Dienstag, 24. März 2009
Josef Ackermann braucht dringend Rettung
Während Deutschlands Gros der Arbeitsnehmer den Komfort eines sicheren Arbeitsplatzes genießt und zudem nur niedrige Gehaltseinbußen oder gar Lohnsteigerungen verzeichnen kann, trifft es unsere Elite besonders hart.
Ausgerechnet Josef Ackermann, vorbildlicher Chef der Deutschen Bank muss unfassbare Einschnitte in seinem Gehalt akzeptieren. Binnen eines Jahres verdient diese Lichtgestalt am Bankenhimmel nur mehr ein Zehntel seines Vorjahressalärs. Solche Grausamkeiten kommen beim verwöhnten Volk natürlich nicht an. Diese genießen, wie eh und je, die soziale Hängematte und das wohl arbeitnehmerfreundlichste Arbeitsrecht der Welt. Dabei würde ein Lehrer ganz schön schlucken, bekäme er fortan lediglich 350 Euro monatliches Gehalt und des Industrieschlossers Krokodilstränen flössen in Strömen mit 200 Euro im selben Zeitraum.
Doch um unseren Vorzeigekapitalisten, welcher sich tagtäglich in die globalisierten Schlachten am Finanzmarkt wirft, um Deutschlands Rolle in der Welt zu festigen, sorgt sich niemand. Keine Anerkennung für freiwilligen Boniverzicht, kein Mitgefühl für sein nun beklemmendes Gehalt. Mit dem nackten Finger zeigen sie auf ihn, belustigen sich an seinem Schicksal. Dies zeigt nur überdeutlich, wie verroht unsere Gesellschaft mittlerweile ist. Neid und Missgunst, für die da oben, stattdessen unangemessenes Selbstmitleid und Konsumverzicht.
Ich plädiere an dieser Stelle für eine Erweiterung der Konjunkturpakete. Nutznießer sollen nicht nur Banken sein, sondern vor allem deren Mitarbeiter, die Banker. Josef Ackermann könnte als Entschädigung für alles Ungemach, mit einer Zwischenabfindung in Milliardenhöhe vielleicht noch eine kurze Zeit über seine Schmerzen hinweggetröstet werden. Seine Abwanderung sollte tunlichst verhindert werden.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Ja, es ist sehr schlimm, wie der arme Herr Ackermann nun leiden muss. Ich habe mich auch mit seinem Schicksal beschäftigt:
http://tonwertkorrekturen.wordpress.com/2009/03/24/vorstandsbezuege/
Godwi
Kommentar veröffentlichen