Freitag, 20. März 2009

Lars Windhorst und täglich grüßt der Pleitenbär

Unser deutsches Wunderkind, von Kanzler Kohl gelobt und fulminanter IT-Held, glänzt seit dem Jahr 2000 vornehmlich mit weniger glamourösen Schlagzeilen. Da wurde einige mehr oder minder Gutgläubige in nicht einmal einem Jahrzehnt um Millionenbeträge im dreistelligen Bereich gebracht. Doch hierzu bedurfte es mehrer Anläufe, Fehlgriffe, Firmenpleiten und Privatinsolvenz. Lars Windhorst backt keine kleinen Brötchen. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr, schiebt er Güter und zuletzte mehr und mehr Finanzen und Aktien durch die Weltgeschichte. Konsequent zum Schaden anderer und als einzige Konstante bleiben stets Verluste zu verbuchen.

Selbstverständlich musste er einige Male für verschuldete Vergehen gerade stehen, zuletzt auch vermehrt richterliche Auseinandersetzungen ertragen. Die Strafmaße wirken in Anbetracht der Gesamtsummen immer wieder beschaulich, gar lächerlich. Rob Hersov mit seiner Vatas Holding, die ihn phasenweise beschäftigte, Verluste einfuhr und zusätzlich aktiver Gläubiger war, kann davon ein Lied singen. Ebenso wird auch die NordLB nur ungern an ihre Geschäftsbeziehung mit dem ewigen Milchbubi zurückdenken und Ulrich Marseille verleiht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so schnell keine großen Summen mehr.

Wer kann schon von sich behaupten von Helmut Kohl umgarnt worden zu sein und mit Michael Douglas Geschäfte gemacht zu haben? Wer hat schon mal mit großen Anteilen von Unternehmen der Größenordnung Freenet, Airberlin oder Balda gespielt und massive Verluste eingefahren? Wer kann von sich behaupten, dass sogar ein ehemaliger Chef der Bildzeitung (Hans Hermann Tiedje) einem den Titel "Krimineller" verleiht? Die Wenigsten wohl.

Nun passieren solche Geschichten immer wieder und allerorts. Die Welt lernt langsam. Das Erschreckendste ist jedoch, dass eine solche Person immer wieder geschäftlich in Erscheinung tritt und einem Elefanten wohnhaft bei WMC gleicht. Jeder Pleitier, zumal in Deutschland, weiß wie schlecht es um den eigenen Leumund und Folgegeschäfte bestellt ist, wenn man gleich welch Eigenschuld, geschäftlich versagt. Das jemand ein Abo, quasi Freibrief, für solche Flopsammlung erhält, dann heißt dieser nach aktuellem Kenntnisstand Lars Windhorst.

Es spricht zunächst nicht viel dafür, dass dem aktuellen Untreue- und Betrugsvorwurf seitens der Staatsanwaltschaft Berlin, eine Unterbindung solcher Aktivitäten folgen wird - von Strafe und Verurteilung ganz zu schweigen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja in Kürze die Rückkehr von Kim Schmitz verbunden mit der Wiederbelebung von Letsbyit.com...

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