Donnerstag, 26. Juni 2008

Deutschland versus Türkei ... emotionaler Glücksgriff

Nicht Wenige sahen dieser Paarung mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Bedenken lagen weniger an Michael Ballack oder Hamit Altintop und deren Leistungen, sondern abseits vom Platz. Das fragile Projekt Integration und multikulturelle Gesellschaft, wird selten so emotional auf die Probe gestellt. Zwei riesige Fanlager innerhalb Deutschlands mit leider nach wie vor existentem Konfliktpotential - da wurde nicht nur manchem Polizeibeamten mulmig.

Das Spiel selbst lieferte das ideale Ergebnis. Aufrecht und stolz scheidet eine kämpferische Elf aus dem Turnier und hat doch großartiges erreicht. Bei ihrem Abgang machten sie es der nominellen Überlegenheit der deutschen Nationalmannschaft, allerdings nicht sonderlich leicht. Es war kein Selbstgänger. Und doch mit dem Schlusspfiff akzeptierten türkische Fans das Schicksal und im Gegenzug anerkannten die deutschen Fans, die große Leistung des Halbfinalgegners.

Auf den Strassen Hamburgs kam es zu ungewohnten Bildern. Verbrüderungsszenen sich unbekannter Menschen, Deutschtüreken mit beiden Flaggen und jubelnd. Die Fans der Verlierer wurden freundlich bejubelt und beklatscht und fanden ihren Platz in der Mitte feiernder Fans. Es waren angenehme Momente und beide Seiten schienen erleichtert, dass die befürchtete Eskalation ausblieb. Wenngleich zumal in Ostdeutschland deutsche Fans sich beim Abfackeln von Dönerbuden mit Schande bekleckerten. Hier in Hamburg, war ein wichtiger Schulterschluss fürs deutschtürkische Verhältnis erkennbar.

Oleee Oleee ... so soll es sein!!!

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