Samstag, 30. August 2008

Bonaire ... auf der anderen Seite der Welt unter Wasser...















Ich brauch weniger Menschen um mich und mehr aufrichtige Freundlichkeit, mein Gepäck wird in das kleinste auftreibbare Flugzeug gezwängt und knatternd erobern wir Bonaires Landebähnchen auf einem Flughafen groß wie ein Busbahnhof. Die pinke Farbe passt zum Namen Flamigo Airport und schon beim einchecken spannt meine Wangenmuskulatur. Grenzdebil grinse ich die freundlichen Zollbeamten an und registriere erstaunt, wie jedermann den anderen freundlich grüßt. Es wirkt völlig ehrlich, zwangfrei und ohne große Gestik und Mimik...ein angedeutetes Lächeln und zartes Nicken, beide wissen Bescheid. Das liegt mir, selbst zweirädrig im Strassenverkehr scheint man trotz Schotterpiste über rosa Wattebäuschen zu schweben. Das ist genau meine Mentalität. Auf dieser Insel halten sich dauerhaft nur 15.000 Einwohner auf und wirklich schlecht scheint es niemandem zu gehen. Die Erdgeschichte tat ihr übriges, als sie vor etlichen Jahren dieses Atoll aus ihrem Schoss presste und ihm einen paradiesischen Feinschliff gönnte. Bonaire ist strandarm, aber das Wasser wirkt allerorts wie der Photoshopfilter für perfekte Urlaubsfotos. Schon vom Ufer aus lässt sich eine schillerndbunte Unterwasserwelt bestaunen - doch gleitet man bebrillt in die Fluten platz man vor Freude, ob so vieler Farben, Fische und Flossengezappel. Auf der ganzen Insel sorgt die Natur und geologische Gegebenheit für ein positives Grundrauschen, welches sich als absolutes Stille in den Gehörgang pflanzt. Erst im Schlaf kommen die Mundwinkel dazu sich etwas zu entspannen, während man all die überwältigenden Sinneseindrücke verarbeitet und mental völlig neue Schubladen schreinern muss um sie zu verstauen. Ich mag Kontinentalküche und Meeresfrucht gepaart mit lokaler Finesse...ich mag die Küche von Bonaire. Den Tag lang verbringe ich damit, Kalorien auf meiner Zunge tanzen zu lassen . Während ich unter schattigen Palmendächern sitze, wabern Lichtreflexe über mein Gesicht...Sonnenstrahlen die das Meer zurückschleudert. Wohlsein bedarf keiner Adjektive, sondern einem karibischem Sonnenuntergang, während man im Wasser steht und von den Wellen geschaukelt wird und seine Liebste küsst.

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