Dienstag, 31. März 2009

Ideen zum Geld verdienen im Internet

Das Geld liegt auf der Strasse, zumindest wenn man dem Volksmund Glauben schenken mag. Mit diesem Projekt wage ich einen beherzten Blick auf die von Gerhard Schröder benannte Datenautobahn. Mit Chance liegen dort übersehene Geldbündel.

Das neue Internet schmeißt mit Schlagworten, wie Schwarmintelligenz und Crowdsourcing. Neben den "Ehrenamt"-Projekten Wikipedia oder OpenStreetMap, wird dem Nutzer für seine Leistung auch Geldverdienst in Aussicht gestellt. Das Tätigkeitsfeld ist meist ein Kreatives. Texterstellung, Logodesign, Problemlösungen und Ähnliches, aber es gibt auch ausgelagerte Deppenarbeit, welche man daheim vorm Rechner im Akkord erledigen kann.

Interessiert und von Langeweile getrieben, folgt ein langfristiger Selbstversuch. Ich habe eine Liste, solcher geldversprechender Portale zusammengesucht (Ergänzungen gern per Kommentar) und werde diese nacheinander mit meiner Leistung behelligen. Jedes Portal bekommt einen eigenen Post mit meinen Erfahrungen und Verdiensten. Hierfür nehme ich mir jeweils zwei Wochen Zeit und werde maximal zehn Stunden Zeit investieren, abschließend gibt es eine Einschätzung und vielleicht ein knappes Interview mit den Betreibern.

Die Portale sind vornehmlich deutsch- oder englischsprachig und werden wahllos, nach Gusto abgefrühstückt. Die noch unvollständige Liste umfasst aktuell folgende Portale:

  1. a-better-tomorrow
  2. atizo
  3. bonspin
  4. crowdspring
  5. crowncrow
  6. designenlassen
  7. holotof
  8. humangrid
  9. ideastorm
  10. innocentive
  11. istorm
  12. jovoto
  13. kluster
  14. namethis
  15. ninesigma
  16. textbroker
  17. trawlix
  18. wilogo
  19. xinxii
  20. mturk
Natürlich wird zwischen den einzelnen Bewertungen ein wenig Zeit vergehen und die erste Erfahrung gibt es erst Ende April zu lesen. Aus diesem Grund tagge ich alle diesbezüglichen Posts mit "Heimarbeit".

Mittwoch, 25. März 2009

Satire-Fond kauft Opel

Offensichtlich überspitzte und mit Satire getaggte falsche Berichterstattung rechnet nicht mit zu schnell lesenden Seitenbesuchern. Insofern an dieser Stelle die Richtigstellung:

WEDER DER IRAN NOCH DIE HOLDING IFIC PLANT IRGENDWELCHE INVESTITIONEN ODER ENGAGEMENTS IN RICHTUNG OPEL ODER GENERAL MOTORS!!!

Im allgemeinen Krisenhype, wildesten Spekulationen zu Opels Zukunft und dem jüngsten Einstieg bei Daimler ersann ich ein pointiertes Opel-Szenario. Nicht auf Kosten der Opelaner, welche um ihre Zukunft bangen, sondern als Einwurf wider in hoher Schlagzahl lancierter Gerüchte und Spekulationen. Weder Medien, noch Politik scheinen ernsthaft an mehr, als nur Effekhascherei interessiert zu sein, wenn es um die Rettung Opels geht.
In Vorbereitung der beiden Opel-Rettungstexte verwirrte mich allerdings das tatsächliche Engagement der iranischen Staatsholding IFIC, bei Thyssen Krupp.
Das nun aber im Internet Fragen zum Iran und Opel gestellt werden und überproportional viele Besucher die Opelartikel lesen, zwingt mich die Satire noch einmal zu überbetonen. Es war nicht mein Interesse irgendwelche Gerüchte zu streuen, Hoffnungen zu wecken oder Protest zu entfachen.

Meine eigene Meinung zu Opel und das Fürsprechen für den Erhalt der Firma, findet sich an dieser Stelle.

Dienstag, 24. März 2009

Iranische Opel-Rettung wird konkret

Die iranische Staatsholding IFIC hat erneut ihr Interesse an dem europäischen Automobilhersteller, der Adam Opel AG bekräftigt. So soll der noch in iranischer Hand verbliebene Anteil an der Thyssen-Krupp AG, in Höhe von 4,5% an General Motors übertragen werden. Im Gegenzug trennt sich GM von einem 10%-Anteil an Opel.
Bis zum vierten Quartal des Jahres 2009 trennt sich der angeschlagene US-Konzern von weiteren 39% des deutschen Autobauers zum Fixpreis in Höhe von 3,9 Mrd Euro. Auf diese Weise erhält der iranische Staat noch innerhalb des laufenden Jahres Zugriff auf die angepeilten 49%.

Diplomatische Verwicklungen mit den USA bestehen in diesem Fall nicht. Gemeinsam mit einer bisher ungenannten deutschen Bank, wird ein Beteiligungsfond, mit Sitz in Deutschland aufgelegt. Diesem werden sämtliche iranische Beteiligungen an deutschen Firmen überschrieben. Der Iran verzichtet auf diese Weise, auf jegliche unternehmerische Eingriffsmöglichkeiten. Dies gleicht einer stillen Beteiligung ist aber wohl nötig.
Zuletzt drohte die US-amerikanische Regierung im Jahr 2005 - in diesem Fall Thyssen Krupp - mit Restriktionen auf dem US-Markt, sollte der IFIC-Anteil am Stahlfabrikanten nicht deutlich reduziert werden. Damals musste die Krupp-Stiftung zu überhöhtem Preis eigene Aktien im Wert von 406 Mio Euro zurückkaufen.

Josef Ackermann braucht dringend Rettung


Während Deutschlands Gros der Arbeitsnehmer den Komfort eines sicheren Arbeitsplatzes genießt und zudem nur niedrige Gehaltseinbußen oder gar Lohnsteigerungen verzeichnen kann, trifft es unsere Elite besonders hart.

Ausgerechnet Josef Ackermann, vorbildlicher Chef der Deutschen Bank muss unfassbare Einschnitte in seinem Gehalt akzeptieren. Binnen eines Jahres verdient diese Lichtgestalt am Bankenhimmel nur mehr ein Zehntel seines Vorjahressalärs. Solche Grausamkeiten kommen beim verwöhnten Volk natürlich nicht an. Diese genießen, wie eh und je, die soziale Hängematte und das wohl arbeitnehmerfreundlichste Arbeitsrecht der Welt. Dabei würde ein Lehrer ganz schön schlucken, bekäme er fortan lediglich 350 Euro monatliches Gehalt und des Industrieschlossers Krokodilstränen flössen in Strömen mit 200 Euro im selben Zeitraum.

Doch um unseren Vorzeigekapitalisten, welcher sich tagtäglich in die globalisierten Schlachten am Finanzmarkt wirft, um Deutschlands Rolle in der Welt zu festigen, sorgt sich niemand. Keine Anerkennung für freiwilligen Boniverzicht, kein Mitgefühl für sein nun beklemmendes Gehalt. Mit dem nackten Finger zeigen sie auf ihn, belustigen sich an seinem Schicksal. Dies zeigt nur überdeutlich, wie verroht unsere Gesellschaft mittlerweile ist. Neid und Missgunst, für die da oben, stattdessen unangemessenes Selbstmitleid und Konsumverzicht.

Ich plädiere an dieser Stelle für eine Erweiterung der Konjunkturpakete. Nutznießer sollen nicht nur Banken sein, sondern vor allem deren Mitarbeiter, die Banker. Josef Ackermann könnte als Entschädigung für alles Ungemach, mit einer Zwischenabfindung in Milliardenhöhe vielleicht noch eine kurze Zeit über seine Schmerzen hinweggetröstet werden. Seine Abwanderung sollte tunlichst verhindert werden.

Montag, 23. März 2009

IFIC wird Investor bei Opel

Die iranische Staatsholding IFIC hat erneut ihr Interesse an den europäischen Opelwerken bekundet. Sie wäre bereit für einen 49%igen Minderheitsanteil bis zu 5Mrd Euro Kapital zu bewegen. Nach dem ehemaligen Engagement bei Thyssen-Krupp, wird eine Beteiligung in europäischer Schlüsselindustrie gesucht. Bedenken seitens westlicher Regierungen räumt der Unternehmenssprecher Khalid Tschigda aus: "In Anbetracht der poltischen Verwerfungen zwischen unseren Nationen, verzichten wir selbstverständlich auf einen Sitz im Opel-Aufsichtsrat". Bei den geplanten Aktivitäten handele es sich um eine langfristige Kapitalanlage in einem zukunftsträchtigen Markt mit erheblichem Potential. Der Staatsfond unterscheidet sich in seinem Geschäftsgebahren ganz klar von klassischen Hedgefonds oder US-amerikanischen Großinvestoren. Nie wurde eine Beteiligung innerhalb der ersten sieben Jahre abgestoßen, während die Unternehmen quasi freie Hand und Gestaltungsfreiheit genießen.

Aus Regierungskreisen ist bisher keine offizielle Stellungnahme zu entnehmen. Ein Sprecher von Angela Merkel teilte nur mit, man werde dieses, wie jedes weitere Angebot objektiv prüfen. Es dürfe keine Vorverurteilung stattfinden.
Wer die aktuelle Entwicklung Opels, aber auch GMs verfolgt, weiß um die Aussichtslosigkeit einen anderen Investoren zu finden - insofern darf der bisher ausgebliebene Protest durchaus zustimmend gewertet werden.

Entgegen früherer Aktivitäten und der internationalen Einstufung als "Schurkenstaat" geschuldet wird IFIC heutzutage autonom geführt ohne jegliche Berührungspunkte zum iranischen Machtapparat. Die Sorge den Staatspräsidenten
Mahmud Ahmadinedschad oder seine Mittelsmänner einzubinden, ist genommen. Hierfür garantiert ein kompliziertes Vertragswerk, zu dessen Unterzeichnern auch die saudische Staatsführung und ehemalige russische Ministerpräsident Wladimir Putin zählen.

Oliver Kahn beerbt Finanzminister Peer Steinbrück

Bis zum Ende der großen Koalition und den damit verbundenen Neuwahlen des Bundestages, übernimmt Oliver Kahn die Verantwortung als Interims-Finanzminister. Die Regierung kommt somit einer Verpflichtung durch Schalke 04 zuvor. Grund hierfür sei sein Standing in der deutschen Bevölkerung und sein ausgeprägtes Charisma. Sein Vertrauensvorschuss konnte sich der "Titan" in seiner langen erfolgreichen Karriere als Nationaltorhüter und bei den Bayern erarbeiten. "Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen, ist es wichtig politisches Geschick und Volksnähe zu vereinen" - so die Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Peer Steinbrück ist zuletzt mit umtriebigen Äußerungen gegen andere Nationen, insbesondere der Schweiz in Ungnade gefallen. Seine Person ist auf einem Ministerposten nicht weiter haltbar. Noch diese Woche wird ihm Bundespräsident Köhler seine Entlassungsurkunde überreichen. Unvergessen sein Scheitern mit dem Versuch die Staatsverschuldung umzukehren.

Für Oliver Kahn bedeutet dieser immense Karriereschritt eine folgerichtige Weiterentwicklung vom Welttorhüter zum Verantwortungsträger über seinen Sport hinaus.

Freitag, 20. März 2009

Lars Windhorst und täglich grüßt der Pleitenbär

Unser deutsches Wunderkind, von Kanzler Kohl gelobt und fulminanter IT-Held, glänzt seit dem Jahr 2000 vornehmlich mit weniger glamourösen Schlagzeilen. Da wurde einige mehr oder minder Gutgläubige in nicht einmal einem Jahrzehnt um Millionenbeträge im dreistelligen Bereich gebracht. Doch hierzu bedurfte es mehrer Anläufe, Fehlgriffe, Firmenpleiten und Privatinsolvenz. Lars Windhorst backt keine kleinen Brötchen. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr, schiebt er Güter und zuletzte mehr und mehr Finanzen und Aktien durch die Weltgeschichte. Konsequent zum Schaden anderer und als einzige Konstante bleiben stets Verluste zu verbuchen.

Selbstverständlich musste er einige Male für verschuldete Vergehen gerade stehen, zuletzt auch vermehrt richterliche Auseinandersetzungen ertragen. Die Strafmaße wirken in Anbetracht der Gesamtsummen immer wieder beschaulich, gar lächerlich. Rob Hersov mit seiner Vatas Holding, die ihn phasenweise beschäftigte, Verluste einfuhr und zusätzlich aktiver Gläubiger war, kann davon ein Lied singen. Ebenso wird auch die NordLB nur ungern an ihre Geschäftsbeziehung mit dem ewigen Milchbubi zurückdenken und Ulrich Marseille verleiht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so schnell keine großen Summen mehr.

Wer kann schon von sich behaupten von Helmut Kohl umgarnt worden zu sein und mit Michael Douglas Geschäfte gemacht zu haben? Wer hat schon mal mit großen Anteilen von Unternehmen der Größenordnung Freenet, Airberlin oder Balda gespielt und massive Verluste eingefahren? Wer kann von sich behaupten, dass sogar ein ehemaliger Chef der Bildzeitung (Hans Hermann Tiedje) einem den Titel "Krimineller" verleiht? Die Wenigsten wohl.

Nun passieren solche Geschichten immer wieder und allerorts. Die Welt lernt langsam. Das Erschreckendste ist jedoch, dass eine solche Person immer wieder geschäftlich in Erscheinung tritt und einem Elefanten wohnhaft bei WMC gleicht. Jeder Pleitier, zumal in Deutschland, weiß wie schlecht es um den eigenen Leumund und Folgegeschäfte bestellt ist, wenn man gleich welch Eigenschuld, geschäftlich versagt. Das jemand ein Abo, quasi Freibrief, für solche Flopsammlung erhält, dann heißt dieser nach aktuellem Kenntnisstand Lars Windhorst.

Es spricht zunächst nicht viel dafür, dass dem aktuellen Untreue- und Betrugsvorwurf seitens der Staatsanwaltschaft Berlin, eine Unterbindung solcher Aktivitäten folgen wird - von Strafe und Verurteilung ganz zu schweigen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja in Kürze die Rückkehr von Kim Schmitz verbunden mit der Wiederbelebung von Letsbyit.com...

Donnerstag, 19. März 2009

Interessante Blogs, für Leser, die meinen Blogtitel vermissen...


Ich vernachlässige, aus mehrfach geschilderten Gründen das ursprüngliche Blogthema. Da will ich mal Werbung im Blog und für andere interessante Blogger machen, welche sich konsequenter mit der Thematik beschäftigen. Diese schildern Ideen zum Geldverdienen, ohne dabei ihre eigentlichen Ansprüche fernab vom Kontostand zu vernachlässigen. Vor allem aber, handelt es sich in diesem Fall nicht um die üblichen Trashblogger, welche unerläßlich Content kopieren, um in albernen "wie werde ich reich"-Blogs ein paar Adsense-Anzeigen zu schalten und so ein popeliges Taschengeld zu erzielen.

Neueideen und Ansätze zur eigenständigen Selbstverwirklichung bilden das Fundament, sowohl bei:
Tobias von "Unabhängig sein"
als auch bei:
Volker vom "PF-Blog"

In Momentaufnahmen schildern beide ihr "Spiel" in der Finanzwelt. Mit Immobilien- und Fondsgeschäften bilden beide zwar einen engeren Fokus ab als ich, doch kann man ihnen quasi in Echtzeit über die Schulter sehen, wie sie ihre Ideen verfolgen und dabei ihr Vermögen mehren. Die Anstrengungen und Stolpersteine bleiben dennoch nicht unerwähnt.

Vielleicht zwei interessante Blogs, für Leser, die meinerseits etwas unterversorgt sind. Auf der anderen Seite will auch ich gern wieder mit Ideen zum Geldverdienen, bzw. meinen Erlebnissen und Erfahrungen beim Real-Monopoly aus der Versenkung auftauchen. Zuletzt hat mich das Tagesgeschehen und meine Meinung hierzu einfach zu sehr abgelenkt.

Was aber keineswegs heißt, dass ich mich nicht weiterhin am Medienstandort Hamburg austobe. Idenn gibt es aktuell zu Hauf, doch auch bestehende Projekte will ich mal wieder in die Öffentlichkeit ziehen. Auch und vor allem feile ich gerade im Team an einem hochspannenden Projekt mit dem Fokus auf Schwarmintelligenz und der Stärke von Vielen...

Schönen Frühling zum Abschluss...

Mittwoch, 18. März 2009

Papperla Papst, Sexfeind Katholizismus


Vorab ein Outing: Ich bin heterosexuell und praktiziere gottlose Praktiken, wie mehrfachen Beischlaf auch ohne Kinderwunsch - bis vor kurzem sogar ohne Trauschein. Dieses Outing lässt sich dadurch erweitern, dass ich diese Sünden niemals beichtete und sogar mehr als genossen habe. Dies lässt sich einem katholischen Würdenträger, insbesondere dem heiligen Vater Papst Benedikt XVI, unmöglich vermitteln. Andererseits bin ich glücklicherweise frei von Krankheit und als Atheist auch nicht direkt angesprochen.
Die 20% katholischen Afrikaner sind allerdings sehr wohl Zielgruppe, verfänglicher und destruktiver Aussagen seitens des Vatikans. Schlimm genug, dass Sexualität und Genuss verteufelt werden, steht demgegenüber mit des Menschen Libido doch ein achtbarer Gegner zur Verfügung. Die Benutzung von Kondomen hat demgegenüber nur eine schwache Lobby und mit Gottes Segen nun eine starken Fürsprecher zur Ignoranz von Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen.
Nun ging ich von heller Empörung zumindest im "aufgeklärten" Westen aus und erschrecke beim Zutritt im SPON-Forum und andernorts über spürbare Zustimmung für Benedikts todbringende Verfehlung. Einerseits werden Klischees vom "gerne schnackselnden Afrikaner" bedient und zum anderen überholte bzw. nur offiziell praktizierte Familienkultur eingefordert.
Niemand spricht allein Kondomen die Bekämpfung der Geißel AIDS zu. Unstrittig und belegbar taugen Kondome aber zumindest als eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Verbreitung dieser und anderer Krankheiten, sowie der Eindämmung der Bevölkerungsexplosion. Sträflich hebelt die katholische Kirche wiederholt die langjährige und mühseelige Aufklärungsarbeit vor Ort aus. Grund genug, sich über allgemeingültige Sakularität Gedanken zu machen, damit weiteres Unheil durch Religionen zumindest eingedämmt werden kann.

In diesem Zusammenhang verwundert mich die aktuelle deutsche Engstirnigkeit umso mehr. Die Schwierigkeiten mit denen die atheistische Bewegung mit ihrer Buskampagne zu kämpfen hat ist ernüchternd. Sie wollen Werbung auf Linienbussen einkaufen und augenzwinkernde atheistische Botschaften unters Volk bringen. Was in Anbetracht der Omnipräsenz von Kirchen und religiösen Institutionen, nicht einmal einen Ausgleich herstellen könnte. Doch die Betreiber scheuen sich, die Kampagnen zu zu lassen. Traurig, dass Religionsfreiheit offensichtlich nur für Religionen gilt, nicht aber für Glaubensfreiheit, im Sinne von "man glaubt nicht".

Dienstag, 17. März 2009

Papst Bendedikt XVI versus KKK


Ein guter Katholik trägt keine Mütze zum Schutz, ein stramm rassistischer Südstaatler schon - man will ja nicht erkannt werden. Beide aber schaden den Schwarzen weltweit, bei Inkaufnahme von Todesopfern. Insofern schummelt die Illustration.

Da reist das Kirchenoberhaupt in heiliger Mission nach Afrika, wo die Kirche in den letzten Jahrhunderten schon genug Unheil gesät hat. Bereist einen Kontinent von Armut, Hunger und Krankheiten in Geiselhaft. Reist dorthin, wohlwissend dass sein Glaube dort mittlerweile zutiefst verwurzelt ist und sein Wort bei einem großen Bevölkerungsteil Gesetz. Reist an den Rand der Weltgesellschaft und verkündet kranke Worte. Worte, welche mit einem Schlag mühseeligst Arbeit tausender Initiativen zunichte machen. Reist mit samt seinen kruden, weltfremden Gottesgedanken dorthin und verkündet Kondome verschlimmern das HIV-Problem anstatt es zu lösen. AIDS breitet sich also quasi auch und vor allem aufgrund der Verwendung von Kondomen aus. Spirituelles, menschliches Erwachen und Freundschaft für die Leidenden wären die wahre Lösung.

Es grenzt immer wieder an Perversion, wenn ausgerechnet asexuelle alte Männer, verblendet von ihrem Glauben, lautstark ihr Unwissen verbreiten. Ich bin Atheist, billige jedem seine freie Glaubensausübung zu, sofern diese keine dritte Person in ihrem Handeln einschränkt. Die Speerspitze des Vatikans jedoch sprengt jede Grenze.

Das gläserne Dach im Hause Gottes ist längst durchsiebt von Steinwürfen der drinnen Sitzenden. Gerade die katholische Kirche und ihre Würdenträger nimmt es nicht immer so genau mit dem Zölibat. Manch Meßdiener und Jungspund wird voll des Hasses auf seine Peiniger sein.

Zuviel radikale Gottesgläubigkeit hat schon immer die Synapsen verklebt...!!!

Montag, 16. März 2009

Tim Kretschmers Schlussstrich...


...ist der, der ihn final umrahmte - gesprüht auf dreckigen Asphalt. So ungefüllt seine Outlines, so leer dürften die sich die Gefühle der Hinterbliebenen anfühlen. Nun sei ihnen endlich die notwendige Ruhe vergönnt und die Kraft die Geschehnisse zu verarbeiten und zu ertragen.
Dasselbe gilt für den Medienapparat und überforderte Politiker - Tempo rausnehmen Gehirn wieder hochfahren und in Konstruktivität üben. Im Idealfall taugt der dramatische Anlass immer regelmäßigerer Amokläufe dazu, dass die Ursachenforschung nicht wieder nur hohle Phrase bleibt.

Tim Kretschmers letzter Lauf und der Verlust von 16 Menschenleben müssen wenigstens dazu dienen, dass ein gesellschaftliches Korrektiv stattfindet, welches den Närhboden für solche Taten entzieht.

Der unbekannte Blog wird berühmter...

...nach erstmals über 1.000 Besuchern an einem Tag, die ich leider dem Umstand von Tim Kretschmers Amoklauf und der fragwürdigen Viralkampagne von Pro7 verdanke (Fringe-Werbung auf Newstime), kann ich mit Stolz auf mein zweites Bloginterview verweisen:
Mal wieder bei Bloggersdorf...die Jungs geben sich mehr und mehr Mühe und wollen an alte Schlagzahl herankommen...also überschüttet sie ruhig mit Interviewanfragen.

Sonntag, 15. März 2009

Krawall und Remidemmi


Sensationsgier treibt meine Besucherzahlen in die Höhe. Ohne viel Aufwand, mit etwas Schlagwortdichte zum aktuell gehypten Tagesgeschehen, sorgt Google für den Rest. Jawspredator und Pro7 Newstime vermengt mit Tim Kretschmers Heimat Winnenden und die Welt rennt mir die Bude ein.

Nun ist es nicht so, dass ich einzig allein aus Krawallinteresse, wahllos diese Begrifflichkeiten vermengt hätte. Dieser Besucherzuwachs gibt mir allerdings zu denken. Oft sitze ich stundenlang an einem Posting, um mit Mühe und Bedacht mein Interessensgebiet auszuleuchten und mit neuen Perspektiven zu versehen. Als Resultat schauen sich dann innerhalb eines Monats 30 Besucher solchen Beitrag an. Das zerstört mich nicht, erzeugt allerdings ebensowenig höchste Euphorie.

Ich habe meinen Tanzbereich in dem ich die Schrittfolge zumindest erahnen kann. Mein Themenfeld ist zwar nicht eindeutig fokussiert, aber doch grob zu umreissen. Diesem Ansatz will ich gern treu bleiben, wenngleich es immer mal wieder Berührungspunkte zu Sensationen geben wird - ich taumel ja nicht blind durch die Welt.

Es ist vor allem ernüchternd, dass sich überproportional viele Menschen einen Minipost durchlesen, welcher sich einfach dem banalen Spielverhalten einer traurigen Berühmtheit widmet. Deswegen kann und werde ich nun keinen Schwenk hinlegen, es gibt genug andere Blogger, die sich solcher Taktik bedienen...Ich schreibe einfach weiter runter, was meine Synapsen gerade so hergeben...mit der minimal Chance, andere dafür zu interessieren. Und ab und zu gibt es dann mal einen Besucherpeak, weil man in ein Wespennest piekt.

Jawspredator1 spielte auch "vier gewinnt"


Einschub: Mein finaler Schlusspunkt ist gleichzeitig Tim Kretschmers Schlussstrisch.

Der Vollständigkeit halber und zur Befriedigung der Gier nach weiteren Klischees, hier nun das Ergebnis einer bahnbrechenden Recherche. Tim Kretschmer nutzte seine Onlinezeit offensichtlich auch für das Taktikspiel und konnte sich trotz 26 Niederlagen in nur 33 Spielen auf Platz 1858 bei Spin vorarbeiten.

Liebe Leserschaft, mit diesem letzten Minimaleinwurf zur aktuellen Killerspiel-Debatte verabschiede ich mich vom Thema Amoklauf bzw. der allgemeinen Hysterie zum Thema Winnenden.

In eigener Sache möchte ich gern mitteilen, dass meine eigene aktive Computerspielzeit 1994 mit der Einmottung meines geliebten Amiga 500+ endete. Ich kann und konnte Egoshootern und Metzelspielen nie etwas abgewinnen, dazu hat die Realität einfach genug Ablenkung bereitet. Ich breche auch keine Lanze für Gewaltverherrlichung, Horrorfilme, Ballerspiele oder Waffenbesitz. ABER ich distanziere mich von jeglichen Reflexen aus Politik und Medien, welche zeitnah zu größter Dramatik mit Vorstößen in die Öffentlichkeit drängen, welche von unsäglichem Unwissen und eigentlicher Problemignoranz zeugen.

Samstag, 14. März 2009

Als JawsPredator 1 spielte Tim K. Killerspiele


Nachdem die Ankündigung seines Amoklaufs, vorschnell publizierter Fake und "Dumme Jungen Streich" herausstellte, weiß Deutschland nun wenigstens mit Gewissheit:
Der siebzehnjährige Schütze spielte am Vorabend seiner Tat Killerspiele. Die Zeit von 19.30-21.40 Uhr verbrachte er mit dem Computerspiel "Far Cry 2".

Die üblichen Verdächtigen können nun die Moralkeule schwingen und sich ihrer Liebelingsbeschäftigung widmen - Symptombekämpfung. Her mit dem Verbot für Killerspiele!!!
Und dann so ein ärgerlicher Haken, das Spiel hat keine Altersfreigabe, Tim K. durfte es gar nicht spielen.

Im Internet trat der offensichtlich frustrierte Milchbubi mit dem brachial klingenden Nickname "JawsPredator1" in Erscheinung und da sind wir beim eigentlich Problem. Es geht viel weniger um alberne Killerspiele und deren inhaltlichen Schwachfug, sondern um die einsame Scheinwelt, die sich heute so leicht und zeitintensiv neben der Realität beziehen lässt. Auch hier findet sich natürlich nicht die Ursache, aber als Auswirkung der Weg des geringsten Widerstands für gefühlte Erfolgserlebnisse. Ersatzbefriedigung online zur Kompensation eines gescheiterten und kräftezehrenden Lebensentwurfs ohne Bestätigung. Dieser Ausgleich birgt hohes Suchtpotential und ist fatalerweise höchstgemütlich zu bewerkstelligen und zunächst weniger auffällig als regelmäßiger Rauschkonsum und andere Süchte. Es führt kein Weg vorbei, offene Augen für die Menschen die uns umgeben bzw. die sich mehr und mehr entziehen...dieser Post wird sicher noch mit mehr Unterbau und Struktur seine Fortsetzung finden.

Bernard L. Madoff - Grenzfälle des FBI

Das US-amerikanische Strafrecht treibt irreale Blüten. Die Strafandrohung von 150 Jahren, wirkt umso alberner, wenn der Angeklagte 70 Lebensjahre sein Eigen nennt. 150 Jahre für den wohl größten Wirtschaftsbetrug, dessen Gesamtschaden mittlerweile mit 65 Milliarden Dollar beziffert wird, dessen Opferliste allein 162 Seiten fasst. Eine Haftminute stünde somit für 825 Dollar.

Madoff schämt sich nach eigener Aussage, seine 4.800 Klienten betrogen zu haben und liefert im gleichen Atemzug ein Schuldeingeständnis. Eine Teilschuld lässt sich aber auch bei seinen willigen Opfern finden. Bernard L. Madoff lockte potentielle Investoren mit aberwitzig unseriösen 46% Rendite. Von solcher Gier getrieben, verlor seine Kundschaft offensichtlich jeden Realitätsbezug. Das Mitgefühl für Judith und Dewitt Welling (71 und 84 Jahre alt) hält sich trotz ihrer verlorenen "gesamten Rücklagen" im Wert mehrerer Millionen doch in Grenzen. Zu jedem Zeitpunkt war bekannt, dass es sich um Risikogeschäfte handelt. Doch die himmlischen Wertzuwächse verkleben gierige Synapsen.

Der Finanzakrobat müht sich nun zuletzt um persönliche Schadensbegrenzung. Wenngleich er den Strafvollzug nicht umgehen kann und der Staat bis zu 170 Milliarden beschlagnahmen will, so soll zumindest, das Vermögen seiner Frau gerettet werden. Immerhin Immobilienwerte in zigfacher Millionenhöhe und Bargeld in ähnlicher Größenordnung. Sicher kein Balsam für das Gerechtigkeitsempfinden der zuletzt übel getretenen US-Bevölkerung.

Pro7: Fringe - Die Grenzfälle des guten Geschmacks

Die Pro7-Sat1-Media AG, gönnt sich mit 1,07 Euro einen Aktienkurs auf tiefstem Niveau. Auf selbigem inszeniert sich Pro7 auch am Freitag abend, dem 13.März 2009. Michael Marx, der Anchorman der Pro sieben "Nachrichten" präsentiert in seiner gefakten Newstime Sondersendung einen Werbeclip für die bald anlaufende Mysteryserie Fringe.
Effekthascherischer Inhalt:
Ein schnell alterndes und wachsendes Kind, muss per Notoperation aus dem Leib seiner Mutter gebracht werden. Zum Abschluss liegt der leblose erwachsenengroße Körper des Neugeborenen auf dem Boden. Nun soll eine Spezialeinheit eingerichtet werden...blabla >>> siehe Video

Jetzt hype ich mit diesem Post ungewollt zwar noch den Medienrummel zum Sendestart. Ein Blick in die Blogosphäre zeigt aber offensichtlich, dass dieser als Werbung nicht zu erkennende Beitrag tendenziell Bad Press liefert, Pro7 wird sich dennoch die Hände reiben.
Immerhin ist selbst im Senderforum eine Kontroverse losgebrochen. Bei Yahoo und Lycos gipfelt die Frage nach der Echtheit des Beitrags in Empörung. Die Faz zeigt den Film und kritisiert die Vorgehensweise ebenso wie die Kommentatoren. In Blogs werden Petitionen gefordert und die Werbeblogkade schimpft zu Recht. Bleibt abzuwarten, wie der Presserat reagiert - eine Rüge wäre mehr als angebracht, der Pressekodex wurde zumindest überreizt. Die Hoffnung auf miese Einschaltquoten wird sich wohl nicht erfüllen - dafür wird J.J. Abrams seit Lost viel zu sehr gehypt.

Nicht, dass dieser Privatsender für hochwertige Nachrichtenformate bekannt wäre, dieser Fehltritt überschreitet allerdings jede noch so großzügige Grenze des guten Geschmacks und hebelt jegliche Restseriösität aus. Michael Marx, als Nachrichtensprecher, hat wider besseren Wissens seinen Ruf ramponiert. Und das alles für den krampfhaften Versuch den überzeugendsten Beitrag zum viralen und Guerillamarketing zu liefern.

Ich lebe höchst fernseharm und habe für die roten Zahlen im Privatfernsehen wenig Mitgefühl. Beiträge wie der beschriebene sind in jedem Fall immer wieder gute Argumentation für öffentlich rechtlichen Rundfunk.

Freitag, 13. März 2009

IKEA - Service für Anfänger


In Hamburg Schnelsen wuchert ein Prunkbau der Moderne krebsartig in die Weite Hamburger Ödnis. Schnellen Schrittes passiert man die plärrenden Kinder in der Ballkiste und angelt sich den ersten Fachmann in blaugelb. Tags zuvor, wollte man online eine bunte Bestellung aufgeben, welche einem gen Finale vermiest wird, weil zwei Teile nur vor Ort zu erstehen sind - z.B. in Hamburg Schnelsen. Der freundlich nuschelnde Mann am Infotresen versichert mir jedoch, dass meine Wunschliste nur Vorort im IKEA Moorfleet zu befriedigen ist.

Quälend schiebt man sein Gefährt durch den Hamburger Berufsverkehr in den charmantesten Stadtteil Hamburgs. Das Standard-Schranksystem "Pax" verschlägt uns in den zweiten Hamburger IKEA-Bunker. Freudig schlägt das Herz höher, bis man den Servicestand erreicht. Auf unserer Liste stehen 15 Artikelnummern, wir wollen Mühe sparen und den neuen Einkaufsservice nutzen - IKEA erledigt deinen Einkauf. Das Prozedere ist gelungene Bürokratie:

1. Listenerstellung und Bepreisung am Serviceschalter
2. Kassenschlange und anschließender Erwerb eines Geschenkgutscheins in Höhe des Warenwertes zuzüglich 25 Euro Servicepauschale.
3. Übergabe an die IKEA-Spedition
4. Warten
5. Einladen

Allein der Besuch in Moorfleet kostete zwei Stunden, von denen eine mit Warten in der Kantine überbrückt wurde - Lecker Kötbuller. Der Vorgang - an sich schon unnötig kompliziert - ließ sich mit Geschick in die Länge ziehen.
Zu dem STANDARD-Schranksystem werden keine Schubladen mehr hergestellt, diese sind somit nicht zu erwerben, anders als online oder im Katalog oder im Schauraum zu erkennen.
Dann ein kleiner Tumult, als ich meine Lieferadresse nennen muss. Ich bin ja Selbstabholer, es gibt keine. Aber ohne diese Adresse zu nennen rührt die Spedition keinen Finger. Das Prozedere wird mir ausführlich und unter Verzicht zeitintensiver Höflichkeit erklärt. Ich erfinde eine Adresse für IKEA, soll ja alles seine Richtigkeit haben.
An der Kasse greife ich mir einen schönen Gutschein mit Herz und übergebe diesen mitsamt der Bestellliste an einen der letzten Kassierer aus Fleisch und Blut (bei IKEA darf man jetzt selber scannen und kassieren). Der Einkaufsservice ist diesem natürlich unbekannt, somit war die lange Kassenschlange nicht die einzige Bremse beim Bezahlvorgang. Aber irgendwie klappt es.
Der verwaiste Schalter der Spedition beehrt mich nach 10 Minuten mit einem Mitarbeiter, welcher offensichtlich nicht informiert wurde, welche Dienstleistung dort angeboten wird. Mein größter Fehler war die Bezahlung der Servicepauschale an der Kasse. Ich muss weitere 25 Euro bezahlen, bekomme aber eine Gutschrift über diese Summe, die ich mir an der frisch beschlangten Kasse auszahlen lassen kann.
Nun darf ich 60 Minuten warten. Mein Hunger trifft auf die IKEA-Kantine - kein Gourmetfeuerwerk, aber brauchbar. Endlich bekomme ich meine Ware im Wert von 335 Euro und 270 Minuten Zeitaufwand - Ich liebe IKEA.

Der Vollständigkeit halber folgende Fragen:
1. Wieso ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der IKEA-Kunden unterhalb der eines fusslahmen Igels?
2. Wieviele Trennungen glücklicher Paare fanden im Geschäft oder beim Autobeladen statt?
3. Wieviele Werbetexter sind für die "witzigen" Produktbezeichnungen verantwortlich?
4. Was sollen die DIY-Kassen, wenn das Personal nun nicht mehr kassiert, wohl aber kontrollieren muss?
5. Gibt es Egoshooter in IKEA-Optik?
6. Wieviel Lebenszeit verbringt ein weiblicher Großstadtmensch in IKEA?

Mittwoch, 11. März 2009

Tim aus Winnenden - Amoklauf macht Schule


Tragik und unbeschreibliches Leid fallen über schwäbische Beschaulichkeit her. Vier Stunden, sechzehn Opfer und etliche trauernd erstarrte Angehörige, fassen siebzehn gescheiterte Lebensjahre zusammen. Tim K. ein unsichtbarer Mensch ohne Halt verwandelt sich zum "Monster" - ein paar Momente Rampenlicht und Genugtuung und ein verblutetes Finale. Mitgefühl statt Zynismus gilt den Verbliebenen - Kraft das Geschehene zu erfassen und bewältigen.

Parallel überschlägt sich ein Medien- und Politikapparat mit hysterischen Lösungsansätzen. Zuerst geht die Schublade mit Horrorfilmen und Killerspielen, dann die Tür mit Waffengesetzen auf, dazu gelten neue polizeiliche Anweisungen des frühen Eingreifens, auch unter Inkaufnahme größerer Gefahren.

Frühes Eingreifen sollte das eigentliche Stichwort sein. Wieder einmal wird Ursache und Wirkung verwechselt. Ein 17-Jähriger Mensch - nicht voll schuldfähig - leistet sich übelste und gefährlichste Verfehlung, gipfelnd in Massenmord. Siebzehn Jahre, also minderjährig, da trägt die größte Verantwortung die Gesellschaft, also wir. Doch dieses Schuhwerk will niemandem passen, der Zeigefinger sehnt sich nach fernen Zielen.

Waffen, Killerspiele und Horrorfilme sind sicher keine Erziehungshelfer und nicht der beste Umgang für Heranwachsende, vor allem nicht für solche mit Persönlichkeitsstörung oder Selbstzweifel gepaart mit verletzten Gefühlen und Hass. Verbote allerdings hätten - gerade heutzutage - keinen positiven Effekt zur Folge. Die Waffe hätte er auch jetzt schon nicht nutzen dürfen und ein Blick auf deutschlands Bahnhöfe zeigt die Effektivität vom Verbot berauschender Substanzen. In den falschen Händen können sich die banalsten und legalen Dinge zum Supergau entwickeln.

Die Ursache jedoch kann nur viel früher liegen. Dies ist nicht der erste Amoklauf an einer Schule. Erstaunlicherweise gab es unter all den Tätern erstaunlich wenige Einserschüler, mit sozialer Anbindung, stabiler Umgebung und gesunder Eltern-Kind-Bindung.
Menschen mit sozialer Störung senden offensichtliche Signale, man muss sie sehen und sehen wollen und vor allem können. Dies ist keine Verurteilung des Elternhauses, von dem zu wenig bekannt ist, welches auch am wenigsten zu steuern wäre. Der Staat aber versäumt kontinuierlich seine Pflichten. Ereignisse wie heute, können nur Spitze des Eisbergs sein - einfache Fragestellung an direkt Involvierte an Schulen und Bildungseinrichtungen wird die eigentlichen Eismassen verdeutlichen.

Ein Staat im Sparzwang leistet sich seit Jahrzehnten kostenspielige Fehlinvestitionen, fernab sozialer Realität. Frontalunterricht als Massenveranstaltung durch ausgezehrte und überforderte Lehrkörper. Psychologisches Personal als Mangelware. Zeit- und Finanzfenster als prophylaktisches Instrument reichen niemals aus. Offensiv wird aus Kostengründen der Leistungsdruck erhöht. Verkürztes Abitur einerseits trifft auf Lehrstellenmangel andererseits. All dieser Missstand erdrückt junge Menschen just in der Phase höchster Verwirrung - ihrer Pubertät. Innerhalb einer gefühlskälteren Gesellschaft mit selten greifbarer Elternschaft ist eine Kompensation dieser Drohkulisse nicht immer möglich. Der Bildungshaushalt, der zumindest teilweise einspringen müsste, ist ähnlich vernachlässigt, wie manch verhaltensgestörtes Kind.

Bleibt nur ein positives Fazit: Zum Glück verführen diese Umstände nur die Wenigsten zum ultimativen Gegenschlag. Es ist Zeit eine Veränderung zum Guten herbeizuführen - Koste es was es wolle - Gerade jetzt - gerade in dieser Krise mit Finanzverbrennungsmotor in Höchstleistung.

Montag, 9. März 2009

Rettet die NPD

Nachdem die bösen Ausländer ihnen die Arbeitsplätze und Frauen klauen, die Evolution ihnen zwar kein Hirn stahl, wohl aber vorenthielt, wird den 200%-Deutschen nun auch noch ihre finanzielle Existenzberechtigung entzogen - die Parteienfinanzierung, zugebilligt von der Verfassung, welche sie zutiefst und aus vollem Arierherzen verabscheuen. Gute deutsche Wertarbeit zu leisten war ihr ehemaliger Schatzmeister nicht im Stande, auch Udo Voigt mit seinem Kraftakt zum Jahresende konnte leider nur Bilanzfehler, aber keine fristgerechte Abgabe des Rechenschaftsbericht 2007 gewährleisten. Nun steht der letzte Bataillon Deutschnationaler Einzeller mit dem Rückenmark zur Wand und bangt um seine Existenz, obgleich die NPD die letzte Rettung für Deutschland sein kann.

Nun legen alle Parteifunktionäre ihre grauen Zellen zusammen, um zumindest mit Dieter Bohlen konkurieren zu können. Zweck der "Intelligenzoffensive" ist die Rettung in letzter Minute. Die Rettung vor einem RECHTSstaat, dessen "rechts" leider ein anderes als das der NPD definiert. Doch der gemeinsame Strang bleibt unsichtbar. Interne Querelen, Machtkrämpfe und pubertäres, kahlrasiertes Fussvolk auf rufschädigenden Abwegen zehren an der Substanz. Soviel sabotierende V-Männer konnte der Geheimdienst gar nicht einschleusen. Erstaunt werden diese staatlich versorgten Informationsträger wahrnehmen, wie der politische Irrtum NPD sich nach nur 43 Jahren Lebenszeit selbst zerstört. Mit Chance krepiert das theoretische vierte Reich pünktlich und als Irrwitz der Geschichte am 20. April diesen Jahres. Der Führer würd es danken, so eine lahme Veranstaltung hätte er sofort ausradiert.

Nun kann es kein Zufall sein, dass NPD medizinisch für "Narcisstic Personality Disorder" oder für minderbemittelte Fremdsprachenverweigerer mit steifem rechten Arm: Narzistische Persönlichkeitsstörung steht. Wenn man sich die personifizierte Randgruppe Holger Apfel bei Tageslicht anschaut, stechen sofort einige offensichtliche Störungen ins Auge.

Wenn diese Gruppe mit ihrem menschenverachtenden Gedankengut nicht so bauernfängerisch gefährlich wäre, sollte man sie als provinzielle Freakshow subventionieren. Doch der Trend zeigt deutlich, Deutschlands Rechte wurde zuletzt viel zu übermütig - Ziel muss bleiben, sie gänzlich schachmatt zu setzen.

Ich sag Adé NPD, auch ohne Verbot...ihr seid nicht flüssig, aber über!!!

St. Pauli vs. Rostock - USP & Hools & Autonome & Polente

3:2 der Endspielstand, keine glorreiche Fussballkunst aber Kampf und Spannung auf dem Platz. Auch daneben, davor, dahinter und dazwischen knisternde Stimmung und Feuerwerk. Vakuumhirne mit Kahlrasur nutzen die Intelligenz von Neandertalern für unkontorllierte Eskalation und Wurfakrobatik - "Ich habe Feuer gemacht". Schon kurz nach Abpfiff lassen sich erste Videomitschnitte bei Youtube bewundern.

Rostocker Ankunft am Hauptbahnhof, BBQ zur Halbzeit und Feuerwerk nach Abpfiff, der Polizeieinsatz hat sich gelohnt - kein Beamter konnte sich langweilen. Gewaltbereite Rostocker mit stramm rechter Attitüde (wie sich in ihren Postings am großen "HA" bei HAnsa, lesen lässt) verpesten meine Heimat mit braunem Müll und die vielfach glorifizierten St. Pauli Fans glänzen mit ähnlich hirnverbrannter Minderheit. Diesmal zwar links und autonom orientiert, aber mit ähnlich krakelter Aggressionsstimmung und mittendrin mehrere Hundertschaften zu junger und überforderter Polizei-Robocops.

Wer dieses Spiel auf den Freitag legte, bewies wenig Ahnung und Weitsicht. Zu leiden hatten wohl in erster Linie diejenigen Fans, die des Spiels zuliebe ihren Weg ins Stadion fanden. Ich ahne, dass manch Familienvater bei nächster Gelegenheit den Nachwuchs zu Hause lässt und weniger nervenstarke Fans lieber zu Hause bleiben. Die Lust am Fussball wurde jedenfalls nicht nur auf dem Platz zerstört.

Werte USPs, ich will euch nicht pauschal verunglimpfen. Vielleicht macht es dennoch Sinn, die eigene Verantwortung und Möglichkeit zur Meinungssteuerung zu hinterfragen. Man kann auch mit völlig falschen Mitteln für "das Richtige" kämpfen. Der Slogan "Alle gegen Rostock" zeugt nicht von Sportsgeist und pure Eskalation, allein der Eskalation zuliebe schießt an jedem Ziel vorbei.
Ganz subjektiv zu leiden hab ich als "spießiger" Normalfan bei solchen Spielen auch und vor allem wegen des Alkoholverbots...Herzlichen Dank!!!

Dienstag, 3. März 2009

Prodigy - meine Jugendhelden sind zurück

Meine Jugend hat sich gen behäbigem Spießertum verabschiedet, ebenso wie die postergewordenen Heroen meiner Kinderzimmerwand. Nirvana können dank US-amerikanischer Waffengesetze keine Alben mehr produzieren, Guns ´n´ Roses scheitern wiederholt an Axel und seinem Sinn für Destruktion (und das jüngste Album...hmmm mau), die Beginner ruhen auf ihren Lorbeeren mit einem Jan der auf Wolke sieben schwebt...

ABER mit "Invaders must die" legen Prodigy meine Herzmuskel lahm, um sie sogleich wieder zu defilibrieren. Bamm auf die Fresse Beats treffen, Trommelfellmassage und Herzkasper-Sirenen. Mir wird ein Grinsen ins Gesicht getackert und fast vergesse ich meine morschen Knochen. Was hab ich gelacht über die rockenden Senioren von den Rolling Stones, um mich jetzt umso mehr an der Crossover-Punk-Bigbeat-Techno-Renaissance zu erfreuen und einen Trigami-verdächtigen Post samt Lobhudelei zu verfassen.

Keine Sorge, dieser Text kommt nach, der ersten käuflich erworbenen CD seit Ewigkeiten und hohen Dezibelzahlen in Dauerrepeat von Herzen. Ich freue mich schon, in den ersten Frühlingsstrahlen mit neuem Soundtrack die Landstrassen Deutschlands zu erobern...Danke Keith, Liam und Maxim: Prodigy ist und bleibt in meinen ewigen Top Ten.