Donnerstag, 9. April 2009

Trainerentlassung: Klinsmanns schwerer Stand beim FCB

Mit meinen 31 Jahren erinnere ich keine Mannschaft des FC Bayern in ähnlich desolater Verfassung. Was habe ich diesen Verein, diesen immer wiederkehrenden deutschen Meister, verdammt. Verdammt für seine Wettbewerbsverzerrung in der Bundesliga, für das parasitäre Wegkaufen von Talenten und Spitzenspielern ihrer Konkurrenz. Spieler, die in Folge doch nur auf der Bank schmorten, aber den Gegnern im Kampf um die Meistershcaft fehlten. Anno 2009 zeigt sich ein ganz anderes Bild. Van Bommel als vorgeblicher Kapitän, befindet sich fernab der Augenhöhe zu Effenberg, Matthäus oder Effenberg. Ein Fliegenfänger beerbte Oliver Kahn. Und weit und breit ist kein Talent á la Scholl oder Deisler auszumachen, welche zwar nie konstante Spitzeleistung lieferten, aber doch mit brillianten Einzelaktionen ein Spiel zu entscheiden wussten. Die zugegeben arg dezimierte Abwehr, hätte wahrscheinlich sogar gestern abend durch den Fussballrentner Tarnat eher verstärkt, als geschwächt werden können.

Natürlich gibt es die Stars in der Mannschaft. Ein Franck Ribery wusste schon oft genug zu brillieren und selbst das Sparcharisma Luca Tonis war für etliche Tore gut. Klose, Lahm, Podolski und Schweinsteiger sind sicher nicht die schwächsten Spieler am Markt, doch 2009 zeigt sich, dass das Meisterschaftsabonnement aufgekündigt wurde. Die ewige Überlegeneheit ist nunmehr nicht selbstverständlich. Ich formuliere keine Wachablöse (so gut und konstant ist kein Konkurrent), aber die Meisterschaft könnte mit Chance auch auf Dauer wieder spannender werden.

Jürgen Klinsmann wollte einen Umbruch. Dieser ist zu verzeichnen, bisher allerdings nicht mit erhofften Erfolgen versehen. Natürlich wurde er nicht gestern Nacht entlassen wie an dieser Stelle formuliert. Das mit "Satire" getaggte Posting schilderte aber offensichtlich ein erwartetes Szenario. Ausgerechnet die internationale katholische Zeitung verlinkte meine Sensation als gottgegebene Wahrheit, trotz oder gerade wegen der Bezeichnung Satire.

Schlussendlich bezweifle ich eigentlich seit dem Wolfsburgspiel eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Jürgen Klinsmann und dem FC Bayern, ein vorzeitiger Abschied kann und wird höchstens durch das nahende Saisonende verhindert. Totales Chaos kurz vor Torschluss soll wohl vermieden werden.

Wobei der Ticker auf ziemlich konkrete Trennungsgerüchte hinweist.

Bleibt zu hoffen, das Hamburg den nächsten Meister stellt, auch wenn ich schon ahne, dass die Schale in einem VW-Kofferraum abtransportiert wird.

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