Mittwoch, 19. November 2008

Opel Manta mit Sonnensegel ... die Krise gebärt Wolpertinger

Mit einem PR-Coup konnte Frank H. Asbeck den Aktienkurs seiner Solarworld AG abwärts in Richtung 14 Euro treiben, nach spürbar über 40 Euro noch vor einem Jahr. Man wolle für eine Mrd Euro Opel kaufen und vom Mutterkonzern GM lösen, wenn man denn eine Mrd Kompensationszahlung für die deutschen Arbeitsplätze von GM bekommt. Klingt abstrus, birgt aber ein gewisse Logik, wenn man verfolgt, wie viel teurer eine anderweitige Abwicklung und weitere zeitliche Verzögerung kommen würden. GM würde sich ohne weitere Kosten von Opel bzw. seinen deutschen Mitarbeitern entledigen und wäre ein stückweit handlungsfähiger, vor allem wenn Bush featuring Obama versprochene Hilfsleistung für einen ihrer wichtigsten Konzerne leisten.
So überraschend der Vorstoß anmutet, so unwahrscheinlich ist die Realisation, wenngleich es vielleicht das richtige Zeichen zur Unzeit wäre: Quasi-Öko rettet Karteileiche mit Verbrennungsmotor. Der Aktienmarkt straft jedenfalls schon, bevor konkrete Entwicklungen oder nur Gespräche stattfinden und Fachleute unken allerorts.

Warum lasse ich mich auf diese Thematik ein?
Der Bezug zum Blogtitel oder großer Eigenbezug und/oder meine Meinung wird nicht hergestellt, doch werte ich die aktuellen Entwicklungen am globalen Wirtschafts- und Finanzmarkt gerade auch aufgrund solcher Vorstöße etwas differenzierter als im gängigen Medienpool kolportiert. Wo die Majorität den Weltuntergang vorhersehen, erkenne ich Chancen und Möglichkeiten. Die verknöcherten Strukturen globaler Märkte dürfen und müssen mit allen Konsequenzen aufbrechen. Parallel verschieben sich mit Chance die Kapitalströme wieder hin zu tragfähigen Geschäftsmodellen frei von virtuellen Seifenblasen.
Opel kann egal welcher Wechsel im betriebswirtschaftlichen, finanziellen und auch philosophischen Bereich nicht Schaden. Viel zu lang fehlten in jedem Bereich, zuallererst bei der Fahrzeugflotte, sinnvolle und progressive Impulse. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Solarworld-Vorstoß von Erfolg gekrönt sein sollte, meinen Glückwunsch. Der nötige Reformansatz ist durch die Zusammensetzung der Unternehmen garantiert.

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