw. Freiberufler gibt, oder ein Ausschluß von bestimmten Gewerben wie bspw. Friseuren. Viele Anleger auf dem smava Kreditmarktplatz sind ebenfalls selbständig und kennen die Probleme, mit denen Selbständige bei Banken zu kämpfen haben. Daher unterstützen sie gerne Projekte von Kleinunternehmern, bei denen es beispielsweise um Betriebsmittelinvestitionen geht. Grundsätzlich halten wir es auch für eine gute Idee, Existenzgründer zu unterstützen. Leider haben wir aber noch keinen Weg gefunden, das damit verbundene Risiko für unsere Anleger quantitativ abzubilden. Diese quantitative Einschätzung halten wir elementar, da Anleger sonst schnell viel Geld verlieren könnten. Verwertbare Daten, anhand derer man das Risiko einschätzen könnte, stehen aus unserer Sicht bei Selbständigen erstmals valide nach etwa zwei Jahren Betriebsdauer zur Verfügung. Somit können zwar keine Existenzgründer, aber Gewerbetreibende und Freiberufler ab zwei Jahren Geschäftstätigkeit bei smava einen Kredit aufnehmen, was im Vergleich zur Kreditvergabe der Banken ein erheblicher Vorteil für Selbständige ist.



Fazit WIRW: Natürlich möchte ich keinem kommerziellen Anbieter eine "Überpräsenz" in meinem Blog widmen, dennoch halte ich es für angemessen, dem weiterführenden Kommunikationswunsch zu entsprechen. Hierzu wird es auch noch einen abschließenden smava-Post geben, allein um das Thema abzuschließen. Darüberhinaus anerkenne ich auf diese Weise, die Gesprächsbereitschaft eines modernen Unternehmen, trotz dezentem Gegenwind. Abschließend bedanke ich mich bei Herrn Artopé für das Interview.

Dienstag, 3. Februar 2009

Wir sind Papst - rechtsdrehende Kulturen






















Mein Blog war bisher frei von religiösen Themen. Als überzeugter Atheist und Humanist, spielt Religion für mich keine Rolle und wird dennoch jedem zugesprochen, der in seinem stillen Kämmerchen seinem Glauben fröhnt. In mir schlummert kein Bekehrertum und an sich empfinde ich Religion nicht als Bedrohung - bin nur frei davon.
Wir sind Papst und als Hohn der Geschichte haben wir Deutschen unseren besten Mann in den Vatikan geschickt - einen ehemaligen Hitlerjungen und im tiefsten Bayern sozialisiert. Wie sich zeigt schützt Alter nach wie vor nicht vor Torheit und eine homogene Masse mit extremen Männerüberschüssen, wie im Vatikan vorzufinden, ist kein Hort für progressive Weltoffenheit. Zwanghaft asexuelle Menschen mit Zölibat erschienen mir von je her suspekt...
Nun haben wir als Papst einen Ratzinger installiert, der Freudentaumel war groß. Erschrocken registrierte ich schon damals, wie empfänglich unsere deutsche Jugend noch für altbackene Rituale und Greise in Amt und Würden ist.
Mir ist ein Papst egal, ich bin keines seiner Schäfchen. Aber ich bin Deutscher, Bürger in einem Staat dessen Religionen christlicher Natur sind. Einem Land welches schandvoll die Zeit zwischen 30ern und 50ern verbrachte und größtes Leid und Massenmorden manifestierte. Ich bin so sehr deutsch, dass ein deutscher Papst selbst für mich eine Sonderrolle spielt. Ich verabscheue die Gräueltaten des dritten Reich so sehr, dass ich auch 2009 noch hochallergisch auf jede Verhamlosung reagiere.
Und jetzt bin ich Zeitzeuge der größten Entgleisungen eines Papstes der letzten Jahre. Da werden rückständige Kleingeister wieder dem Schoß der katholischen Kirche zugeführt. Da dürfen sich Antisemiten frei äußern und werden parallel rehabilitiert. Eine Schande.
Genau das richtige Öl ins kulturelle Feuer. Der Katholizismus schließt die Lücke, die er mit verfrühter Modernität aufriss. Back to the Roots, damit man auf Augenhöhe mit islamischen und jüdischen Fundamentalisten pöbeln kann.
Religion verblendet und richtet generell und mehr als offensichtlich mehr Schaden an, als mir all die geläuterten frommen Schafe Glauben machen wollen. Religion behindert Synapsen und verhindert Menscheliebe und bewegt doch Massen. Im Sinne aller Christen können die aktuellen Verfehlungen nicht ohne Folgen bleiben...
Bendeikt XVI, ich unterstelle dir IQ, Menschenverstand, Geschichtsverständnis, Friedfertigkeit und Toleranz: Zeig das...distanziere dich von menschlicher Verfehlung und treibe das Christentum nicht in die tiefste und elendigste Vergangenheit. Ansonsten tritt ab...Amen!

Montag, 2. Februar 2009

Augenhöhe wieder erreicht, smava reagiert doch

Pling macht es um 17:33 Uhr am heutigen Montag - eine Email taumelt in mein Postfach. Der Absender hat gewechselt, doch das Unternehmen ist und bleibt smava. Persönliche Zeilen samt Entschuldigung, die ich gern annehme. Krankheit und Urlaub im Janaur sind mir als Unternehmer nicht fremd und erscheinen logisch und ebenso verzeihlich - wollte ja nicht auf Krampf ein großes Fass aufmachen.

Nun warte ich ab, inwiefern meine Fragen verarbeitet werden und freue mich darauf die Antworten hier abzulegen. Vielleicht entpuppen sich smava und insbesondere Herr Artopé als wesentlich PR-fähiger als unterstellt. Direkte Kommunikation scheint in jedem Fall möglich.

Sonntag, 1. Februar 2009

smava schweigt, PR-Maschinchen durch Stille

Mir wurde die Ehre herangetragen mit meinem Blog Herrn Alexander Artopé interviewen zu dürfen. Kern des Interviews wäre sein StartUp smava gewesen. Ich fand die Herangehensweise eher uncharmant und wenig persönlich und wählte den Weg das Interview offen und hier vor Ort zu führen. Meine Fragen hab ich in einen Post gehüllt und die PR-Abteilung der Plattform für Peer2Peer-Kredite darüber informiert.

PR - Public Relations, zu deutsch Öffentlichkeitsarbeit ein Wachstumssektor, welcher gerade im modernen Wirtschaften sehr hochtourig gefahren wird. Die New Economy, zu der ich auch smava zähle, ist stets bemüht die Öffentlichkeit zu suchen. Meine Unterstellung, dass gerade frische Unternehmen mit hoher Affinität zum Internet, die modernen Regeln guter PR realisieren war wohl zu optimistisch. Es bleibt bei der klassischen Verteilung, das Unternehmen verteilt seine Information adressiert an die Öffentlichkeit. Dialog, Augenhöhe und Kritikfähigkeit sind unerwünschte Details.

Schade eigentlich, ich hätte mich auf ein offenes Gespräch mit Herrn Artopé gefreut. Gern ein Projekt wie smava hinterfragt, mich überzeugen lassen wollen und vielleicht einige Anregungen gestreut. Eine Art Interview, welches die Bezeichnung auch verdient. Unbeantwortete Emails und zuvor eine unpersönliche per Massenversand entsprechen nicht meiner Gesprächsdynamik.

Ich verbleibe mit guten Wünschen für smava und die Erreichung einer Wohlfühl-Gewinnzone, denn tatsächlich gönne ich jedem Konkurrenten im klassischen Bankensegment allen Erfolg.