Oberste Prämisse, auf welchem Board auch immer, ist eine gute Figur zu machen. Lässigkeit - wenngleicht keine aufgesetzte - spiegelt sich in einer völlig entspannten Körperhaltung wider. Quasi nebenbei, das Board, wie eine Selbstverständlichkeit am Fuss, bewegt man sich, in sich ruhend vorwärts. Dies gilt insbesondere für Stürze. Bei einem solchen, zählt zu allererst einmal, den Bodenkontakt gleichgültig in Kauf zu nehmen. Theatralische Einlagen, wie im Fussball wären völlig fehl am Platze. Schmerzunverzerrte Fortsetzung der Mobilität mit Board steht an zweiter Stelle. Locker und lässig aus der Hüfte gleitet man nebensächlich durch urbane Hindernisparcours.
Mein eigenes Talent bliebe leider immer überschaubar. Longboard in Kobination mit legerem Asphaltcruisen dient als Kompensation fehlender Skills. In erster Linie jedoch bin ich Mental-Skater. Aus der Ruhe bringt mich zunächst einmal nichts. Im Übrigen hab ich mir von der Skatefraktion manch Scheibe abschneiden können. Wirtschaftlich Unorthodox und verliebt in kalkuliertes Risiko, reizen mich gerade die bereitgestellten "Obstacles". Hindernisse säumen meinen Weg. Doch gerade die taugen wir die besonderen Tricks, wenngleich manch blutiges Knie oder geprellte Rippe im übertragenen Sinn, kurzzeitige Adrenalinschübe verschafft. Geradeaus, behelmt und auf perfektem Grund, rollt das Brett zwar leise, aber gänzlich unspektakulär. Und statt avisierter Ziele zählt eher, die maximale Genussausbeute eines anspruchsvollen Wegs. Absichtlich gewählte Umwege und ein paar herausfordernde Freestylemoves später, stellt sich womöglich ein gänzlich anderes Ziel, als das angepeilte ein. Doch ehrliche Erfahrungen reicher, mit etlichen weiteren Kerben im Holz, strotzt das Ego vor Stolz auf eine gemeisterte Sektion. "Der Weg ist das Ziel" klingt in diesem Zusammenhang dreckig abgedroschen und trifft den Kern nicht richtig. Stilvoll, die sich ergebende Destination zulassen und vor allem die Route zu genießen taugt als Credo, schreibt sich aber zu kompliziert. Der großartigste Trick passiert jedenfalls garantiert eher zufällig.
Im Herzen bin ich Skater und von klein auf, neide ich all die, welche dies auch physikalisch vollziehen können. Mein upcoming Imperium jedenfalls rollt und die Kugellager sind mit bedacht ausgewählt.
Mittwoch, 26. März 2008
Ode an das Board - Skaten als Lebensphilosophie
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