Das Ende ist nah, der Höhepunkt aller Krisen rollt unaufhaltsam auf unser Mutterland zu. In wenigen Stunden werden minderjährige aber vollpubertäre Staatsbürger mit ihrer Bewaffnung beginnen. Mit TNT gefüllte Papprollen aus Fernost tragen sie kistenweise aus dem deutschen Einzelhandel, welcher noch so gerade eben in weihnachtlicher Meisterleistung die Rezession verschieben konnte. Der legale Waffenhandel versüßt nun noch die letzten Stunden des Jahres.
Entrücktes und grenzdebiles Grinsen in mehrheitlich möchtegern männlichen Gesichtern verheißt nichts Gutes. Die ein oder andere Flasche Wodka, Alkopops und saurer Apfel wird den Schmerz über verbrannte und abgetrennte Gliedmaße verdrängen, wenn im typischen Jahresendnebel Krieg gespielt wird. Die seelige Vorweihnachtszeit weicht Armageddon, jetzt geht es um alles. Zum Glück weiß die Industrie immer besser auf die legale Kriegstreiberei zu reagieren. Der Familienvater bekommt seine Raketenbatterie, um den urbanen Stadthimmel taghell auszuleuchten und die Sohnematze bekommen immer größere Superböller mit garantiertem Rumms-Effekt. Halblegal lassen sich weiterhin natürlich die heimlich erworbenen Gasrevolver mit allerhand Schreckschussaufsätzen veredeln, man feiert ja nicht zum Spass.
Feuerwehr und Krankenrettung wird Sondereinsätze im Akkord fahren. Ausgepumpte Mägen einerseits, angenähte Körperteile andererseits und dazwischen die Resultate aus echter Reiberei mit Hieb- und Stichwaffen, Glasflaschen und anderen sportiven Meinungsverstärkern. Der Charme des Gazastreifens direkt vor der Haustür.
Es wird wieder die Megasause des Jahres - taumelnder Übermut und berauschtes Gefeier bis zum Erbrechen. Ich persönlich halte nichts von Silvester. Überproportional häufig sind von langer Hand geplante Ausnahmefestivitäten doch meist nur teure Rohrkrepierer ohne jeglichen Mehrwert. Und die ausrastenden Menschenmassen mit zuviel Promille und Sprengkraft in ihren Händen sind mir ungeheuer. Selbst mit Hang zur professionellen Feuerwerkromantik kommt man nicht auf seine Kosten. Die Großfeuerwerke seitens der Stadt verschwinden im Billigdunst von Supermarktgeknalle.
Ein Frohes neues Jahr, stabilen Mageninhalt und fünf Finger an jeder Hand,
wünscht Cornelius
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