Dienstag, 15. Juli 2008

Werbung stinkt ... a blog should be free...

Nach nun mittlerweile über 30 Jahren Existenz auf Planet CocaCola, komm ich zu dem Schluß, dass Werbung und Marketing die Welt verschmutzen und einem Krebsgeschwür gleich meine Umwelt auszehren. Allerorts schreien albernste Werbeträger ihre kruden Messages in die Gegend - Ausweichen ist unmöglich.

Verquollene Augen erblicken morgens im Spiegel, wie eine Hand versucht, mittels Bürste, die Zähne zu reinigen und gleichzeitig den Iltis aus dem Mund zu verscheuchen. Wie jeden Morgen tasten sich jungfräuliche Ohren in die Realität, während ein schrecklicher Radiosender seine Frequenz nutzt, um den letztproduzierten Poptrash in die Welt zu blasen. Morgenmuffelnd wippt man dennoch im Takt, bis einem altbekannte Kino-Synchronstimmten Baumarktprodukte anpreisen und aneinandergereihte Werbejingles jeglichen Blödsinn hochjubeln.

Beim Frühstück wird der druckfrische Spiegel gezückt. Dieser entläd durch meine ungeschickte Performance knappe 500 Gramm Werbeinlage über mein leckeres Marmeladenbrötchen. Das Brötchen aus der Tüte, die neben Brötchentransport einen weiteren Mehrwert erlangt hat - Werbeträger. Offensichtlich kann ich via Gewinnspiel eine Reise nach Rügen gewinnen. Der kurze Weg zum Bus schmeisst mich beim nächstgelegenen Kiosk vor den Tresen - Nikotinsucht. Einen Kiosk verfehlt man nur schwer, sowohl der Fahrradständer, als auch die Kundenstopper vor der Tür bieten einiges an Kaufanreizen. Jetzt noch schnell den HVV-Promomaterial-Verteiler-Studenten wegboxen, um die Fahrkarte zu lösen und hinter einem "Rainbow Tours"-Werbeplakat Platz zu nehmen.

Der Tagesverlauf lässt sich unendlich fortsetzen und um Details erweitern...Neues erfährt niemand. Werbung nervt stets, ständig und überall. Zum Verzweifeln, dass sich dies Budget zusätzlich noch im Kaufpreis niederschlägt... Böse böse böse Werbung, arglistige Kapitalismuswelt. Ganz unironisch: Werbung ist unbeliebt - auch bei mir.

Da große ABER muss dennoch folgen. Es werben ja nicht nur Großkonzerne mit amoralischen Beteiligungen, menschenverachtenden Anstellungsverhältnissen etc.. Der Fleischbräter um die Ecke sorgt ebenso wie der Fahradmechaniker für seine Leistungen. Nicht aus betrügerischer Absicht, sondern zur Existenzsicherung und für eine funktionierende Gesellschaft. Je größer, je verdächtiger das werbende Unternehmen und Kritik muss berechtigt sein, Skepsis in jedem Falle. Doch muss auch ein Brauereikonzern seiner Verpflichtung nachkommen, Schulden zu tilgen, Arbeitnehmer zu entlohnen, Steuern zu zahlen. Heimlich unter der Theke verkauft sich kein Getränk in ausreichendem Maße. Auf positive Auswirkungen für Kunst, Kultur, Gesellschaft, Arbeitnehmer etc. muss nicht näher eingegangen werden. In erster Linie wird niemand unter Zwang mit Werbung gefüttert...Werbung allerdings füttert eine Menge Mäuler direkt oder indirekt.

ICH bin weder Unternehmen, noch Werber (zumindest im weitesten Sinne), doch reines Schwarz-Weiß-Denken ist mit zuwider. Werbung hat ihre Berechtigung und füllt die Lücke, die ausbleibende Mäzene, klamme Staaten und andere hinterließen. Keine Heiligen und dreiste Egoisten, aber unverhohlen im Auftritt. Und nun erkenne die Unternehmen ENDLICH den Wert des Internet an und möchten ihr Budget auch dort versenken. Wohlwissend um die anarchischen Zustände dort.

Ich sag: Let´s Rock...get rich und scheiss auf den Rest. Ist das FDP?


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sein Fähnchen jeweils so in den Wind zu drehen, dass man munter in die selbe Richtung flattert wie alle anderen zeugt nicht gerade von großem Standing oder überragendem Charakter. Auch wenn Du das ganze in allerlei Worthülsen und Wortakrobatik verpackst so verschleiert das nicht, dass Du hier chaotischen Unfug verzapfst. Was denn nun? Werbung gut oder Böse oder eigentlich Böse aber doch gut? Alles hat 2 Seiten, 200.000 Tote sind eine Tragödie und ein Segen aber man muß sich entscheiden! Es drängt sich dem langzeitlichen Leser der Verdacht auf, dass Du zum Titel des Blogs nichts zu erzählen hast sondern Deine zerrissene und ängstliche Persönlichkeit nur nach den 15 Minuten Ruhm strebt.

Dies sei Dir vergönnt doch steh wenigstens dazu. Hättest Du die wirtschaftliche und persönliche Unabhängigkeit erreicht, würde es dir nicht so deutlich an Selbstvewusstsein fehlen!

Sascha!

Cornelius H. hat gesagt…

Lieber Sascha,

aus welchem Grund auch immer, du dich regelmäßig hierher verirrst und zusätzlich genötigt fühlst mich als sonstwas zu entlarven.
Ich antworte nicht, um mich zu verteidigen, sondern weil ich meine Leser (irgendsowas bist du ja) uwertschätze. Es sind wenige, was den unterstellten Ruhm doch reduziert.
Zur Fahne im Wind...falsche Interpretation, ich stehe für meine Ansichten ein, ABER Schwarz-Weiß-Denken ist mir zu wieder. Nicht alles ist per se zu verurteilen. Auch Werbung nicht, wenngleich jegliches Marketing zunächst einen ekligen Beigeschmack hat.
Den Zusammenhang zwischen dem Blogtitel und mir, kann und will ich nicht beweisen, wozu? Ich brauch keine Schwanzvergleiche...Der langzeitliche Leser erfährt eine Menge zu meiner kritischen Weltsicht und "Anekdoten" zu meinem Werdegang und vlt. gib es immer mal wieder Punkte, wo ich in die Realität reinspiele.
Kleiner Tipp: Wenn das hier alles so chaotisch unglaubwürdig und verherrlichend ist, ignorier den Blog einfach...ich werd ihn dir nicht per Post zusenden.

Aufrichtigen Gruß