Freitag, 23. Januar 2009

Fragen an smava - das indirekte Interview und Seitenblicke

Peer to Peer, seit einiger Zeit nun auch bei Krediten angewandtes System. Vor dem Hintergrund, Banken zu ersetzen und deren bürokratisches Geschäftsgebahren auszuhebeln durchaus ein interessanter Ansatz. Gerade in den USA hat dieses Modell sich erfolgreich in den Geldmarkt eingemischt. Neben smava machen sich auch weitere Mitbewerber daran, Deutschland und Europa um diese Dienste zu bereichern.

Die eigentliche Idee, Kredite von Mensch zu Mensch zu gewähren ist bis in weit vergangene Tage zu finden. Das Internet glänzt hier wiederholt durch seine fehlenden Grenzen. Kreditnehmer und -geber finden zusammen, selbst wenn sie sich eigentlich nicht kennen. Die Instrumente zum Bonitätscheck und zur Absicherung sind ausgereift genug, solche Geldtransfers auch anonym abzuwickeln. Gerade Deutschlands Gesetze machen den Einbezug einer "echten" Bank allerdings unumgänglich. So steht eine solche auch bei smava als Bindeglied bereit. Besonders auffällig ist an dieser Stelle, die Möglichkeit mangelnde Sicherheiten durch höhere Zinssätze auszugleichen. Diese Möglichkeiten sind für Privatleute oder kleinere Selbstständige selten im regulären Bankmarkt zu finden.

Die kulturellen Unterschiede gerade im finanziellen Bereich, wirken sich auf die Marktdurchsetzung von peer to peer Krediten spürbar verschieden aus. In den USA wird leichtfertiger "auf Pump" gelebt, Verschuldung an sich ist kein Makel. Deutsche Sparermentalität und das Bedürfnis einen etablierten Ansprechpartner zu haben, stehen in Widerspruch zu Privatkrediten aus dem Internet. Doch auch die deutsche Kultur ist zu Sinneswandel fähig und bewegt sich in jüngerer Vergangenheit weg von konservativen Denkmustern und überhöhter Vorsicht. Insofern prognostiziere ich StartUps wie smava durchaus Potential und erfolgreichen Geschäftsbetrieb auf Dauer.


Nachdem ich mich ein wenig auf der smava-Website umsah und auch mit der Thematik vertraut machte, bin ich nun auch in der Lage Alexander Artopé mit meinen individuellen Fragen zu konfrontieren. Gern veröffentliche ich seine Antworten in meinem Blog, so sich smava denn bei mir meldet:

1. Smava geht ins dritte Jahr, flankiert von finanzstarken Partner und mit prominenter Nennung durch alle Medien. Wann geht es in die Gewinnzone?

2. Der Besuch auf der Site ist mit langen Wartezeiten verbunden. Will man das Forum besuchen, verlässt man die eigentliche Seite. Der eigentliche Kreditantrag ist höchst unkomfortabel und mit unsinnigen Fehlermeldungen versehen. Ist die Behebung solcher Kinderkrankheiten in näherer Zukunft geplant?

3. Ihr wollt mit der Blogosphäre kommunizieren, während euer Unternehmensblog höchst unregelmäßig und selten befüttert wird. Besuche in anderen Blogs, samt Kommentar finden sich nicht oder kaum. Habt ihr kein Interesse an Kommunikation und Interaktion auf Augenhöhe im Web 2.0?

4. Euer innovatives Projekt und der erwünschte Medienwirbel widersprechen der nachlässigen Homepagepflege. Veraltete Blogwettbewerbe, Pressemitteilungen ohne Aktualiltät irritieren. Habt ihr vor das zu ändern?

5. Nachdem smava sich nun auch Selbstständigen öffnet, stellt sich mir die Frage, ob ihr gerade die aktuellen Finanzeskapaden und krisenverursachte Mutlosigkeit nicht nutzen wollt, um euer USP strahlen zu lassen? Habt ihr Planungen für Existenzgründer, die euren Markt für Startkredite aufsuchen und mit Ideen und Qualifikation überzeugen, anstatt mit Zahlenwerk und Sicherheiten?

Alexander Artopé, eine Beantwortung dieser Fragen, wäre mir eine freudige Überraschung. Viele Grüße und weiterhin wachsenden Geschäftserfolg wünscht

Cornelius H.

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