Mittwoch, 28. Januar 2009

Das Schweigen des C.

Das hat man nun davon. Unüberlegt folgt man seinem Strukturbedürfnis und verpflichtet einen Projektmanager, um die eigenen Projekte forcierter und ergiebiger zu verfolgen. Man müht sich, den richtigen Bewerber aufzureissen und findet einen brillianten und hochmotivierten Koordinator. Schon nach Stunden trägt dessen Arbeit Früchte: als Chef erhält man Dringlichkeit-Emails, samt ToDo-Listen und Priorisierung. Dies allerdings nur als Vorstufe, während parallel ein Projektmanagement-Tool errichtet wird. Mittlerweile kann ich Wochen im voraus erfahren, wie wenig Zeit auf wie viel Pflicht trifft. Der Stratege scheut sich nicht zu quengeln und den Druck konstant hoch zu halten - alles für ein gutes Gelingen.

Wie man an meiner aktuellen Postingrate erkennen kann, gilt mein Blog als Freizeitvergnügen, welches ich doch aktuell zurückschrauben soll. Ich sei selber schuld, mit meinem Engagement in mehreren Unternehmen und verschiedenen Geschäftsfeldern müsse ich Opfer bringen. Ich liebe diesen Mann, auch wenn er mich zu Höchstleistung peitscht.

Es fällt mir schwer mein Weblog so zu vernachlässigen, gerade als sich zuletzt die Leserzahlen so erfreulich entwickelt haben. Doch zum Glück hat der Planer auch gute Nachrichten für mich, schon in Kürze wird sich mein Freizeitpensum wieder erhöhen. Dann nämlich, wenn Arbeitsbereiche delegiert sind, wir personell verstärkt und entlastet arbeiten können. Ich freue mich schon, denn Stress sorgt für viel zu großen Kaffeedurchsatz...

Sonntag, 25. Januar 2009

Claus Schenk Graf von Stauffenberg - überglorifizierter Held

Meine Meinung zum satirischen und unterhaltendem Vermögen des Oli Pocher hab ich merhfach geäußert. Ich bin wahrlich kein Fan. Die allgemeine Hysterie über seinen Auftritt als Stauffenberg, kann ich jedoch nicht im Ansatz nachvollziehen. Ebenso fällt es mir schwer im allgemein üblichen Heldentaumel mitzujubeln. Claus Schenk Graf von Schenkenbergs Heldentat scheiterte am 20. Juli 1944, knapp elf Jahre nach Hitlers Machtergreifung und weniger als ein Jahr vor Kriegsende. Verübt wurde es nicht durch unbeschmutzte Freiheitsliebende mit Vorliebe für Demokratie und Menschenfreundlichkeit.

Stauffenberg hat im 3. Reich vielmehr erfolgreich die Karriereleiter erklommen und ein System gestützt, welches wir heute zu Recht verurteilen - seine Abneigung für Demokratie und Gleichheit des Menschen sind kein Geheimnis. Hineingeboren in ein altes Adelsgeschlecht und mit preußischen Wurzeln, konnte er die Vorteile der Schreckensherrschaft lange Zeit genießen. Seine Abkehr vom Führer, dem er einste den Eid schwor, liegt vielmehr darin begründet bei einem hochwahrscheinlichen Scheitern des Nationalsozialismus die Prfünde zu sichern und das eigene Wohlergehen zu zementieren.

Ich wäre der letzte, der nicht einen Erfolg der Operation Walküre gutheißen würden. Allerdings einzig um das Übel Adolf Hitler auszumerzen, nicht aber mit Unterstützung der eigentlichen Ziele der Putschisten. Natürlich ist es große Tragik, dass sowohl er als auch einige seiner Mitstreiter exekutiert wurden. Die damalige Zeit kannte nur Greuel und keine Menschenrechte. Der Mordversuch ist durchaus als glorreich zu werten - Stauffenberg jedoch als antifaschistischen Helden zu stilisieren grenzt an Perversion.

Wenn nun heutzutage eine pubertierende Dumpfbacke an der Seite von Harald Schmidt Zoten in Stauffenberguniform reisst, dürfen seine Gags als mau bezeichnet werden. Die Ehre eines Helden und Revolutionärs wird jedoch nicht beschmutzt, wenngleich Entscheider seitens der ARD solches glauben machen wollen. Stauffenberg war kein uninformierter Zivilist, auch kein billiges Kanonenfutter im Weltkriegschaos. Der Graf war eine Größe im NSDAP-System und an der Ausbildung von SA-Schergen beteiligt.

Bei der Bestzung des Sudetenlandes, im Polenfeldzug, zur Westoffensive gegen Frankreich, in den Ostlegionen und an anderen Orten unterstützte er maßgeblich die Ziele der NSDAP und das bis hinein ins Jahr 1943, bis zu seiner schweren Verwundung. Die Gräueltaten der Nazis dürften zu dieser Zeit durchaus auch preußischen Generälen bekannt gewesen sein - Helden aus Überzeugung sehen anders aus.

Selbst als der Umsturzgedanke sich manifestierte, waren die Ziele eindeutig antidemokratisch, elitär und nationalistisch, jedenfalls nicht freiheitsgewandt. Nein, es ging um Eigeninteressen, welche im Zweifel auch mit Heldentod, in jedem Fall unter Ermordung des einstigen Führers gewahrt werden sollten.

Das dieser "Held" vom Chef-Scientologen Cruise in Szene gesetzt wird, halte ich nicht für verwerflich, die Empörung über eine "Verunglimpfung" der Person Stauffenberg fast 65 Jahre nach seiner Exekution allerdings um so mehr. Was macht Claus Schenk denn zum sagenumwobenen ewigen Helden? Ein gescheiterter Mordversuch an Adolf Hitler mit einer eigennützigen Argumentation. In anderen Situtationen wären solche Menschen als Oppurtunisten beschrieben worden.

Oliver Pocher, ich jedenfalls, verabscheue dich nicht, wegen deines grenzgängerischen Stauffenberghumors, wenngleich ich deine Unterhaltungsqualität weiterhin in Frage stelle bzw. für Steigerungsfähig halte. Parallel betone ich meinen höchsten Respekt für die wahren Helden, welche wider sämtliche nationalistischen und menschenfeindlichen Strömungen, ihr Leben riskierten oder gar opferten. Gegönnt hätte ich Stauffenberg seinen Erfolg allein um ein voriges Ableben Hitlers, seine Reputation hat er bei mir dadurch nicht erreichen können.

Freitag, 23. Januar 2009

Jobangebote am Medienstandort Hamburg

Es freut mich mitzuteilen, dass wider alle Krisenszenarien, auch im Jahr 2009 Arbeitsplätze entstehen und Personal gesucht wird. Meine Freunde von der Kommunikationsagentur Zwogee, bündeln von nun an alle Jobanfragen und ihre eigenen Personalsuchen in ihrem Projekt Konegge. Gemeinsam mit ihren Partnern bieten sie zum Start drei erste feste Arbeitsplätze im Mediensektor an - Faire Bezahlung und kreatives Umfeld als Selbstverständlichkeit.

Während aktuell vor allem Entlassungen, Einsparungen, Kurzarbeit und Engpässe medial abgefrühstückt werden, promote ich umso lieber eine gegenteilige Entwicklung. Auch weil sich das Projekt Konegge auf die Fahnen schreibt für Bewusstsein und korrektes Wirtschaften zu stehen, bin ich mir sicher, dass hier kompetente Arbeitssuchende genau das richtige Angebot finden können.

Nur der Vollständigkeit halber zähle ich an dieser Stelle die drei gesuchten Positionen auf:

1. Projektmanager Filmproduktion
2. Projektmanager Fotoproduktion
3. PR-Assistenz Trainee

In Hamburg und mit Elbblick, bei rennomiertem Arbeitgeber. Ich werde immer wieder auf die Entwicklungen von Konegge und dem zugehörigen Netzwerk eingehen. Ich selbst halte mich mit Eigennützigkeit nicht zurück, allein weil dieses Jahr mannstarke Unterstützung für einige Projekte benötigt wird und mich Jobportale wie Monster oder Stepstone nicht wirklich ansprechen. Anonymität und Massenware locken mich kaum, da lege ich eher Wert auf ein vertrauensvolles Kontaktnetzwerk von Menschen die ich kenne.

Fragen an smava - das indirekte Interview und Seitenblicke

Peer to Peer, seit einiger Zeit nun auch bei Krediten angewandtes System. Vor dem Hintergrund, Banken zu ersetzen und deren bürokratisches Geschäftsgebahren auszuhebeln durchaus ein interessanter Ansatz. Gerade in den USA hat dieses Modell sich erfolgreich in den Geldmarkt eingemischt. Neben smava machen sich auch weitere Mitbewerber daran, Deutschland und Europa um diese Dienste zu bereichern.

Die eigentliche Idee, Kredite von Mensch zu Mensch zu gewähren ist bis in weit vergangene Tage zu finden. Das Internet glänzt hier wiederholt durch seine fehlenden Grenzen. Kreditnehmer und -geber finden zusammen, selbst wenn sie sich eigentlich nicht kennen. Die Instrumente zum Bonitätscheck und zur Absicherung sind ausgereift genug, solche Geldtransfers auch anonym abzuwickeln. Gerade Deutschlands Gesetze machen den Einbezug einer "echten" Bank allerdings unumgänglich. So steht eine solche auch bei smava als Bindeglied bereit. Besonders auffällig ist an dieser Stelle, die Möglichkeit mangelnde Sicherheiten durch höhere Zinssätze auszugleichen. Diese Möglichkeiten sind für Privatleute oder kleinere Selbstständige selten im regulären Bankmarkt zu finden.

Die kulturellen Unterschiede gerade im finanziellen Bereich, wirken sich auf die Marktdurchsetzung von peer to peer Krediten spürbar verschieden aus. In den USA wird leichtfertiger "auf Pump" gelebt, Verschuldung an sich ist kein Makel. Deutsche Sparermentalität und das Bedürfnis einen etablierten Ansprechpartner zu haben, stehen in Widerspruch zu Privatkrediten aus dem Internet. Doch auch die deutsche Kultur ist zu Sinneswandel fähig und bewegt sich in jüngerer Vergangenheit weg von konservativen Denkmustern und überhöhter Vorsicht. Insofern prognostiziere ich StartUps wie smava durchaus Potential und erfolgreichen Geschäftsbetrieb auf Dauer.


Nachdem ich mich ein wenig auf der smava-Website umsah und auch mit der Thematik vertraut machte, bin ich nun auch in der Lage Alexander Artopé mit meinen individuellen Fragen zu konfrontieren. Gern veröffentliche ich seine Antworten in meinem Blog, so sich smava denn bei mir meldet:

1. Smava geht ins dritte Jahr, flankiert von finanzstarken Partner und mit prominenter Nennung durch alle Medien. Wann geht es in die Gewinnzone?

2. Der Besuch auf der Site ist mit langen Wartezeiten verbunden. Will man das Forum besuchen, verlässt man die eigentliche Seite. Der eigentliche Kreditantrag ist höchst unkomfortabel und mit unsinnigen Fehlermeldungen versehen. Ist die Behebung solcher Kinderkrankheiten in näherer Zukunft geplant?

3. Ihr wollt mit der Blogosphäre kommunizieren, während euer Unternehmensblog höchst unregelmäßig und selten befüttert wird. Besuche in anderen Blogs, samt Kommentar finden sich nicht oder kaum. Habt ihr kein Interesse an Kommunikation und Interaktion auf Augenhöhe im Web 2.0?

4. Euer innovatives Projekt und der erwünschte Medienwirbel widersprechen der nachlässigen Homepagepflege. Veraltete Blogwettbewerbe, Pressemitteilungen ohne Aktualiltät irritieren. Habt ihr vor das zu ändern?

5. Nachdem smava sich nun auch Selbstständigen öffnet, stellt sich mir die Frage, ob ihr gerade die aktuellen Finanzeskapaden und krisenverursachte Mutlosigkeit nicht nutzen wollt, um euer USP strahlen zu lassen? Habt ihr Planungen für Existenzgründer, die euren Markt für Startkredite aufsuchen und mit Ideen und Qualifikation überzeugen, anstatt mit Zahlenwerk und Sicherheiten?

Alexander Artopé, eine Beantwortung dieser Fragen, wäre mir eine freudige Überraschung. Viele Grüße und weiterhin wachsenden Geschäftserfolg wünscht

Cornelius H.

Smava - smart value buhlt unsmart um PR

Vorgestern wartet mein Email-Postkasten mit einer unverhofften Überraschung auf. Die PR und Onlinemanagerin von smava sendet mir eine Interviewanfrage. Nach zweimaligem Lesen etabliert sich die im ersten Eindruck gewonnene Empörung. Frei von jeglicher Personalisierung, bekomme ich vier standardisierte Textblöcke Lesestoff PR-typischer Selbstbeweihräucherung. Natürlich wird nebenbei erwähnt, dass "eine Flut an Interview-Anfragen von etablierten Medien z.B. ARD Tagesthemen an smava herangetragen kam". Eine Flut kommt herangetragen, interessantes Wortbild eigentlich.

"Hinter vielen Finanzblog stehen oft Branchenexperten" - als solcher darf ich mich nun also geehrt fühlen und erröte voller Stolz. Der nächste Absatz ernüchtert mich prompt, denn smava teilt seine Hintergrundinformation nicht nur klassischen Medien aus TV und Presse mit sondern eben auch (Hobby-)Journalisten. So sehe ich mich dann doch weniger.

Immerhin erhalte ich die Chance fünf individuelle Fragen direkt an den smava-Gründer, Alexander Artopé, zu stellen. Fragen, welche bisher ungestellt blieben kann ich dann nachfolgend, samt der Antworten exklusiv in meinem Blog veröffentlichen. Wie diese Individualität lauten kann wird mir im letzten Absatz nahe gelegt - sie könnten beispielsweise lauten:

- Wie wirkt sich die Finanzkrise Ihrer Meinung nach auf die Finanzwelt und auf smava aus?
- Welche Aufgaben fallen den Finanz- Blogs in schwierigen Wirtschaftszeiten zu?

Ja das hat mich natürlich immer schon interessiert und Individualität steigert sich natürlich durch eine Anleitung hierzu. Mein Fazit ist schnell umrissen: ich fühle mich als Blogger wenig ernstgenommen, wenn ich zwar als PR-Hebel agieren darf, jedoch keinerlei spürbaren Gegenwert bekomme. Noch mehr beleidigt mich, dass nicht einmal zwei Minuten in meinem Blog verbracht wurden, um eine etwas persönlichere Ansprache zu wählen. Dieser Versuch, die Blogosphäre auch im Jahr 2009 zu betreten und einzuspannen, erscheint mir zu sehr gewollt, aber mit zu wenig Interaktion verbunden.

Ich bin allerdings so frei und entspreche smavas Wunsch in meinem nächsten Post. Ich werde auf die Anfrage eingehen und fünf ehrliche Fragen stellen, ergänzt um eine winzige Reflektion zum Thema Online-Kredite und Social Lending, insbesondere mit Augenmerk auf smava.



Donnerstag, 22. Januar 2009

Bundestagswahl: SPD kommt auf 30% plus X

Mich treibt der Wahnsinn und forcierter Optimismus des Nachts zu wildesten Gedankenspielen. Während anderen Haare auf dem Rücken wachsen, sie den Vollmond anjaulen, überlege ich mir, wie die SPD an die Hand genommen werden kann. Ein kurzer Besuch im 25% Keller und dann die Treppe hinaufjagen, kein Ding der Unmöglichkeit.
Zu meiner Mutschrift und der Webkritik, will ich meinen Aktionsradius pro SPD nun wirklich ausbauen. Aus eben diesem Grund schraube ich gerade an meinem Anteil, den Anspruch Steinmeiers aufs Kanzleramt, ein Stück greifbarer zu machen. Klingt wahnwitzig und chancenlos? Fürwahr, doch eben da liegt der Reiz.
Natürlich sehr ominös und nebulös was der Cornelius nun hier ankündigt, aber vielleicht baue ich mir eine großspurige Druckkulisse auf und ihr seid die Zeugen.

Auf bald mit mehr Details zur Rettung der Sozialdemokratie.

Mittwoch, 21. Januar 2009

George Bush ... lonesome Cowboy again

Mit meiner massiven Freude über die Amtsablösung des George W. Bush, schwimme ich sicher nicht gegen den Strom. Die überhöhten Ansprüche an Barack Obama beiseite gelassen, wird sein Nachfolger keine große Mühe haben, einiges besser und weniger falsch zu machen. Die Meßlatte hängt so tief, dass sie nur beim Limbo gerissen werden kann. Bushs Fehler und Versäumnisse füllen unzählige Medien zur Genüge...ich fasse mein Aufatmen dennoch kurz zusammen und erschrecke selbst über die Auswirkung eines von Falken getragenen, nicht durch übermäßige Intelligenz glänzenden Reaktionärs. Ich beschränke mich auf Schlagworte und knappe Thesen, wohlwissend, dass die ausführenden Informationen überall abruf- und auffindbar sind. Der ehemalige US-Präsident soll hierbei nicht überbewertet werden, die Auswirkungen sind auf breiter Front durch die gesamte Regierung getragen worden.

1. Wirtschaft
2. Umwelt
3. Konflikte
4. Religion
5. Außenpolitik


1. Wirtschaft
Der Januar 2009 zeigt, wie sehr die USA heruntergwirtschftet wurden. Als einer der Hauptverursacher der aktuellen Krise, sind hier natürlich auch die Auswirkungen umso verhehrender. Der Schuldenstand erreicht Rekordhöhen, der Staatshaushalt neigt sich bedenklich, obgleich er in gesundem Zustand übernommen wurde. Die Industrie gleicht einem Dinosaurierfriedhof, ein Blick nach Detroit zeigt sehr anschaulich, wie ein verpasster Anschluss aussieht. Bei Umwelttechnologien sind die Vorreiter in anderen Nationen zu finden. Überhaupt ist die Innovationskurve im Weinkeller zum sonnen, während parallel die zweite und dritte Welt den Produktions- und Dienstleistungssektor sezieren.
Konsum via Verschuldung, vom Staat vorgelebt und angeregt, findet sich durch alle Gesellschaftsschichten bis in niederste Gefilde.
Anstatt den Haushalt zu kitten und die immensen Kriegsführungskosten einzuspielen, wird mit Steuergeschenken jede aufbegehrende Lobby befriedigt.
Besonders kritisches Augenmerk fällt auf die Vermengung und Interessenkonflikte, des Geschäftsmannes Bush mit seiner politischen Entscheidungsgewalt. An erster Stelle wirkt sein Engagement und Netzwerk in der Ölindustrie mehr als fragwürdig, in Anbetracht seiner Schaffenskraft als Regierender. Wirtschaftsentscheidungen und Kriegsführung können da nur in fadem Licht erscheinen.

2. Umwelt
Als eine der größten und etabliertesten Industrie- und Wirtschaftsnationen, gebührt den vereinigten Staaten eine Sonder- und Führungsrolle im aktiven Umweltschutz. Dieser wurde sich erfolgreich und von höchster Stelle legitimiert widersetzt. Nationale Interessen gingen in jedem Moment über globale Verpflichtungen. Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung wurden ausgebaut und nicht reduziert. Dieses Niveau wird auch China, Russland oder Indien mit größter Kraftanstrengung schwer erreichen. Seine Paraderolle als Umweltzerstörer, daheim und um die Welt, lassen sich die USA so schnell nicht mehr streitig machen.
Neben den hausgemachten Naturkatastrophen, die insbesondere Nordamerika vermehrt treffen, wurde der Wirtschaftszweig Umwelttechnologie gänzlich ignoriert. Mangelndes Umweltbewusstsein trägt sich auch auf die Strasse. Der durchschnittliche Hubraum, würde in Europa schon ausreichen, um ein Blockkraftwerk zu betreiben. Das verpasste Entwicklungstempo in diese Richtung, wird Detroits Stadtbild nachhaltig verändern bzw. veröden.

3. Konflikte
Übereifriges, unkontrolliertes, vorschnelles, reaktionäres, unsouveränes Konfliktverhalten fesselt die USA an etlichen Fronten. Geld verbrennt ebenso immens wie Menschenleben und die Sympathiewerte für Amerika sind weltweit am Tiefpunkt angelangt. Mit der glorreichen Ansage Frieden und Demokratie in die Welt zu tragen und die eigene Nation zu schützen, taumelt die Nation in Richtung totalitärer Staat, welcher sich an den Genfer Konventionen ebenso wenig orientiert, wie an internationalen Vereinbarungen. Geächtete Waffen werden ebenso eingesetzt wie Folter, dubiose Kriegstreiber und private Sicherheitsunternehmen erfreuen sich üppiger Querfinanzierung. Die Begründung und Zielsetzung für die jeweiligen Kriege bleiben schwammig oder ohne erbrachte Beweise.
Nach jahrelanger Intervention hat sich an keinem Ort die Lage beruhigen oder verbessern können. Weder im Vergleich zum eigentlichen Kriegszeitpunkt, noch zu dem davor. Ein gestürzter Hussein und eine abgetauchte El Quaida Elite sind die einzigen zu verbuchenden Erfolge, mit beschaulich erfolgreichen Auswirkungen.
Im eigentlich relevanten Konfliktherd Nahost, speziell dem ewigen Kriegszustand Isreal-Palästina, wurde das Engagement extrem zurückgefahren. Eine Einmischung und Verantwortung vermieden.
Den Preis für die Kriegstreiberei zahlt die amerikanische Gesellschaft, die nun zwischen den Fronten geriet. Einerseits immer mehr in der Schusslinie internationalen Terrors und vom eigenen Staat ausspioniert, gegängelt und beschnitten.

4. Religion
Innerhalb der westlichen Staatengemeinschaft, welche sich berechtigterweise dem Sakulärismus verschrieb, erwuchsen die USA unter George Bush zu einem frommen Musterschüler. Erstmals spielen christliche Kirche und ihre radikalen Auswüchse weltpolitisch wieder eine dominantere Rolle. Dieser Schritt zurück bietet umso greifbarer eine gewachsene Angriffsfläche für radikale Islamisten und ihre religiösen Hetzer. "The Clash of Cultures" wurde nicht zuletzt durch diese Entwicklungen forciert angeheizt.
Erschreckenderweise, bekommen nicht nur weltoffene und menschenfreundliche Glaubensauslegungen Oberwasser. Mordende Abtreibungsgegner, irre Kreationisten und etliche weitere verbohrte heftigst Gläubige suchen ihren Weg in die Öffentlichkeit, ohne seitens des Staates in die Schranken gewiesen zu werden. Dies lässt sich als Konservativismus nicht mehr bezeichnen, es ist eine Rückkehr in grausame Vergangenheit.

5. Außenpolitik

Mit wenig Mühe, aber umso mehr Effekt hat Bush die außenpolitische Isolation vorangetrieben. Viel Feind viel Ehr sucht er sich direkt vor der Haustür in Südamerika, genau wie bei potentiellen Weltmächten Russland, Indien und China wider erwarten und umso verletzender auch in Europa - vom Orient und islamischen Ländern ganz zu schweigen.
Internationale Absprachen, Abkommen und Vereinbarungen werden ignoriert oder boykotiert. Die UNO wird der Lächerlichkeit preisgegeben, Kyoto ausgehebelt und einem internationalen Gerichtshof jegliche Existenzberechtigung abgesprochen. Dies nicht mittels konstruktiver Kritik und Wunsch zum Konsens, sondern bei absoluter Verweigerung. Antiamerikanismus gab es zu jederzeit, die jüngste Vergangenheit hat ihn jedoch höchst salonfähig gemacht.


Die USA haben einen schweren Stand, die Situation ist in jeder Hinsicht ein Tanz auf der Rasierklinge und sogar ein Obama, der alle glorifizierten Unterstellungen übererfüllt, wird die Umkehr kaum bewältigen. God bless America.

Dienstag, 20. Januar 2009

Mitmachaktion und Gewinnspiel

Zusammengefasst seien an dieser Stelle meine laufenden Aktionen. Nach wie vor freue ich mich über weitere Mitstreiter, Anpacker, Blogger und weitere Freaks, die meine Schnittstellen bestücken.

1. Gewinnspiel Premium Cola
2. noch ein Gewinnspiel Premium Cola
3. Geld für Ideen


1. Gewinnspiel Premium Cola
Wer bloggt mir einen Fünfzeiler und will die wahrscheinlich korrekteste Cola-Kiste bekommen? Hier und hier steht wie es geht.

2. noch ein Gewinnspiel Premium Cola
Mich nerven Werbeblogger ohne Inhalt und mit häßlichem Werbeüberdruss, wer verbricht den schlimmsten Cashblog? Nennt mir die heftigsten Beispiele und trinkt Koffein aus Flaschen, ich verschenk die Kiste, für die beste und bezeichnendste Linknennung. Hier steht es in ausführlich.

3. Geld für Ideen

Lasst mich teilhaben an den Ergüssen eurer Synapsen. Spendet mir knappe und konkrete Ideen. Sie werden belohnt - Grob gibt es Taler schon für 30 Sekunden intelligentes Nachdenken. Hier erfahrt ihr mehr.

Heute sind wir alle Amerikaner

Mehr als damals hat Gerhard Schröders Auspruch heute an Gewicht zugelegt. Fernsehsender und Websites werden ähnliche, wenn nicht größere Besucheranstürme verzeichnen, wie sonst nur ein WM-Finale. Obama wird vereidigt und die Weltbevölkerung sehnt sich nach des Heilands Weisheit in glanzvolle Rethorik gehüllt.

Während wir von Deutschlands Spitze mit Dumpfbackigkeit und Piefigkeit erstickt werden, blicken wir neidvoll gen Superstar. Zu Recht wie ich finde. Es kommt einiges an Wohlfühlergebnis zusammen. Zuallererst wohl der Abschied der gefährlichsten Hohlfrucht aus dem Präsidentenamt. George Bushs Fussstapfen sind seinem Nachfolger schon jetzt zu klein, vermissen wird ihn national wie international kaum einer.

In wenigen Minuten wird ein großer Charismat vereidigt, Massen hängen an seinen Lippen und glorifizieren ihren ganz persönlichen Übermenschen. Gerade heute, gerade jetzt ist sein Zauber umso wichtiger. Die Welt aus den Fugen rotiert braucht an der Spitze der USA einen vom Volk getragenen und vergötterten Demokraten. Dieser Impuls kann und muss genau der Richtige sein - ich zumindest bin gespannt und tendenziell mit ein wenig Hoffnung ausgestattet...

Sonntag, 18. Januar 2009

Warum Ronald Koch???

Nichts gegen einen Wähler, der seinem Unmut mittels Wahlkreuz Luft verschafft. Natürlich war das Geplänkel der letzten Monate seitens der SPD nur schwer zu verzeihen. Die Wahlniederlage war mit Ansage, trotz oder gerade wegen eines Kapriolen schlagenden Schäfer-Gümbel. Ypsilanti hat seine Startbedingungen mehr als sabotiert.
Aber ihr Hessen, habt ihr schon zum Frühstück Äppelwoi konsumiert oder wieso tragt ihr eure Stimmen wieder zu meinem erklärten größten Unsympathen der aktuellen deutschen Politk. Roland Koch längst politisch totgesagt feiert seine Auferstehung ganz im Bilde unseres Messias. Dabei hat er sich die letzten Jahre alle Mühe gegeben jeden Funken Respekt und Wahlerfolg zu verspielen. Ausgerechnet die Sozialdemokraten spielen ihm hierbei ohne Mühe in die Hände.
So beginnt das Superwahljahr 2009 mit einem Wahlsieger, dessen feistes Grinsen mein Blut gefrieren lässt. Ich bin nur froh, dass in dieser Situation, die Grünen nicht ihren Fehler von Hamburg wiederholen müssen. Nein dazu findet sich mit der FDP ein dankbarer Koalitionspartner für Kochs Hessen-CDU.
Was hab ich gejubelt, nach seiner Abwahl und nun steht er wiedererstarkt im Rampenlicht, kann Anlauf nehmen für ein würdevolles Amt auf Bundesebene nach der Bundestagswahl. Mir bleibt auch nichts erspart. Als Hamburger weiß ich wovon ich rede. Ich musste Schill und Kusch ertragen und werde vom wohl am wenigsten kritisierten Bürgermeister regiert, dessen Glanz sicher nicht von Kompetenz und Führungsstärke herrührt.
Es gilt nun umso mehr, die nächsten Wahlen müssen andere Tendenzen aufweisen. Die christliche Union steuert schon wieder viel zu lange deutschlands lahmen Frachter.

Ich wage zu bezweifeln, dass die vier Abtrünnigen der SPD, sich nun glücklich schätzen mit dem neuen Ergebnis. Gratulation zu eurem gefeierten Rückgrat...

Inge Nottelmann und das neue Volk

Leider geht die Evolution die letzten Jahrhunderte sehr freundlich mit dem Homo Sapiens um. Darwins Theorie scheint mehr und mehr ausgehebelt. Anders lässt sich nicht erklären, wie sich aktuell vermehrt wieder Einzeller in Menschengewand (oder dem missglücktem Versuch dieser Verkleidung) zu braunem Sumpf vereinen. Selbst massiven Gegnern von Arier-Therorie erkennen allzu Offensichtliches Der Großteil dieser Dumpfbacken taugt nicht im Ansatz zum Herrenmenschen. Verfettete Häßlichkeiten wagen die Maximale Distanz zu athletischem Körperbau. Hinter ihrer kahlgeschorenen Fratze oder altdeutschen Bäuerinnenzöpfen versteckt sich ein Nervenknoten, dessen IQ selten Zimmertemperatur erreicht. Und doch machen sich diese geistig Umnachteten mit aller Mühe daran ihre Propaganda zu streuen. Ihre Sympathisanten rekrutieren sie mühelos am Rande der Gesellschaft, fernab jeglicher Bildung und ohne Perspektive. Um auf der anderen Seite genau solche Adressaten als Opfer auszuwählen, so sie in ihr Bild von "deutsch" nicht passen. Zu Germany´s next Topmodel wird es eine Inge Nottelmann in jedem Fall nie bringen.

Wenn solch Ekelmob zur Demonstration ruft, bewegt sich ein hundert Mann starkes geistiges Tiefdruckgebiet durch die Strassenzüge und lässt sich zu immer infameren Dreistigkeiten und Provokationen hinreissen. Von dort unten ginge eigentlich keine neue Gefahr aus. Urdeutsche Tugenden wie Feigheit, Hirnabschaltung, mangelnde Feinmotorik und ausbleibende Gesellschaftsfähigkeit erzeugen an sich keinen großen Wirbel. Diese Gruppierung allein wäre höchstens mitleidserregend und amüsante Opfergruppe.

Größere Sorge allerdings bereiten die Demagogen im Hintergrund. Die mit Intellekt, Macht und finanzieller Durchsetzungskraft. Die faschistische Elite bestehend aus Journalisten und Anwälten, Ärzten und Unternehmern, sowie Hetzern und Agitatoren. Diese lenken und beeinflussen ihr Fussvolk mit aberwitzigen Theorien und gesätem Hass. Sie würden sich die Finger nicht schmutzig machen, wissen aber sehr wohl Feindbilder zu kreieren und diskret zu Gewalt und Straftaten aufzurufen. Ihnen geht es um Machtausbau, Bevorteilung und Geld. Dummheit lässt sich leicht steuern und beeinflussen und so nutzen sie ihr Potential erfolgreich aus. Sie gründen Parteien, handeln auf dubiose Weise mit Immobilien, sammeln Spenden, akquirieren Aufträge von Nationalisten. In erster Linie machen sie meine Heimat für mich unattraktiv und überschütten mein Land mit Schande.

Dazwischen tummeln sich die politisch korrekten, denen zu später Stunde doch der ein oder ander "Neger-" und Judenwitz einfällt. Die nichts gegen Ausländer haben, aber... Die ihre Kinder nicht in überfremdete Schulen schicken wollen. Die latenten Rechtsaußen, die sich teflonbeschichtet durch ihr Leben manövrieren.

Allen gemeinsam ist ihr Feindbild, das Fremde, das Böse. Sie scheuen keine Mühe darauf einzudreschen und die Erfolge der letzten 50 Jahre mit Füssen zu treten. Und so gibt es für jeden Geschmack die richtige rechte Plattform. Ob NPD, das neue Volk, Burschenschaften, besucherstarke Websites wie PI-News, Bürgerinitiativen gegen Moschees und und und. Ich sympathisiere mit der Störung des rechten Friedens und möchte einen winzigen und bescheidenen Anteil dazu beitragen.

Krise komm kuscheln

Seit gefühlten drei Jahren werden wir medial und seitens der Politik auf Enthaltsamkeit und Katastrophen eingestimmt. Ende letzten Jahres war es dann endlich soweit, die ersten Bilder der Krise wurden gelieftert. Das theoretische Geschwurbel nahm mit den ersten Bankenpleiten und riesigen Abschreibungen erstmals greifbar Gestalt an. Doch die Distanz zu den Geschehnissen, selbst innerhalb Europas oder gar Deutschlands war und ist noch zu groß, um für den Einzelnen spürbar zu sein. Innerhalb der Medien wird daher mit Hochdruck an einem Horrorszenario geschraubt, einer Wirtschaftskernschmelze, die alles je dagewesene in den Schatten stellt.

Derweil gehen Softwareentwickler Christian und seine Frau Anne gemeinsam mit ihren Kindern Luca und Emma an der Elbe spazieren. Es war schwer einen Parkplatz zu finden für ihren Volvo-Kombi jüngeren Baujahres. Schwer weil der Elbstrand an einem Sonntag extrem bevölkerungsreich ist. Touristen treffen auf Einheimische, Cafékellnerinnen auf Hundebesitzer - Crepeduft macht sich breit und Espressomaschinen zischen. An diesem Tag werden knapp 100.000 Menschen einen Wintertag an der Hamburger Waterkant genießen. Die Krise jedoch, die bleibt gedruckt zu Hause.

Ich würde lügen, behaupte ich, die Krise sei mittlerweile nicht auch in den Gesprächen der Bevölkerung angekommen. Doch gänzlich anders als prognostiziert resultiert nicht Hysterie und Panik aus dem Wissen um schlechtere Zeiten. Vielmehr macht sich eine lang verbannte Solidarität und Reflektion breit. Menschen hinterfragen die Säulen des Kapitalismus, wünschen Gerechtigkeit und entwickeln ein neues Bewusstsein für nachhaltige soziale Marktwirtschaft, auch über deutsche Grenzen hinaus. Die prominenten Opfer verleihen dem ganzen eine seelige Empörung.

Nun steht Deutschland aktuell auch nicht am Schlechtesten da. Im Kapitalismus haben sich zuallererst die USA und Großbritannien verhoben und Halbstarke mit Pubertätsakne holen sich erste blaue Flecken (China, Indien und Russland). Wir sind weit entfernt von den fünf Millionen Arbeitslosen, die noch vor kurzer Zeit zu verzeichnen waren. Erstmals gab es reale Lohnsteigerungen für etliche Berufsgruppen, während Inflation und Deflation noch uneins miteinander sind.

Meinetwegen darf die Krise sich noch eskalativ übersteigern. Sie soll mit aller Gewalt an manifestierten Fehlentwicklungen rütteln und geltungssüchtige Entscheider in ihrer Gier kastrieren. Pervertierte Geldhäuser, welchen bei Ebay die noble Einrichtung unterm nadelbestreiften Hintern weggepfändet wird ernten kein Mitleid. Fehlgeleitete Industrien mit Verschwendungssucht können gern den Dinosauriern nachziehen.
Die größten Erfolge der Zivilisation waren mit heeren Umstürzen und Neuordnungen verbunden. Solidargemeinschaften entstehen und etablieren sich ideal unter Extrembedingungen. Parallel ist die Weltgemeinschaft mehr als je zuvor in der Lage ohne Weltkrieg und Rachefeldzüge mit solchen Verwerfungen zu hantieren. Allein hier liegt der Vorteil der Vernetzung der global Player - diese würden niemals zulassen, dass ihr Firmeneigentum nachhaltig zerstört wird (zumindest nicht durch Krieg).

Freitag, 16. Januar 2009

Anonymes Gepöbel

Aus gegeben Anlass:
Werte Kommentatoren, wir befinden uns zwar im Nirvana Internet, wo sich niemand die Blöße geben muss mit Klarnamen und Kontaktdaten zu kommunizieren, aber macht euch doch wenigstens die Mühe euch irgendeinen Namen zu geben. Ab dem dritten Kommentar eines anonymen Pöblers wird es anstrengend. Vor allem lege ich Wert darauf direkt zu regieren - im geschilderten Fall unmöglich. Von daher meine Ankündigung:

Anonyme Kommentare werden nicht veröffentlicht, weil hochlangweilig!

Desweiteren amüsiere ich mich über all die SEO-Mimosen. Macht doch einfach gute ehrbare Arbeit, anstatt mich mit eurem Webmüll zu belästigen. Gönnt euch ein paar Minuten Kalkulationszeit und reflektiert euren Stundenlohn. Ich kann zu 500 Euro Blogeinnahmen mit Adsense und Trigami einfach nicht gratulieren, grad dann nicht, wenn ihr dafür tagein tagaus online eure Zeit totschlagt. Und natürlich ist mir bewusst, dass ihr am Schluss gigantische 1.000 Euro mit dem Blogverkauf verdient.....GÄÄÄHN.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Besucherzahlen im Feintuning...

Zuletzt, schilderte ich die erhebliche Mühe, zwecks Egopolitur vernünftige Besucherzahlen zu erreichen. Der 300.te Besucher täglich war mein erklärtes Ziel, welches ich zweimal knapp verpasste. Gestern der glorreiche Tag. Die 300 war nicht nur greifbar, sondern wurde schattiert. Ganze 410 Besucher an einem Tag ließen mich breit grinsen. Meine SEO-Schelte wurde ungefragt zum kurzzeitigen Liebling bei SEOigg, eine mir zuvor unbekannte Seite, aber offensichtlich zugkräftiger Leserlieferant. Wer immer mich dort erwähnte: größten Dank. Dass sich auf so ein Gepöbel solch Zuspruch fände, konnte ich nicht absehen, vielleicht sollte ich öfter um mich schlagen.

Doch keine Sorge, das ist nicht mein Ansinnen, andererseits, warum soll nur Josef Ackermann in der Kritik stehen, wenn es genug Ekelpakete gibt, die mir mein Internetvergnügen vermiesen?

Nun wurde die 300 gerissen, ich scheue die Mühe, den nächsten Anlauf zu unternehmen, gerade weil nun eigentlich mal 500 Besucher Pflicht wären. Doch allein zum steten Bloggen fehlt mir die Muße und vor allem die Zeit. Aber irgendwann, werd ich mich mal drum bemühen, zunächst ist mein Ego genug gestärkt. Auch wenn Alphablogger, meine Zahlen natürlich nur belächeln werden.

Regards an all die High-Q-Blogger mit Inhalten

SEO-Primaten führen sich auf wie Primadonnen

Ein alberner Post und man hat das Gefühl beherzt in einen Bienenkorb zu greifen, nackt. An sich, scheue ich mich selten Kommentare freizugeben, doch einige waren entweder unflätig, beleidigend, nannten Namen oder Kontaktdaten oder trieften vor Hass. Ich entschied mich dafür solch getippten Kot via Klick zu entsorgen. Gekränkte Eitelkeit scheint jegliche Souveränität auszuschließen, umso mehr freut mich, dass dennoch viele annehmbare Kommentare kamen. In jedem Fall stehe ich mit meiner Meinung nicht allein, es scheint genug seriöse Dienstleister zu geben, welche sich an dem verzapften Bullshit stören. Weil es so schön ist und ich diese Cola so liebe:

Neben meinem Gewinnspiel, werd ich eine weitere Kiste Premium Cola versenden. Und zwar an denjenigen, der mir den peinlichsten und gewolltesten Versuch eine Möchtegern-SEO zeigt, mit seiner Homepage gepaart mit Adsense, Linkverkauf etc. großes Geld zu machen. Ich bin auf die Vorschläge gespannt. Schickt mir eure Vorschläge bis zum 15. Februar per Mail...und den haarsträubendsten Vorschlag entlohne ich mit Koffein.

Also her mit den Dilettantenlinks, die den Ruf von professionellen Suchamschinenoptimierern schädigen. Ich freue mich meine frisch geschnitzte Verbalkeule zu nutzen. Prost.

PS.: Da einige Kommentare eben diesen Tenor hatten: Ja ich will Besucher auf meiner Seite. Besucher keine hergelockten Opfer. Die Besucher sollen lesen und unterhalten werden. Ansonsten geht es mir um nichts...ich will keine SEO-Erfolge verbuchen (wie auch mit diesem System und meinen fehlenden Fähigkeiten) und welche Werbung sollte ich damit pushen?

Josef A. es kolabiert der Finanzmarkt simultan mit dem Kreislauf

Zumindest dieser Beweis ist erbracht, Josef Ackermann ist menschlich. Mittwoch 21 Uhr und ein Spitzenmanager zeigt sich von der normalsterblichen Seite...Kreislauf im selben Keller, wie die Bilanz der deuschen und der Postbank.

Mit 27 Jahren hatte ich erst- und letztmals extreme Panikattacken, mit Atemnot und gefühltem Herzversagen. Verursacht durch Schlafentzug, massivem Stress, persönlichen Problemen und dem Balanceakt zwischen Insolvenz mit Schudlenberg oder Ruhm und Reichtum. Ich erinnere genau, wie ich wimmernd allein durch die Kälte stapfte, die Hand fest auf die Brust gepresst, Tränen in den Augen -ziellos doch getrieben von Panik und Todesangst. Erst meine kompetente Internistin konnte mit einem umfangreichen Check all meine Angst nehmen und mir die Augen öffnen: die Beklemmung und Todesangst hatte banale Gründe. Ich war der steten Überforderung nicht gewachsen, die Dauerbelastung zehrte an mir.

Es gibt Momente im Leben, die die eigene Perspektive und Selbstwahrnehmung nachhaltig verändern, bestenfalls korrigieren. Todesangst, die Geburt eines Kindes oder der Verlust einer nahestehenden Person zeigen einem überdeutlich, wo im Leben die eigentlichen Prioritäten liegen sollten. Arbeitete ich zuvor pflichtschuldig, wie eine Maschine, getrieben von Ehrgeiz und Erfolgsdruck, lernte ich endlich wieder die Vorzüge von Freizeit, Freiraum und sozialem Umfeld kennen. Kleinigkeiten bereicherten erstmals wieder den Alltag - Kontostand und Karriere verloren an Gewicht...ich fand zurück in die Freude am Leben an sich. Zuvor taugten einzig alkoholgeschwängerte Abende zur Formatierung der Sorgenfestplatte, um die Müdigkeit am nächsten Tag in Koffein zu ertränken.

Ich kann nur mutmaßen, dass auch Ackermanns Synapsen, zumindest kurzzeitig, zu neuen Denkmustern fähig waren. Nicht zufällig trifft der Schwächeanfall auf ein Erfolgstal seiner Karriere. In solch abgehobener Position kann ein Individuum sich weit von der Realität und der Gesellschaft entfremden. An der Spitze herrscht Einsamkeit, Platz für Schwächen, Zweifel und Hilfegesuch ist kaum vorhanden. Zumindest ein kleines Zeitfenster wird sich Melancholie in sein Krankenzimmer geschlichen haben, die folgenden Stunden im Hotelzimmer hatten sicher genug Platz für viel Nachdenklichkeit. Wenngleich sich Josef Ackermann sofort zurück in seine Arbeit stürzte und erneut ablenkte...die Seele hat einen blauen Fleck. Ich glaube an das Gute im Menschen, selbst wenn Etliche in der Lage sind es gut zu verbergen, es ist nie zu spät für Besserung.

Ich wiederhole gern die Phrase "der Kapitalismus frisst seine Kinder". Ein Merckle wählte den Freitod im Gleisbett, einige sprangen aus dem Fenster, wiederum erscheint anderen ein simulierter Selbstmord als letzter Ausweg, Knast bekommen andere ... in irgendeiner schlaflosen Nacht gibt es für jeden Veränderung. Josef Ackermann: Kaum jemand wäre in vergleichbarer Postion, dass Ruder einmal herumzureissen, sich selbst ein positiv behaftetes Denkmal zu setzen und von übertriebener Gier zu verabschieden, im Gegenzug sogar Gutes zu stiften...Doch ich ahne solche sentimental verschwurbelten Denkansätze bleiben Utopie, dennoch Gute Besserung (ohne "gute Preise")

Mittwoch, 14. Januar 2009

Ackermann, mach dich vom Acker man

Kalauernder Einstieg, mit journalistischem Fauxpas - einem Namensspiel. Ich traue meinen Augen nicht, während sie aktuelle Zeilen scannen. Josef Ackermann hat spektakulär das Hintertürchen genutzt und eine offizielle Staatshilfe abgewendet. Doch der Schein trügt, mit der Realisation des Postbankdeals hält der deutsche Staat auf einmal 2,4% Anteile, wenngleich indirekt über die KfW-Beteiligung an der Postbank. 2,4% ein kleiner Wert, der bei der Privatbank Nummer eins in Deutschland und einem global Player doch erhebliches Gewicht hat, vor allem wenn der Vorstandsvorsitzende sich lauthals dafür schämen würde, staatliche Unterstützung zu beantragen.

Parallel erscheinen vorläufige Zahlen des Instituts, welche für 2008 wohl einen Verlust in Höhe von 3,9 Mrd bedeuten. Grandios, wird doch umso deutlicher, dass die Rekordgewinne der jüngeren Vergangenheit in erster Linie übers Knie gebrochenen Fehlgriffen zu verdanken sind. Kurzfristige Schönheitspreise, zu Lasten einer nachhaltigen Stabilität. Niemand weiß genau welche Leichen noch im Keller schlummern und wie das Jahr 2009 aussehen wird. Ackermann Bilanz wird in jedem Fall bescheidener:

Seit seiner Federführung im Jahr 2002, wurden bis 2007 durchschnittlich 3.3370 Mio Gewinn per anno verzeichnet, dieser Schnitt orientiert sich durch das letzte Jahr stark nach unten auf nur mehr 2.332 Mio.

Gutes Management und langfrisitg ausgelegtes Geschäftsgebahren sehen anders aus. Im Mittelstand wäre solche Fehlentwicklung sicher auch mit rollenden Köpfen, nicht aber steten Boniausschüttungen verbunden.

"Das extrem schwierige Marktumfeld hat einige Schwächen in der Bank aufgezeigt", so Ackermann. Solche Aussage zeigt mangelnde Selbstreflektion, ist doch auch und gerade die deutsche Bank nicht gänzlich unbeteiligt am Weltwirtschaftschaos der letzten Monate und Jahre. Auch hat das Institut nicht die üppigen daraus resultierenden Gewinne verschmäht. Immerhin handelt es sich in der aktuellen Situation nicht um höhere Gewalt, welcher man hilflos ausgeliefert wäre. Vielmehr liegen die Globalplayer am Finanzmarkt doch im Informationsvorteil. Solch tiefgehende Einblicke sind den Medien bislang verwehrt.

Wann beginnt die große Flurbereinigung in den Entscheiderzirkeln? Ackermann könnte das Startsignal geben, mit ein wenig Konsequenz und Wortgewicht - meine Unterstützung hat er.

Kurz nachgedacht, wird sich sicher auch hierzu noch mit tiefergehenden Informationen mitteilen.

Dienstag, 13. Januar 2009

SEO-Parasiten, die nervenden Adsensehuren

Wer nichts wird, wird Wirt. Wer gar nichts wird, wird Betriebswirt.
Ist ihm dieses nicht gelungen, macht er in Versicherungen.
Die die nichts gebacken kriegen, versuchen Suchmaschinen zu betrügen.

Ich hatte mein Leben lang eine gewisse Affinität zu Rechnern, frei jeglichen Nerdtums. Sozialisiert mit C64 und Amiga 500, bedurfte es einer längeren Pause bis ich mich an einen Windowsrechner traute. Ich blieb Anwender - der Rechner ein Werkzeug kein omnipräsentes Suchtmittel. Zur Pubertät hin wuchs mein Interesse für Menschen mit zwei X-Chromosomen, laute Musik, Führerschein, Alkohol und Nikotin. Ich wollte leben und erleben. Zu dieser Zeit zog das Internet - Schröders Datenautobahn - in deutschlands Haushalte. Ein Großteil meiner männlichen Mitschüler traf sich über Nacht samt Rechner in sturmfreien Buden zum Quake oder Counterstrike daddeln, Chips und Pizza fressen und Unmengen Cola Light trinken. Schlabberlook und "witzige" T-Shirts gepaart mit abstrusem Musikgeschmack (Techno und/oder Heavy Metal) und einem gigantischen Pensum von Filmzitaten natürlich auf Originalenglisch bildeten die Daddelkulisse. Ab und zu wagten sich besonders frechforsche Exemplare lustige Porno- oder Horrorbildchen herum zu schicken ("Boah", "Krass", "Ui"). Von der weiblichen Welt zunehmends entfremdet, minderte sich die Konkurrenz am Markt erheblich. Sie feierten die ersten Pentiumprozessoren und ich die Nächte durch. Sie erlegten wilde Monster, ich tanzende Romantikerinnen...

So ging es weiter, die IT-Elite verfestigte sich. Aktuell in den 30ern angekommen, hat ein Großteil ausstudiert und werkelt programmierend an der digitalisierten Welt. Doch einige Nerds blieben auf der Strecke. Programmiersprachen waren ihnen nicht in die Wiege gelegt, tiefes Grundverständnis für Schaltkreise, IT und Technik im Allgemeinen nur spärlich vorhanden. Aber im wachsenden Internet konnten sie turnen, mit Fachbegriffen prahlen und Foren füttern, nebenbei in Clans ihre Spiele-Skills professionalisieren. Doch es kommt der Tag, da ziehen sich die Erzeuger als Geldspender zurück. Man selbst muss Taler verdienen. Das muss der Gründungstag für SEO gewesen sein.

SEO - Suchmaschinenoptimierung - liefert die Grundlage Websites findbar zu machen und mit relevanten Suchbegriffen zu verknüpfen. Mit dem richtigen Onlinemarketing werden so gezielt die richtigen Besucher auf die Website gezogen, interessierte User. Im Idealfall ein Mehrwert für beide Seiten. Der Anbieter findet seine Zielgruppe und diese erhält im Gegenzug die gewünschte Information oder das gesuchte Produkt. Ein abgestimmtes SEO ist grundlegend für eine erfolgreiche Webpräsenz, eine Seite die nicht gefunden wird hat den Wert eines Hochglanzflyers im Altpapier.
Profis für Suchmaschinenoptimierung, bewegen sich innerhalb der Suchmaschinenrichtlinien und optimieren diskret auf eine Weise, welche den Seitenbesucher nicht verschreckt. Sie achten auf gesteigerten Mehrwert für User und Seitenbetreiber und für gesteigerte Googleplatzierung bei Suchbegriffen, für die die Seite auch relevanten Content liefert.

Die heutige Generation pubertärer Kellergesichter räkelt ihre Aknesammlung vor ihrem SEO-Blog bzw. ihrer Maßnahme online Geld zu verdienen. Für einstellige Hunderteurobeträge horten sie etliche Bannermüllhalden, die sie mittels Copy&Paste mit schlagwortlastigem Nonsens befüllen. Die stete Bemühung möglichst viele Klicks zu generieren führen zu parasitären Web-Kloaken. Etliche Googletreffer liefern überproportional viele Beiträge idiotischer No-Brain-Dilettanten. Wie es sich gehört organisiert sich diese Clique Nestbeschmutzer in etliche Blogs und Foren und kommentiert sich im Kreis. Linkfarmenzucht und Gespamme gehören als Werkzeug ebenso dazu, wie geklaute Inhalte. Mangelnder Fleiß kann nicht unterstellt sein, stundenlange stupide Fließbandarbeit für Stundenlöhne die selbst in Bangladesh keinen Neid erzeugen sind notwendig um seinen Schwachsinn bei Google prominent zu machen.
17-jährige Milchbubis mit dem technischen Verständnis eines alterschwachen Schimpansen, preisen ihre Höchstleistungen zu Niedrigstpreisen an, freuen sich über Gebattel mit seriösen Anbietern und verzieren Google mit effektivem Kringelkacken. Qualifikation erwerben sie dabei kaum, außer Grauzonen auszureizen und Schlupflöcher zu finden. Wer sich einen Besuch solcher Domains antut, merkt schnell wie das Hirn überreizt aufgibt und die Augen vor lauter Layergeflimmer auf blind schalten.
Ich nenne es schäbige Kleingeld-Wegelagerei und freue mich über jeden Stein den Suchmaschinen in die Wege legen.

Gutes SEO beginnt mit einer wertigen Website, mit realem Content. Diese Qualität wird sich immer durchsetzen, denn interessierte Besucher kehren wieder und müssen nicht im immer weiter eskalierenden Kampf um Schlagwörter erobert werden. Wertvoller Inhalt, Kreation und Usability, die großen Fremdworte für die Schmeißfliegen da draußen.

Montag, 12. Januar 2009

Bye bye Ackermann - ein Abschied mit Würde

Er hat sich eigentlich keine zwei Posts an einem Tag verdient - wir aber seinen Abschied umso mehr. Meine Prognose muss ich auch noch abgeben. Ich hege Zweifel an einem Verbleib Ackermanns in seiner jetzigen Position über den Juni 2009 hinaus. In Kürze wird das wahre Ausmaß der Krise bekannt und all die Erfolge der letzten Jahre hinfällig. Es wird umso klarer, dass die Gewinnsprünge einzig und allein einem finanziellen Kamikaze geschuldet sind. Vergangene Gewinne wurden mit jetzt folgenden Verlusten erzwungen und spätestens dann kommt die deutsche Bank um Staatshilfe nicht umhin. Allein um die frischgeborene Konkurrenz der Commerzbank zu kompensieren, muss schleunigst der Talerberg aufgeschüttet werden. Ein Ackermann, welcher sein Versprechen bricht würde nicht nur sein Image weiter ramponieren (so es denn geht) sondern den letzten Funken Glaubwürdigkeit verlieren.

Josef Ackermann täte gut daran seinen Abschied selbst zu wählen, Größe zu zeigen und durch einen Wechsel an der Spitze den Weg freizumachen für ein neues Finanzgebahren deutschlands größter Bank. Ein Abgang in Würde möchte ich ihm nicht gönnen, aber mit etwas Gespür für das Volksempfinden könnte er sich ohne weiteren Gesichtsverlust zurückziehen und die aktuellen Entwicklungen um ein positives Ackermannbild bereichern.

Darauf wird es nicht hinauslaufen. Es wird knallen, ein Skandal und noch unsichtbare Risiken mit gigantischer Sprengkraft werden die Lawine lostreten. Angekündigte Handschellen des Bundespräsidentenkandidaten der Linken werden nicht klicken, aber Schimpf und Schande wird erhallen.

Ich erwarte in jedem Fall gespannt, welche Managergeneration die nächsten Jahre prägen wird. Gier ist menschlich, aber die Sensibilität der Bevölkerung und der Politik ist für die nächsten Jahre geschärft...Ciao Ackermann gönn dir deinen Ruhestand und fall mir nicht weiter auf die Nerven - ich brauch Platz für neue Feindbilder.

Lieber Josef Ackermann - mein Abschiedsbrief

Wir haben Januar 2009, in Kürze feiern sie ihr siebenjähriges Jubiläum als Vorstandsvorsitzender der deutschen Bank. Das verflixte siebte Jahr meint es nicht gut mit ihnen, ihr öffentlicher Ruf ist selbstverschuldet mehr als ramponiert und die Zahlen glänzen weniger gülden als zuvor. Zwar konnten sie das Nettoergebnis von 397 Mio im Jahr 2002 auf 6.474 Mio im Jahr 2007 (vor der Krise) steigern. Den Aktienkurs, den sie im Jahr 2002 mit knapp 100 Euro übernahmen, haben sie mit viel Mühe und nach steilem Abstieg erst im dritten Jahr endlich überhalb der 100 Euromarke etablieren können. Ein schöner Höhenflug Mitte 2007 - mit Hochbetrieb in riskanten Geschäften - doch dann ging es wieder in Richtung 100 Euro. Nun kriselt der Finanzmarkt und der Kurs kuschelt sich in Richtung 60 Euro. Leider liegt das Nettoergebnis für 2008 noch nicht vor, ich erahne allerdings, dass die knapp 6,5 Mrd. Geschichte sein dürften. In Kürze kann man sicher erfahren, wieviel Mrd allein Jahr 2008 abgeschrieben werden müssen.

Eine Erfolgsgeschichte definiert sich wohl anders. Ihr Konto allerdings dürfte einige Erfolge zu verbuchen haben. Über 50 Mio inkl. Boni dürften in den letzten sieben Jahren allein durch Zahlungen der deutschen Bank zustande gekommen sein. Mit ein wenig Nebenerwerb durch Siemens werden sich auch nach der Zeit bei der deutschen Bank wenig Hunger erleiden und mit Sicherheit gibt es genug Unternehmen, die sich drum reissen ihre "Fähigkeiten" zu honorieren.

Die Krise am Finanzmarkt, trägt zu einem Teil auch ihre Handschrift und Verantwortung. Ihre Weigerung Schutz unterm staatlichen Rettungsschirm zu suchen ist aus persönlicher Sicht verständlich. Unter Berücksichtigung der Entwicklung bei der Commerzbank allerdings, wächst wohl auch der Druck von Außen. Vorbei die Zeit zwischen 1990-2008, der ungezügelte Kapitalismus hat sich selbst zerfleischt. Insofern bleibt als schlüssige Konsequenz, dass die relevanten Entscheiderpositionen neu besetzt werden. Charismaten mit Bewusstsein für nachhaltiges Wachstum unter Berücksichtigung einer sozial verträglichen Komponente sind gefragt. Bei allem Respekt Herr Ackermann, da fallen sie leider aus. Sie hatten ihre Zeit, nehmen sie ihren Hut, gehen sie in Würde nicht in Handschellen. Kaufen sie sich einen Sportwagen und angeln sie sich eine Geliebte und genießen sie ihren Lebensabend und zeigen sie Demut vor ihrem Glück zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen zu sein und Nutznießer eines überhitzten neoliberalen Marktes. Nur diese Zeit rechtfertigte ihr üppiges Gehalt.

Josef Ackermann, sie werden mir nicht fehlen als dauergrinsendes Finanzmarktmaskottchen und in der aktuellen Krisensituation kann ein Austausch und Richtungswechsel nur positive Akzente setzen. Ciao machen sie es besser...

Sonntag, 11. Januar 2009

Besucherzahlen steigern und halten...

Die letzten zwölf Monate und insbesondere die letzten Tage und Wochen haben mir deutlich vor Augen geführt, wie mühseelig es ist seine Leserschaft zu erreichen und zu unterhalten. Ich bin keiner dieser lausigen SEO-Blogger, denen es weniger um Inhalte und ihre Leser geht, als um Googleplatzierung und maximale Adsenseverwertung - ich schreibe wonach mir dir Sinn steht und aus Freude. Dennoch freue auch ich mich über wachsende Zahlen. Aktuell gilt es für mich endlich die 300er Marke an einem Tag zu packen, zweimal war es fast soweit mit jeweils 295 Besuchern. An sich hat sich mein Besucherschnitt mittlerweile um und bei 40-80 am Tag eingependelt. Um in die Nähe der 300 zu kommen, waren etliche Postings über den Tag, noch mehr Kommentare und Backlinks notwendig. Kein Zuckerschlecken und eher nicht das wonach einem der Sinn steht, wenn man Inhalte streuen will...Aber so what, ich versuche es weiter und überlasse Spitzenwerde sicher nicht nur Glamour-, Schnäppchen-, Sport- und Techie-Bloggern. Ich glaube nach wie vor, das mit einer eigenen Meinung und ernstgemeinten Textinhalten Leser aufzureissen sind....

Soweit mal kurz ein Einwurf aus dem Off und ich erinnere an meine Kiste Cola, die ich verschenken will, meldet euch. Zudem hoffe ich, dass die SPD mir nicht allzu böse ist - meine ich es doch gut mit der Sozialdemokratie.

SPD.de Relaunch - Kritiken

Anstatt meiner subjektiven Meinung allein zu vertrauen, hab ich das Web und speziell die Blogs gefiltert. So hart meine Kritik am Webexperiment der SPD war, so wenig bin ich allein damit. Doch Kontroversen leben ja von mindesten zwei verschiedenen Meinungen, so finden sich auch Befürworter für SPD.de. Ich habe mir die Seite erneut angetan und leider konnte auch der zweite und dritte Eindruck mein Bild nicht revidieren. Vielmehr haben Besuche auf anderen SPD-Seiten offenbart, wie das Internet aus sozialdemokratischer Perspektive funktionieren soll: Als Vertriebskanal und PR-Spielwiese. Der User wird lediglich als Adressat für SPD-Botschaften nicht aber als Dialogpartner begriffen. Es findet sich kaum eine Seite, wo zumindest moderiert kommentiert werden kann. Ausgehende Links sind Mangelware. Zu Fremdbeiträgen an anderer Stelle wird kein Bezug genommen. So scheitert natürlich auch der Versuch Sozialdemokratie im Internet zu manifestieren. Web 2.0 ist mehr als ein Youtube Channel, ein FlickR-Album und twitternde Abgeordnete. Der geneigte Leser interessiert sich nicht für Pressefotos applaudierender Abgeordneter und weichgespülte PR-Texte....

In loser Reihenfolge also ein paar Blogs und Websites, die sich dem Relaunch annahmen:
Trashlog, Alexander Sempf, Vorwärts, Christian Söder, Kajo Wasserhövel, Politikkultur, Designer23, Designtagebuch, Sprungmarker, Lumma, Jurablogs, Reichels.org, Deinfreierplatz und Veddel.net.

PS.: Liebe Verantwortliche in der SPD, neben den Postings dort, führt euch gern auch die Kommentare für eine vernünftige Analyse zu Gemüte. Billiger gibt es keine externe Reflexion zu bekommen. Ich wünsche euch - mit meiner Stimme - den größtmöglichen Erfolg für das Wahljahr 2009. Dazu müssen aber noch einige Hausaufgaben erledigt werden. Gern lasse ich mich in eine Kommunikation diesbezüglich verwickeln, sollte nicht völlig von Nachteil sein.

Samstag, 10. Januar 2009

Adolf Merckle, armer reicher Patriarch

Die Ergebnisse der DNA-Probe belegen nun eindeutig den Freitod Adolf Merckles. Der angeblich fünftreichste Deutsche ist nunmehr der fünftreichste zu Beerdigende. Binsenweisheiten vom Geld, welches nicht glücklich macht sehen sich bestätigt. Doch wie konnte es soweit kommen.

Die Medien überwerfen sich mit Portraits und Analysen, mit Zeitzeugenaussagen und umfangreichen Sonderartikeln zur Person Merckles. Privat wie auch unternehmerisch wird ein Mensch seziert und in seine Attribute zerlegt, während parallel sein Firmenimperium filetiert wird. Es verlässt ein fleißiger Mann die Bühne, dem sein Unternehmenserfolg über alles ging. So sehr, dass nicht allein die jeweiligen Kerngeschäftsfelder für Umsätze sorgten sondern Tricksereien im Steuerrecht, forcierte Expansion, sowieengagierte Monopolstellung. Mitarbeiter, Freunde und Bekannte und etliche weniger Nahestehende zeichnen das Bild eines bodenständigen, tüchtigen und freundlichen Mannes. In jedem Fall ist Adolf Merckle zuallererst ein selbstbewusster Patriarch gewesen. Diese Rolle gebiert die größten Narzisten, Menschen die eitel auf Selbstreflexion und Hilfe verzichten - der Erfolg gibt ihnen recht. Sicher war er kein Selbstdarsteller und Zug zur Öffentlichkeit unsichtbar. Dennoch maß er sich am Geschäftserfolg und wusste um seine Qualitäten.

Wenngleich er nicht als Tellerwäscher startete, so gleicht seine Karriere doch sehr dem amerikanischen Traum. Sein Lebenswerk konnte sich sehen lassen, die Leiter war erklommen. Die Entwicklungen in der letzten Zeit müssen ihm wie eine Beleidigung und Sabotage vorgekommen sein, nachdem er so Vieles für sein Land und die Menschen geleistet hat, auch über unternehmerische Pflichten hinaus. Die selbstgemischte Egopolitur ermattete und das Imperium bröckelte. Es spricht Bände, dass sein Pflichtbewusstsein bis zum Freitod unumstößlich blieb. Auch die Wahl der Selbstmordart fand Begründung in kalkulierbarem "Erfolg" und Außenwirkung. Trotzig und schicksalsergeben fern von Schuldeingeständnis also seine Verabschiedung vom Leben. In seiner Position wäre alles andere als dieser Schritt, eine Schmach und Rufschädigung gewesen.

Hier werden Bilder wach von ehemals eingeimpften deutschen Tugenden, Männlichkeitsbildern und Versagensverbot. Schade, denn solch ein Abgang wäre vermeidbar gewesen und sei keinem noch so großen Unternehmer zu gönnen. Rehabilitation und Kurskorrektur waren so unabwegig nicht, nur eben mit Rückschritten und Gesichtverlust verbunden.

Ein milliardenschwerer Mann, getrieben vom eigenen Erfolgsdruck - ich bezweifle dass er sein Leben wirklich genießen konnte. Zumindest über die Befriedigung eines Workaholics hinaus, muss die stete Last auf den Schultern unermeßlich schwer gewogen haben. Ich bezweifle, dass Merckle auch vor der Krise entspannt und lächelnd einschlafen konnte, dass er neben Gottesfürchtigkeit wirklich den Blick frei hatte für wahre Freude und Selbsterkenntnis. Ein Mann mit allen Möglichkeiten, zumindest aus finanzieller Sicht, stand sich bis zuletzt und dann dem Zug im Wege.

Auch als Atheist wünsche ich: Möge er in Frieden ruhen. Ein weiterer Wunsch gilt den Getriebenen, Gehtzten, zum Erfolg verdammten: Diese Tage und Wochen mögen ihnen die Augen geöffnet haben...hinter der Gier und dem Ehrgeiz gibt es auch noch wahrhaft wunderbare Dinge zu erleben - immer aufs Karma achten und mal wirklich egoistisch sein - nämlich seinem Herz folgen.

Premium Cola Geschenk nur bei Einhaltung der Spielregeln!!!

Und noch ein Minieinwurf:

Ja ich will motivierten Bloggern Postfläche mit Verlinkung widmen und das ganze mit einer Kiste korrekter Cola versüßen. Ich will verschenken und Belohnen...des Wegen ja auch das Bloxperiment.

Aber die Regeln lauten:
a. ein Post im eigenen Blog mit einem Fünfzeiler über den Blödsinn, den ich hier treibe
b. ein Kommentar in diesem Post unter Nennung des Links zu dem gewünschten Teilnahme-Posts
c. die Nennung des Begriffs "Millionerd"

Und nun fall ich horizontal gen Schlafpause...

Wirtschaftskrise - Ich habe gänzlich versagt...

...Was ist ein Mensch Wert? Gleich fünf Menschen haben mich heute elendigst enttäuscht, hängenlassen und in meine persönliche Krise getrieben. Purer Egoismus, dem Bankster nicht unähnlich, muss lausige fünf potentielle Leser davon abgehalten mein Wunschziel zu erreichen: das erste Mal 300 Besucher an nur einem Tag. Nein, es waren doch nur 295...Ich komme mir vor wie Al Gore bei der Wahl im Jahr 2000, wie Schalke 04, am letzten Spieltag 2001. Das Ziel war so greifbar nahe...der Aufwand so kräftezehrend und doch hat auf der Zielgeraden der Atem versagt. Fünf fehlende Besucher...ich gräme mich.

Immerhin trägt meine Verschenk-Aktion erste Früchte...wenigstens drei Blogger haben innerhalb einer Tageshälfte reagiert und die nötigen Kommentare gepostet...aber ich ahne, da geht noch mehr...wir sind ja nicht in Detroit.

Überhaupt war heut Response-Tag, mit immerhin sechs Kommentaren binnen 24 Stunden. Macht mich das stolz? Robert Basic wird lachend husten...aber doch, ich spüre Aktivität in den relevanten Synapsen. Kurz vor der 300 mit sechs Kommentaren - für mich ein achtbarer Schritt. Immerhin maße ich mir an, immer noch ein Blogzwerg zu sein, lediglich des Spaßes halber zu posten und bekomme Leser für Anekdoten aus meinem Leben und Gepöbel gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt.

Verneigt...grüßt...Cornelius

Freitag, 9. Januar 2009

Eine Kiste der korrektesten Cola der Welt...

...Heute könnte mein großer Tag werden - mit Chance der erste Tag mit über 300 Besuchern. Auch ein Grund warum ich heut von Posting zu Posting hechel. Mein Ego will ja poliert werden oder ernsthaft formuliert: Ich freue mich nach über 12 Monaten Blogbetrieb, stetig wachsende Besucherzahlen, mit immer niedrigerer Absprungrate zu sehen und die magische 300 ist so greifbar nahe. Mit solchen Besucherzahlen wollte ich mit meinem Blog nie rechnen. Zu leer die Optik, zu lang die Beiträge, zu wenig Mainstream, zu unüblich der Sprachgebrauch und ich selbst zu wenig integriert in die Blogosphere. Ich bin eben kein Telekiddie und hab ein buntes Leben und wenig Freizeit. Ich gestehe, es macht allerdings wesentlich mehr Spass, wenn tatsächlich ein interessiertes Publikum in nennenswerter Größe vorhanden ist. Insofern also mal mein gebloggter Dank!!!

WAS ABER SOLL DIE ÜBERSCHRIFT?
Ich will eine Kiste Cola verschenken...und zwar die wohl leckerste mit Sicherheit aber korrekteste Cola der Welt. Verschenken an sich ist natürlich etwas langweilig...also will ich auch was dafür. Gar nichts Wildes, aber da ich mir von Anfang vorgenommen habe niemals Backlinks zu kaufen oder sonstige SEO-Maßnahmen zu betreiben (wozu auch, meine Zielgruppe ist schwer zu erreichen), will ich mir wenigstens welche erschwindeln. Hierbei ist mir gänzlich egal, wie viele Seitenbeuscher der jeweilige Blogger hat, wie lang es ihn gibt, wie aktiv er postet oder oder. Ich will den durchgeknalltesten Fünfzeiler, als auf mich verweisenden Post. Hierbei bin ich nicht schüchtern, es darf gebattelt werden oder kritisiert, ich akzeptiere Honig ums Maul oder kompletten Nonsens. Hauptsache es kommt das Wort "Millionerd" drin vor.

DREISTE ABZOCKE?
Nicht meine Meinung und ich will auch ausgleichen. In jedem Fall wünsche ich den Fünzeiler unter diesem Beitrag, samt Link als Kommentar. In meiner Quasi-Blogroll widme ich dem Sieger Platz B. für 6 Monate und ich werde sämtliche Teilnehmer, der Reihe nach selbst in jeweils einen Post einbauen, samt Verlinkung. Alles nur Spaß also...
Ich bin mal gespannt, ob wenigstens ein Blogger Bock auf leckere Brause mit Überdosis Koffein hat. Dieses Angebot gilt für alle Blogkommentare die bis zum 15. Februar 2009 um 17:46 Uhr hier abgeliefert sind. Und natürlich behalte ich mir vor, Kommentare von durch mich so definierten Unsympathen auszuschließen (Menschenfeinde, Abzocker, Pornoaffen etc.)

Haut rein...

Geld für 30 Sekunden nachdenken - ich brauche kreative Ideen!

Ich brauche Unterstützung. Nachdem ich bisher hauptsächlich mit eigenen Projekten unternehmerisch aktiv war oder mich an anderen Unternehmen beteiligte, will ich 2009 Neuland betreten. Hierzu will ich gemeinsam mit motivierten und kompetenten Kreativen (nach wie vor werden Kontakte gesucht) kleine und größere Projekte anstoßen und auf eigene Füsse stellen. An sich keine große Herausforderung, die Tücken liegen im Detail...

Hierzu benötige ich Kapzitäten von Fremdgehirn. Neue Denkanstöße und extraordinäre Ideen. Weil ein Blog hierzu wenig taugt, nutze ich das schon erwähnte Plattform für Online-Brainstorming - Bonspin. Dort hab ich die Problematik ausführlich geschildert und immerhin 100 Prämienpunkte investiert, um der Lösung etwas näher zu kommen. Überhaupt will ich wieder vermehrt das dort vorhandene Potential abschöpfen und regelmäßig Projekte anlegen. Auch um über konkrete Ideen hinaus, neue Kontakte zu knüpfen und vielleicht auch dort online Grundsteine für spannende Kooperationen und Geschäftsexperimente, Spielereien und korrekte Businessideen legen.

Wer mir oder anderen Unternehmen helfen möchte, chronisch unterfordert ist, seine Ideen präsentieren will ist also herzlich eingeladen bei www.bonspin.de vorbeizuschauen. Unter Cornelius_H findet ihr meine Anforderungen.

Nun will ich sofort potentiellen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Ich mache hier keine unverblümte Werbung für eines von vielen Webportalen. Meine Posts über Bonspin werden mir nicht bezahlt. Und doch ist die Begründung für die regelmäßige Erwähnung durchaus eigennützig. Ich kenne etliche der Beteiligten persönlich und weiß um deren Sympathiewerte, Motivation und Kraftanstrenung, dieses Projekt zu stemmen. Ich selbst bin in einigen Vorgängen dort beteiligt und habe an verschiedenen Stellen unterstützend mit eingegriffen. Es liegt mir sehr am Herzen, dass dies Projekt weiter wächst und sich zur Kontakt- und Ideenbörse mausert. Schon jetzt ist der kreative Output dort spürbar.
Und nein, dies hier ist kein selbstbeweihräucherter PR-Text, wir scheuen keine Kritik. Her damit...macht euch nützlich ;)

Es geht abwärts mit der SPD - anpacken für unser Land...

Vor lauter Kritik hab ich den fundamentalen Fehler völlig übersehen, bzw. ignoriert. Es geht nicht nur um fehlendes Sexappeal, sondern augenscheinlich auch um fehlendes Stehvermögen. Ein Blick auf Logo und Slogan macht unweigerlich klar wo die Reise hingeht: Abwärts. Den Umfrageergebnissen folgend, hat die SPD nun den Trend auch im corporate Design verbildlicht.
Selbst der wohlgesonnenste Sozialdemokrat wird sein Unterbewusstsein nicht bremsen kommen. Nach rechts kippend erzeugen die drei Lettern und das "anpacken für unser Land" eine lange negative Assoziatinskette. Mit Abstieg, Verlust, Kraft- und Mutlosigkeit seien nur ein paar genannt.

Im ersten Semester meines schon erwähnten Grafikdesignstudiums wurde uns dieser Fauxpas ausgeprügelt...Scheinbar gibt es neue Ansätze in der Hirnforschung oder Saboteure und Fraternisierer in der beteiligten Agentur oder Unwissen oder ich hab Unrecht. Loswerden wollte ich es Trotzdem.

PS.: SPD ich werd dich wählen, unterstützen und die Werbetrommel rühren - kritisieren aber auch. Und nebenbei auch in unserem LAnd anpacken - Ehrensache.

Obama hat es vorgemacht, Wahlen gewinnt man im Web - die SPD wagt eine Karikatur

Autsch, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands betritt dünnes Eis. Angefixt vom Triumpfzug eines Barack Obama, sehnt sich auch die SPD an die Sonnenseite des Internet. Nach meinem SPD-Einwurf im März letzten Jahres, sehe ich mich quasi gezwungen der Sozialdemokratie einen eigenen Beitrag zu widmen.
Was soll das SPD? Es steht mir fern für euren Relaunch, die Agentur a-b-face2net (grandioser Name im Übrigen) zu kritisieren. Die Zielrichtung und -setzung bestimmt mit üblicher Beratungsresistenz der zahlende Kunde, in diesem Fall also die parteieigenen Marketingexperten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bemüht wurde ein innovatives und zeitgemäßes Design und Web2.0-Optik umgangen, wahrscheinlich um auch die Silversurfer nicht zu verschrecken. Der Sexappeal der neuen Killeraplikation gleicht dem eines Schülerbandwettbewerbes der Hamburger Sparkasse und die Farbgebung liegt in einer gemütlichen Farbwelt zwischen Marinehafen und Ruhrpott.
Schäfer Gümbel macht es vor, die Politik muss ins Netz. Schröders vielzitierte Datenautobahn ist endlich reif. Reif genug, dass sich eine SPD voller Strahlkraft herablässt auch digital einen Schritt auf potentielle Wähler zuzugehen. Nur werden diese jenseits von Klassensprechern und Jusos erschreckt das Weite suchen.
Obamas Stärke war und ist, fehlende Fachkompetenz mit externen Spitzenleuten zu kompensieren und somit für jedes Medium die optimale Wertschöpfung mit fesselnder Außenwirkung zu kombinieren. Über allem schwebt das Charisma des künftigen US-Präsidenten. Die verstolperte Interpretation für die sozialdemokratische Volkspartei ist leicht seziert. Ganz in Tradition einer hierarchischen Parteienstruktur, bei zeitgleicher Überalterung (siehe Ochsentour) wird zwar begriffen, dass da etwas geht, nur leider nicht was genau. So machen sich verknöcherte Genossen daran ein mundgerechtes Konzept einzufordern und bekommen mit SPD.de ein würdiges Ergebnis serviert - ein lautes schrill schepperndes Megafon als Dialoginstrument. Interaktion, kritische Auseinandersetzung und freiwilliger Support, wie im US-Wahlkampf wird nicht nur mangels Kandidaten mit Obama-Strahkraft unterbunden. Nein, eine Augenhöhe mit der Bevölkerung und vermeintlichen Wählern ist nicht gewünscht. Instrumente des Web 2.0, wie FlickR, Facebook und Twitter werden zur Pressemappe und PR-Werkzeug missbraucht und lassen den gewünschten Effekt verpuffen. Die Parteigranden jedoch ahnen: Wir sind nun vorn mit dabei. Sorgen haben müssen sie nicht: Wer einmal Merkels bemühte Podcasts ertragen musste, weiß um fehlende Konkurrenz auf deutschen Partei-Websites.

Liebe SPD, das Internet ist eine Chance...eine Chance Ideen und Visionen zu kreieren, zu vermitteln, zu hinterfragen, dem Volk aufs Maul zu schauen und sich einer Diskussion zu stellen und dabei ernstgenommen zu werden. Die User wünschen Dialog und keine Infohappen unreflektierter Pressearbeit.
Liebe SPD, Interaktion bedingt auch Reaktion. Wenn euch ein interessierter Unterstützer, Wähler und Kommunikator anschreibt reagiert dieser enttäuscht, wenn lediglich eine automatisierte Antwort zurückkehrt. Wenn nicht mal eine Sekretärin Zeit findet, mehr als den aktuellen Newsletter zu senden, macht ihr euch nur unbeliebt.
Liebe SPD, ich bin wahrlich ein unwichtiger Zeitgenosse, meine Leserschaft ist beschaulich und für große Politik fehlt mir die Zeit, ABER ich wage mich wider besseren Wissens euch mehrfach zu mailen, über euch zu posten, in eurem Forum anzumelden etc. Der Response ist nicht schüchtern, er bleibt aus.
Liebe SPD, Mitgliederschwund hat seine Ursache. Es ist nicht mehr die absolute Erfüllung, sich mittels Parteispende und politisiertem Palaver im Bezirk für seine Partei zu engagieren. Die Zeit erfordert neue Wege...fragt die richtigen Leute. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann eure Agentur euch dazu Antworten liefern, WENN ihr sie nur lasst.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Der Staat gönnt sich mit der Commerzbank wieder Tafelsilber - Bank Nummer zwei und allesind dabei

"Ideen nach vorn" lautet der griffige Slogan deutschlands zweitgrößter Bank, der Commerzbank. Was im allgemeinen Krisenwahnsinn nur eine Randnotiz sein konnte - die fünf Milliarden teure Übernahme der Dresdner Bank (die Beraterbank) von der Allianz - bildet jetzt die Pointe im Milliardenkonfetti. Als eine der ersten Banken ohne staatlichen Hintergrund gönnte sich die Commerzbank eine üppige Spritze aus dem Krisenpaket. Zur Zungenpenetration sei erwähnt, dass das stilisierte Logo dezent an Hermes bzw. Merkur angelehnt ist: den Beschützern der Reisenden, Kaufleute und Diebe.

Heute gönnt sich der Staat etwas mehr, als pubertären Übermut zu kompensieren und zu decken. Nein er hat Appetit auf mehr, er möchte mitspielen im "freien" Markt und kehrt zurück zu den Anfängen des Kapitalismus, als der Kommunismus noch als Alternative galt und Staatseigentum wenig anrüchig. Nach dem Ausverkauf von Energie-, Wasser-, Telekommunikations- und postalischer Grundversorgung fürs Volk, greift der Staat zu auf dem Grabbeltisch der Krisengeschichte. Die Commerzbank scheint dankbarer Partner in der Not, für einen mental erstarkten Volksvertreter.

Ich halte es -besonnen durchgeführt - für den richtigen Akzent zur zeitlichen Notwendigkeit. Deutschland bewegt sich; und zwar weg vom Almosenspender zum eigennützigen Helfer auf Augenhöhe. Im Idealfall, wird dieser Schritt mit einer Gewinnmitnahme verbunden sein und zuallererst nachhaltig zumindest den deutschen Übermut im globalen Finanzmarkt kastrieren. Völlig zu Recht und endlich auch mit seriösen Pflichfeldern für die Banken versehen.

Besser anlegen lässt sich das Geld, laut Warren Buffet, aktuell eh nicht. In Krisen kann man billig Schnäppchen jagen und wenn solch ein Riese wankt, muss der Staat in jedem Fall bluten. Warum also nicht mit einer minimalen Erfolgsaussicht in Zukunft? Solche Werkzeuge wären vor einem Jahr nicht einmal wahnwitzigen Parteifunktionären aus dem Saarland in den Sinn gekommen - der Entertainmentfaktor unserer Krise wächst zunehmends. Die spannende Frage bleibt: Wie brüchig ist des Ackermanns Versprechen einer gesicherten, stabilen und selbstständigen Deutschen Bank? Wenn es nicht so anstrengend wäre, eine Bankgründung könnte keinen besseren Zeitpunkt finden...

Für solidere Begleitinformation schicke ich euch gern mal kurz zum nachdenken...

Geld verdienen im Internet, die wohl abgedroschenste Bauernfängerei

Google sei Dank, findet man 1,35 Mio Seiten für die Phrase "Geld verdienen im Internet", sowie 250 Tsd Seiten zum Thema "reich werden". Bei der Infaltionsrate gutgemeinter und vermeintlich erfolgreicher Tipps, wäre Quacksalberei mehr als bloße Unterstellung. Die massive Anzahl an "Erfolgswebsites" lässt darauf schließen, dass anders als beim klassischen Schneeballsystem, nicht einmal die Begründer und Initiatoren in der Lage wären Reichtum zu buchstabieren. Auf der anderen Seite herrscht nach wie vor und wider alle Krisen und besseres Wissen viel Wunschdenken vor...Geld könnte vielleicht doch vom Himmel regnen - Lausig seid ihr halbseidenen Giergangster.

An dieser Stelle breche ich des Ritters Kampfstab für ein Projekt, welches sich seit etlichen Monaten mühseelig seinen Weg bahnt - Bonspin, ein Portal für Ideenmanagement und Onlinebrainstorming. Es war mir vergönnt sowohl den Gründer Bert Mutsaers kennen zu lernen, als auch etliche Mitstreiter dieser Web gewordenen Idee. Vor knapp zwei Jahren hat der Eigner des Wurst- und Schinkenfabrikants "Bedford" angefangen seiner Idee Form zu geben. Eine Plattform zur Ideenfindung, Projekterstellung und Brainstorming im Internet. Durch seinen Backround lief er nicht in die übliche Problematik, der finanziellen Abhängigkeit von einem experimentellen Startup und konnte im Gegenzug nötige Anschubfinanzierung gewährleisten. So haben mittlerweile mehr als 15 Mitstreiter an der Konzeption, Realisierung und Mitarbeit von Bonspin.de mitgewirkt und mit dem Relaunch im Herbst 2008 wurden einige Kinderkrankheiten ausgemerzt. Anders als im Internet üblich wird das aktive Mitglied der Webcommunity direkt für seine Ideen finanziell belohnt und kann mit etwas Originalität, Kreativität und regelmäßiger Unterstützung reale Geldeingänge auf dem Konto verbuchen. Vor allem steckt dahinter ein seriöser Unterbau, eine deutsche GmbH mit echter Geschäftsadresse in Osnabrück. Nicht umsonst bringen, trotz allem Aufwand mittlerweile über tausend User immer wieder ihre Ideen für konkrete Projektanforderungen ein.

Natürlich ist hier keine goldene Nase, wohl eher ein Taschengeld möglich. Doch die Anwendung lässt sich direkt umkehren und verwerten. Mit ein paar erarbeiteten Punkten, kann man selbst auch knifflige Aufgaben stellen oder kreativen Input aus der Community ziehen, für jedwedes Problem. Hier liegt wohl auch der Grund für die wachsende Anzahl an Unternehmen, die direkten Kontakt mit ihrer Zielgruppe, Kritikern und potentiellen Mitarbeitern suchen und vor allem nicht nur im eigenen Saft schmoren wollen. Ich weiß davon zu berichten, dass es in einigen Fällen nicht bei vergebenen Punkten bliebe, sondern direkte Auftragsvergabe oder langfristige Zusammenarbeit entstand.

Ich selbst nutze diese Möglichkeit der Ideengeneration nun schon seit mehr als einem Jahr, mit achtbaren Ergebnissen. Denn in erster Linie besticht Bonspin durch eine qualitative aber heterogene Zusammensetzung von Ideenlieferanten. Anders als im Web 2.0 üblich, ist die Hemmschwelle für kleingeistige Witzbolde zu hoch ebenso wie die Frustrationsrate bei ausbleibender Belohnung, für fehlende Originalität.

Mein Fazit bleibt:
Bonspin bietet eine komfortable Gelegenheit unkompliziert mit innovativen Ideen zu glänzen und sich interessierten Unternehmen zu präsentieren, ohne sich unter Wert zu verkaufen. Gefragt sind keine ausformulierten Ideen und Feinkonzepte, sondern aus der Hüfte geschossene Ideen, Geistesblitze und Denkanstöße. Der Spaßfaktor bleibt, ob der teilweise herausfordernden Problemstellungen oder besonderen Ansprüche gegeben (sofern man strichweise kreativ ist) - die finanzielle Entlohnung und vor allem der Kontaktansatz erledigen den Rest.

PS.: Nein, Cornelius macht nun nicht in Trigami und bezahlten Posts...dies ist keine Anzeige oder ein bezahlter Beitrag. Nein ich wünsche mir egoistischerweise die klügsten Köpfe der Leserschaft, dass sie mir genau die richtige Idee zu meinen Projekten liefern...trotz dem kleinen Akt der Anmeldung.

www.bonspin.de ... probieren tut in keinem Fall weh!

David Montgomerys Blätterwald hat sich ausgeraschelt oder wie ich die Krise zu lieben beginne

Flip der Grashüpfer und launige Gespiele von der allseits geliebten Biene Maja, taugt kaum als Metapher für Herrn Montgomery und seine Presseaktivitäten. Seine Mecom Group hatte es sich zur Aufgabe gemacht internationale Titel zu erwerben und "gesund zu sparen", um sie hiernach gewinnbringend wieder zu veräußern. Als Fan des handlichen Formats, konnte ich eine lange Zeit den eher minderqualitativen investigativen Journalismus der Hamburger Morgenpost ignorieren - übliche Tageszeitungen funktionieren in keinster Weise im öffentlichen Nahverkehr. Zuletzt allerdings glich die redaktionelle Tiefe dieses hanseatischen Boulevardblatts der einer Sommerpfütze. Scheinbar wurden als Sparmaßnahme Praktikanten darauf angesetzt ihre Recherche auf Spiegel Online zu reduzieren. Ganze Textpassagen mittels Copy and Paste und fehlerhafter Ergänzung bzw. Streichung sind die Resultate einer abwesenden Redaktion. Die Aufmacher auf den Titelseiten haben nur mehr begrenzt mit tagesaktueller Priorität zu tun. Zumindest das Format und der Sportteil erzwingen meine tägliche 60 Cent Investition.

Nun kriseln die Weltmärkte so sehr, dass sogar die Medienlandschaft ins trudeln kommt. Wie es scheint hat David Montgomery sein glückliches Händchen verlassen. Nicht wenigen Berliner Redakteuren rinnen Freudentränchen über ihre blassen Wangen. Die Wirtschftskrise erscheint noch ein Stück charismatischer, fast macht es Freude ihre bereinigende Wirkung zu beobachten. Das Mitleid für den irischen Investor kann sich nur in Grenzen halten, als Privatmann hat er sicher noch genügend Kleingeld für zwei warme Mahlzeiten täglich.

Bleibt zu hoffen, dass mit DuMont Schauberg potentieller Übernahme nicht der nächste Dolchstoß folgt. Die angeschlagenen Zeitungen benötigen alles, nur keine weiteren Einsparungen, wenn sie auch nur ansatzweise zum seriösen und originellem Journalismus und somit ihrer Leserschaft zurückkehren wollen.

Ich bleibe in jedem Fall hochgespannt, welche Überraschungen meine geliebte Krise noch für uns parat hat.

Dienstag, 6. Januar 2009

Der Kapitalismus frisst seine Kinder - Merckle als Ikarus

Von Platz 94 der Forbesliste auf das Gleisbett kurz vor Blaubeuren - einer der großen Puppenspieler des Kapitalismus hat sich selbst um die Früchte seiner Arbeit, sowie sein Leben gebracht. Google verzeichnet 716.000 Treffer für den Begriff Merckle, den finalen Treffer allerdings erledigte heute, offenbar erwünscht die Deutsche Bahn. Adolf Merckle hat nach dramatischen Fehlspekulationen und innerhalb der beschrieenen Finanzkrise nur mehr den Freitod als Lösung akzeptiert. Meinerseits kritisiert gab es für den Besitzer unzähliger Firmen starke Partner und positive Verhandlung standen just kurz vor dem Ergebnis.

Nun gibt es in meinem Blog kaum Protagonisten, welchen ich mehr als einen Post widmete, Merckle jedoch war schon kritisierter Darsteller in zwei Beiträgen, mit diesem hier sogar dreien. Meine anfängliche Empörung litt mit Bekanntwerden seines Selbstmordes, allen Missetaten zum Trotz wünsche ich mir Läuterung, nicht aber Ableben von giergetriebenen Unternehmern. Insofern ist mein Mitgefühl für die Hinterbliebenen durchaus ehrlich gemeint.

Das Bild des Ikarus drängt sich auf. Wohl niemand wusste so sehr wie Adolf Merckle, um die Spielregeln des Kapitalismus. Kaum jemand konnte die Grenzen des Legalen so gewinnbringend ausreizen und bewegte sich ähnlich diskret durch nationale und internationale Unternehmertum. Die Steuerspartaktik des Merckle-Konzerns, bewegte sich immer wieder bis zu den Rändern der Legalität, während im Gegenzug sogar Grundlage für Agrarsubventionen geschaffen wurde. Der Gründer von Ratiopharm konnte pokern, wie kein Anderer und schlug besonnen und sparsam zu, während er dabei seinen Expansionskurs forcierte. Die nötigen Hintergründe zur Person sind recherchiert und bedürfen meiner Abhandlung nicht, so zum Beispiel im Managermagazin.

Während der Kapitalismus zuletzt hohen Unterhaltungswert mittels Kursturbulenzen, Währungsverfall, Ressourcenpreiskarussell und Insolvenzen lieferte, bangen mittlerweile erste Privatpersonen um ihre Existenz. Die Zahl der "Kleinen", welche in Kürze geopfert werden kann nicht unbeträchtlich sein. Das mit dem Blaubeurer Firmenmogul nun ein ganz großer keinen Ausweg mehr sieht, taugt durchaus als Drehbuchvorlage. Die unsägliche Gier und der Mut zum unkalkulierbaren Risiko trifft erstmals deutlich sichtbar ausgerechnet einen Protagonisten.

Man sollte meinen mit Milliardenwerten in Richtung zweistellig fällt ein jeder weich, doch wiegt die Schmach, die Existenz- und Versagensangst, verletzter Patriarchen-Stolz und die Angst alles zu verlieren wohl unendlich. Ikarus flog zu hoch, der strahlenden Sonne entgegen. Fehlspekuliert mit VW-Aktien nahm alles seinen Anfang, da passt die frische Information ideal: Porsche hat nunmehr die Mehrheit am VW-Konzern übernommen. Den pietätlosen Kalauer "Gute Preise - Gute Besserung" verkneife ich mir an dieser Stelle und schließe mit einem Appell an die Vernunft unserer Gesellschaft und zwar forciert einschließlich der Entscheider. Die Opfer sind schon groß genug.

Montag, 5. Januar 2009

2009 ich liebe dich jetzt schon - oder knietief im Freudenkater

Zahnbürstenborsten pressen sich kreisförmig rotierend an meine müden Zähne, während mein Augenlicht sich durch morgendlich verklebte Lider kämpft. Im Spiegel gegenüber erkenne ich schemenhaft einen Cornelius mit blasser Gesichtsfarbe. 2009 - kaum in meine Umwelt gerutscht, lacht mich schelmisch an. Tiger statt Kater haust in meinem Gehirn und siegt durch technisches KO gegen Aspirinüberdosis ohne Wirkungstreffer. Selbst mit 31 Jahren Lebenserfahrung, gleicht eine wie immer überbewertete Silvesterfestivität einem vergorenen Schleudertrauma. Jippih Neujahr hat sich in meine Gesichtsfalten geprügelt.
Der Erfrischung zuliebe fällt mein Körper an die frische Luft. Kuschelige Minusgrade umhüllen ihn. Suchend versuche ich krisengeschwängerte Trauerflora zu erkennen, doch aus entglittenen Katergesichtern erblickt mein Hirn kein Unheil. Die Welt dreht sich noch, der Kapitalismus ist nicht untergegangen, der Geldautomat bleibt spendabel, die Krise bleibt im Winterschlaf. Nur mein Magen schreit nach Füllung und der Inder um die Ecke freut sich, Rind mit Kokospaste zu vermengen. Für die Unterhaltung sorgen TV-Serien aus dem weltweiten Datennetz. Noch vier Tage Ruhe vor der aufgestauten Auftragsflut und hastigem Arbeitseifer. Diese Zeit genießt mein launiger Körper am liebsten horizontal.
Doch heut kuschel ich mich in den ersten Arbeitstag 2009 und grinse freudig in mein verstopftes Emailpostfach, spambereinigt glänzt es mit hohem Grußpotential und Kooperations- und Auftragsabsichten...
Entspannt lehne ich mich zurück und schiele nur ein wenig ängstlich nach Nahost. Prost Neujahr allerseits...