Donnerstag, 29. Mai 2008

The Young Rascals - A beautiful morning

Der frische Tag klatscht mir mit guter Laune ins Gesicht, während mir ein paar fröhliche Morgensonnenstrahlen meine müden Augen massieren. Zum wiederholten Mal hat mir das Ding namens Nacht bewiesen, dass sie zu wenig Stunden für meine Pläne übrig hat. Also über ich mich in Schlafverzicht und genieße eine Stadt, die ich nur selten zu dieser Uhrzeit wahrnehme. Es sei denn torkelnd, mit verquollenen Augen und reizüberlasteten Ohren und Tanzfolter in den müden Beinen. Frisch und bei Sinnen einen Sommersonnenaufgang zu bezeugen, dient auf jeden Fall als Belohnung für eine arbeitsreiche Nacht. Den Spaziergang durch ein erwachendes Hamburg krönt ein Sonnenplatz vor einem portugiesischen Kaffee. Das Croissant saugt sich mit heißem Milchkaffee voll, während die raschelndfrische Tageszeitung gemeinsam mit ein paar pickenden Tauben den Soundtrack bildet. Lecker wohlig füllt sich mein Magen und die Glückshormone tanzen Breakdance. Ich gehe nicht ins Bett, nein jetzt wird der morgen genossen und hiernach das Nachtwerk vollendet. Ein wenig Feinschliff noch, stolzdurchtränkter Resttag und lächelnd darf ich am frühen abend in den Schlaf huschen...

Und das nennt sich Arbeit...will SO nicht jeder, aber mir gefällts.

Samstag, 10. Mai 2008

Sommer, Palmen, Sonnenschein - was kann schöner sein?

Mitte Mai und strahlenreich umgarnt mich die Sonne. Die Stadt drängt aus ihren Höhlen und zelebriert la dolce Vita unter freiem Himmel. Die Bewegungen wirken einem gutgelaunten Zeitlupenfilm. Erstaunlich, wie ein wenig Sonnenschein die Mundwinkel, der sonst missmutigen Deutschländer nach oben katapultiert. Als Mental-Latino kommt mir dies Wetter gerade recht.

Einziger Wehrmutstropfen ist der direkte Zusammenhang zwischen Temperaturanstieg und schwindender Leserzahl. Andererseits beweist sich hierdurch die Attraktivität des First Life. Das Internet hält mit der Realität nie ganz mit, insbesondere dann nicht, wenn die Sonne lockt und den Tag versüßt. Warum aber sitze ich über meine Tastatur gebeugt? Übermut und zu dünne Kleidung in erhofft lauer Abendluft sorgten prompt für eine erste leichte Sommergrippe. So liege ich im Bett und höre sommerliche Geräusche durchs Fenster und freue mich, auf den nächsten teefreien Tag, mit Essen im Freien und Weißwein im Sonnenuntergang.

Samstag, 3. Mai 2008

Old Economy, New Economy, Crash und Unbeholfenheit...

Es war um die Jahrtausendwende, als schon einmal triefende Glückseeligkeit auf der digitalen Spielwiese herrschte. Leckere Steaks brutzelten beim montäglichen BBQ auf dem mit Spielgeld befeuerten Grill. Die Recaro-Sportsitze glichen mangelnde Kompetenz des Drauf-Sitzers aus. Das Gewitter kam bekannterweise, dem strömenden Regen folgte Hamburger Nieselregen und seit einiger Zeit hat es wieder aufgeklart. So sehr das einige wohl zu viel Sonne abbekamen. Ein Blick in die aktuellen Listen für getätigte Weblaunches. Ängstliches Schätzen der Unsummen, die manch global Player, mit bisher schüchternen Web-Erfahrungen, für hippe Portale locker macht. Und Faszination darüber was für Krücken sich mit viel Geld schnitzen lassen.

Ich weiß sicher, der nächste Crash kommt nicht. Aber eine Genese wird eintreten. Langsam, aber sicher tendieren zum Beispiel die Mitgliederzahlen bei StudiVZ in Richtung real immatrikulierte Studenten, wenngleich noch ein weiter Weg bergab ansteht. Mit Chance erledigt sich auch gehypter Web 2.0 Ballast, gefördert durch des Surfers Langeweile. Dann wäre endlich wieder Zeit für die Firmen mit echtem Geschäftsmodell, sich nicht nervös um Trends zu kümmern, sondern an ihrer Produktqualität zu feilen.

Wir basteln uns ein Web 2.0 Projekt, geht momentan wieder vom Altbau-Wohnzimmer aus. Drei durchgeknallte Typen mit Spass frickeln sich ne Community und haben irgendwie Erfolg. Es sei ihnen gegönnt, aber ich sehne mich nach dem überfälligen Spagat zwischen Old- und New-Economy. Und zwar nicht diese unbeholfenen Versuche sondern mit ausreichend Training vorab - das schont die Sehnen und Muskeln. Kein starres Unternehmen wird hip und trendy, wenn es sich eine goldene Prothese kauft. Ein Hauch Kernkompetenz und Sensibilität für die digitale Welt sind notwendig. Und auch das pfiffige StartUp im Www, darf von klassischen Fehltritten lassen, nur weil sie im Web verziehen werden. Optik ist nicht alles und Googles Logo ist ein Witz, aber dennoch sind die Augen beleidigt und die wollen ja bekanntlich mit essen. Dies gilt weniger für die motivierte Hausfrau mit kleinem Webshop, wohl aber für all die Web 2.0 Klitschen, mit selbstwertüberhöhtem Personal. Und am Geschäftsmodell, samt Rentabilitätscheck ist auch nichts auszusetzen. Ich bin für mutige und innovative Konzepte, aber "is Web, läuft schon und wir ham ne Menge Visits" allein reicht nicht.

Der erhobene Zeigefinger gilt aber den Plagiatoren. Billiger Abklatsch ohne Eigenkreation wird auch mit großem Werbeetat nicht ansehnlicher oder gar origineller. Klar haben auch die Samwer-Brüder zunächst nur die Idee von Ebay für Deutschland adoptiert, dennoch haben sie eben dieser Firma hiernach ein funktionierendes System überreicht. Es gibt ja auch unzählige Bäcker, Konkurrenz ist wundervoll und bietet maximale Qualität. Aber ganz plump kopiert ist schlecht fürs Karma zudem erhöht eine Nuance USP die Attraktivität ungemein.

Ich bin Ich - Blog in der Bewertung

Cornelius du bloggst zu selten, zu viel, zu abstrus, zu langweilig, zu arrogant, zu unstrukturiert, zu wüst, zu aggressiv, zu wortwitzig, zu lang...Wo ist denn der Bezu zu deinem Titel, wo der Geheimtipp, du blöffst, du blendest, du willst doch nur verkaufen, typisch reich, Gutmensch, neoliberaler Hetzer, Werber, Marketingfuzzi...

Hmmm, neben etlichen positiven Kommentaren und zahlreichen freundlichen Emails gibt es immer wieder die geballte Ladung Kritik, auf die Nase, Beleidigungen, totalen Nonsens und Unverständliches. Oftmals anonym, noch öfter frei von Verstand oder ohne Lesekompetenz. Warum macht sich manch Einer die Mühe mir unaufgefordert und ohne persönliche Beziehung seinen Unmut zukommen zu lassen? Einzeiler wie: "du bist schon ziemlich Gay" erstaunen mich. 1. Und wenn, 2. Warum und 3. Häh?

Nicht das es viel Aufwand wäre eine Email oder einen Kommentar zu verfassen, aber was mich langweilt, stresst oder stört ignoriere ich einfach. Vor allem, wenn überhaupt keine Pflicht besteht sich damit auseinander zu setzen. es muss grenzenlose Langeweile sein, die einen dazu treibt, auf diese Art und Weise Kontakt aufzunehmen. Wohlwissend das eine Antwort kaum kommen wird.

Nichtsdestotrotz stimmen einige Einwürfe. Diese werden dann aber auch untermauert und leiten einen Dialog ein. Ich poste zu unregelmäßig und selten. Dies ist meinem Leben geschuldet. Ich tanze auf vielen Baustellen und genieße mein soziales Umfeld. Mein reales Leben ist mir elementar wichtig, während mein digitales Sprachrohr ab und zu rostet.
Fehlende Struktur und abwesender roter Faden begründen sich leicht. Bin (noch) kein großer Autor und folge keinem Inhaltsverzeichnis mit klarem Plott, Beginn und anzunehmendem Ende. Im Übrigen nehme ich mir an dieser Stelle die Freiheit, exakt das auf den Monitor zu bringen, was mich beschäftig und erwähnenswert ist. An mancher Stelle drängen sich Aktualitäten auf, zu denen ich nicht schweigen will. Dies betrifft insbesondere das unflätige Finanzgebahren einiger ganz Großen und auch politische, wie gesellschaftliche Entwicklungen, denen ich trotz vorhandener Freiräume nie ganz entfliehen kann. Allgemeinbildung schätze ich und meine Umwelt lässt mich nicht teilnahmslos. Dabei kommt teilweise der Blogtitel extrem zu kurz.
Einerseits neoliberaler Fuzzi und zum anderen Gutmensch geschimpft zu werden mündet in mittelschwerer Irritation. Gut ich spring in keine Schublade und bediene Klischees. Nehme mir die Freiheit mein Leben selbstbestimmt und an gewisse Werte geknüpft zu führen. Dabei ist meine politische Sicht der Dinge aber an keinerlei Ideologie geknüpft. Bewusstsein als Schlüsselwort, dazu ein wenig Respekt und Aufrichtigkeit. So möchte ich mich morgens im Spiegel prüfend ansehen und mir meines Seelenfriedens sicher sein. Mehr eigentlich nicht. Liberal und freiheitsliebend ohne jegliche FDP-Nähe empfinde ich aber nicht als negative Umschreibung dessen.

Genug des Wehmuts und Gemeckers, bin ja nicht Kurt Beck...frohen Mai. Und ich gelobe dem Blogtitel mehr Beachtung.