Mittwoch, 26. November 2008

Was sind 1.000 Euro? Beherztes Taumeln in der Wirtschaftskrise

Die Meldungen überschlagen sich im Stundentakt. Immer neue Instrumente und Werkzeuge zur Stabilisierung werden übers Knie gebrochen und jeder noch so unwichtige Hinterbänkler erfindet eine noch glorreichere Idee. Was sich als Gesamtsumme mächtig anhört kommt in jedem Modell als Taschengelderhöhung beim Endverbraucher an. Sollten im Best Case mit allen Maßnahmen wirklich 1.000 Euro pro volljähriger Person mehr zur Verfügung stehen, klingt das auf den Monat umgelegt höchst lächerlich. Niemand unternimmt große Sprünge und Investitionen mit monatlich unter 100 Euro. Wie denn auch wenn das Portemonnaie aus Angst zugetackert ist.

Das Gute alte Gießkannenprinzip hat uns auch nach der Wiedervereinigung eher schlechtes Glück gebracht - Cargolifter und AMD würde ich jedenfalls nicht als Erfolgsstory bezeichnen. Die Summe ist groß genug, aber sie muss punktuell für Impulse sorgen. In der Art und Weise, dass die Summe unverdünnt auf längere Sicht zirkuliert und nicht abfließt oder auf irgendwelchen Konten verschimmelt.

Die Bürger wollen Jobsicherheit, keine Taschengeldabspeisung. Die Leute wollen sicher entlohnt sein und keine Gutscheine. Arbeitsplätze halten und größere Investitionen müssen das Ziel sein. Berechtigte und kompetente Empfänger kann ich jederzeit Tausende aufzählen, die sich seit Jahr und Tag nicht scheuen Summen auch mal zu investieren und in die Hand zu nehmen.

Parallel scheint eins als Hauptproblem zu offensichtlich um ignoriert zu werden. Das wachsende Lohngefälle und ein zuschiessender Staat, wie aktuell faktisch untermauert wurde. Meine Meinung zur Linken ist sicher nicht die Beste, aber das Thema Mindestlohn kann und muss ganz oben auf die Agenda. Mit den aktuellen Milliarden kann man das sogar mit Zuckerbrot und Peitsche durchsetzen. Und nein: Friseure, Reinigungsfirmen, Gastronomien etc. werden nicht ins Billiglohnland auswandern...da sie die Leistung hier erbringen. Und es wäre ein Paradies, wenn Kellner auch mal außer Haus Essen gehen können.

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