Mittwoch, 2. April 2008

Blackstone, Ackermann und Goldman Sachs - Wirtschaftserfolg geht anders und besser

Scheinbar wird wirtschaftlicher Erfolg, gerade spassbehafteter eher als Teufelswerkzeug gesehen. Ein glorifizierter Übermensch mit bahnbrechender Idee, finanziellem Beipack, einer Tonne Glück vollbringt sein Meisterstück und lebt mehr als gut von seiner Hände oder Synapsen Werk. Im Allgemeinen wird Hernn Otto Normal, nicht mehr zugetraut, als Arbeit auf Anweisung. Im Gegenzug verdient er sich ein Taschengeld namens Einkommen.

Diese Einschätzung kann ich nicht teilen. Geschäftserfolg ist kein Zufall und keine große Kunst, lediglich verbunden mit Mut zur Courage und Selbstverantwortung. Um hier den schalen Beigeschmack von Gursprech und "alle können es schaffen"-Sektierei, gar nicht aufkommen zu lassen, bleiben euphorisierende Floskeln außen vor.

Meine Auffassung von Geschäft ist an sich mehr als einfach und nachvollziehbar. Es ist kein großes Kunststück, aus einem Euro, mit mehr oder weniger großem Kraftakt, zwei zu machen. Genauso leicht sollte es fallen, auf einem Flohmarkt, mit ein wenig Verhandlungsgeschick ein Fahrrad zu erwerben, es zu polieren und am eigenen Stand gewinnbringend zu veräußern. 0,2 Liter H2O mit thermischer Energie auf hundert Grad Celsius erhitzt über einen günstig erstanden Teebeutel gegossen, lässt sich ohne Mühe für zwei Euro über den Tresen reichen. Ich tue jeden Tag nichts anderes, als günstige Konditionen für den Erwerb von Gütern auszumachen und zeitgleich vorhandene Nachfrage zu stillen. Veredelung als Zwischenschritt erhöht die Rendite nur noch.

Erst an späterer Stelle kommt die Potentierung zum Einsatz. Anstatt allein und nur an einem Ort heißes Wasser mit Tee zu verdeln und zu verkaufen, spannt man Hilfen ein, die es gleich tun. Diese tun das dank fairer Bezahlung, mehr als gern und an jedem denkbaren Ort und schwupps heißt man Starbucks (bis auf die Bezahlung). In diesem Moment kommt einem der Teebeutelliferant natürlich gern entgegen und senkt seinen Preis, immerhin beziehe ich nun mehrere Beutel.

Das größte Risiko liegt in eigener Unaufmerksamkeit und Nachlässigkeit. Wer Teil seines eigenen Projekts bleibt und stets auf Pulsfühlung verbleibt kann so viel nicht verkehrt machen. Größenwahn und Fehleinschätzungen gepaart mit großem Risiko und unzufriedenen Mitarbeitern können den Erfolg ganz schnell reduzieren oder einstampfen. Ein Blick für organisches Wachstum, mehrere Standbeine und bewusst ausgewählte Unterstützung mit gerechter Entlohnung, schließen eine Vielzahl an Risiken schnell aus.

Unter Umständen klingt es für manchen Leser, zu schöngeistig, naiv und Heititei. Ein Blick hinter die Kulissen unternehmergeführter Wirtschaftsbetriebe bestätigt meine simple Geschäftstheorie. Sicher gibt es dreiste und menschenfeindliche Möglichkeiten Rendite zu erzwingen und Erfolg um jeden Preis zu forcieren. Glücklicherweise, straft die Weltkonjunktur, solch Hedgefondattitüde momentan Lügen. Mit Chance werden da einige schwarze Schafe ausgemerzt.

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