Mit einer Hand voll Adidas-Fussbällen, ließ sich ein nigerianisches Dörfchen erkaufen. Dieser Ort hatte den geografischen Nachteil, mitten im Erdölfördergebiet zu liegen, so dass gigantische Ölpfützen in der ehemaligen Natur dümpelten. Halbdichte Pipelines locker durch Stammesgebiet verlegt unter Inkaufnahme sämtlicher Gesundheitsrisiken für die Anrainer. Aber es gab ja Fussbälle.
Nur eine der Blutspuren, die sich im Zusammenhang mit Großkonzernen und Öl, durch den afrikanischen Kontinent zieht. Ressourcen raus, Fussbälle und Waffen hinein und Profit auslagern, das ist nach wie vor und seit Ewigkeiten, bittere Realität auf dem schwarzen Kontinent. Diverse Protestaktionen namhafter Kulturschaffender, Umweltschutzgruppen und anderer Aktivisten versuchen immer wieder darauf aufmerksam zu machen. Wenn der Staat das Volk ist und im Volk kein Cent der Ölverkäufe aus ihrem eigenen Land ankommen, bleibt kein anderer Titel als Öldiebstahl.
Öldiebstahl wird öffentlich selten so genannt und noch seltener thematisiert. Außer jetzt, mit umgekehrten Vorzeichen. Da erobern ein paar durchgeknallte Kamikaze-Piraten mit der Sirius Star einen der größten Tanker weltweit und erstmals sitzen Schwarze auf der Täterseite im schmutzigen Geschäft. Sie haben ein saudisches Unternehmen, die Saudi Aramco abgezockt. Eine der größten, wenn nicht die größte Erdölfördergesellschaft, mit dezenten 450 Mrd Jahresumsatz. Wer ist eigentlich Opfer und wer Täter?
In jedem Fall zeichnet sich ein neues Zeitalter ab. Die dritte Welt kann und wird langsam zu einem unkontrollierbaren Problem, welches sich nicht in seine geografischen Grenzen zurückdrängen lässt. Der Rest der Welt spürt nun unmittelbar, wie sich unstabile Verhältnisse auch nach Außen tragen. Dieser Kontinent braucht eine Herz-Lungen-Maschine und echte Perspektive, ansonsten ist dies nur der lächerliche Anfang...
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