Freitag, 28. November 2008

Beim Bart des Propheten ... böser Islam ist wieder da

New York, London, Madrid und jetzt Mumbai, dazwischen diverse große und kleine Anschläge überall in der Welt mit etwas weniger Medienfokus...es geht weiter. Die bärtigen Männer mit ihrer blutigen Religionsauslegung und wachsender Anhängerschar sind nicht wieder da - sie waren nie weg. Wieder einmal haben sie sich in unseren Medienapparat gedrückt und liefern bedrückendes Bildmaterial zu ihrem heiligen Krieg.

Der Westen reagiert hysterisch und verrennt sich zuallererst genau in die Diskussion, die erklärtes Ziel der Hintermänner des explosiven Schlachtens ist. Die Diskussion um den Islam und die muslimische Kultur. Der Fehdehandschuh für den Kampf der Kulturen wird gierig aufgehoben. Schnell wird das Feindbild Islam ausgemacht, sind doch die Attentäter, Selbstmörder und die Denker im Hintergrund stets bemüht gerade ihren Glauben als Kommunikationshebel zu verwenden. Unbemerkt wird unsere Gesellschaft zu Klischeedenken gedrängt und fürchtet sich vor einer unheimlichen Berdrohung, die uns an jedem Ort der Welt verfolgt.

So rückständig El Quaida und Konsorten daherkommen, so sehr sind sie doch Medienexperten und wissen ihre Nachrichten in die richtigen Bahnen zu lenken. Bildreiche Dramatik, blutrot gefärbt erreicht uns am Frühstückstisch und auf der Couch und wir gruseln uns mit einer Gänsehaut. Der Türke nebenan wirkt verdächtig, die Moschee um die Ecke beherbergt sicher auch Hassprediger und überhaupt distanziert sich kein Moslem öffentlich für "seine" Gräueltaten. Rechte Bürgerbewegungen und Parteien bekommen Aufwind und jedes muslimische Gotteshaus in Deutschland ist eines zu viel. Multikulti wird spöttelnd beobachtet und jeder Einwurf eines "Gutmenschen" zeigt nur dessen unbelehrbare Dummheit.

Leider lassen sich diese Reflexe nicht stoppen, da bringt auch ein Cem Özdemir als Grünenchef ebensowenig, wie eine mehrheitlich integrierte Minderheit muslimischen Glaubens vor Ort. Die Gefahr hat mehr Sexappeal und ist wesentlich verführerischer. Den Keil jedenfalls haben die Fundamentalisten erfolgreich getrieben und somit ihr erstes Ziel erreicht.

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