Schmidt wagte den Schritt mit Sicherheit erst auf Drängen seines Fernsehsenders, der ARD. Einen aufgewerteten Sidekick neben sich, passte zuvor nicht ins Konzept Harald Schmidt Show, doch die Alterstruktur der Zuschauer passte dem Ersten nicht so recht. Experimente werden gewagt, wenngleich auch erst zu später Stunde. Oliver Pocher konnte nur erste Wahl sein. Ein Blick in die aktuelle Comedy-Riege ernüchtert schnell, zumal wenn ein jugendliches Gesciht gesucht wird. Ruhmreich neben Pocher sind nur Stefan Raab (zu teuer und profiliert) oder Mario Barth (zu stumpf und konträr). Bleibt ein Jüngling der noch schwer mit seiner Pubertät zu kämpfen hat.
Klar, es war von Anfang an eine Verbindung auf Zeit, ein experimentelles Projekt. Als geneigter Fan, wollte man nicht gleich vorverurteilen und Chancen geben. Die Ernüchterung setzte jedoch schnell ein. Doch die Steilvorlagen und Opferrolle eines Andracks oder Feuerstein konnte der Jungspund mit dem großen Ego nicht liefern. Schlagfertigkeit und innovative Reaktionsgeschwindigkeit verblassten zunehmends. Der schiefe Haussegen, der sicher inszeniert war, manifestierte sich augenscheinlich immer mehr. Es war nun weniger gespielt, zu offensichtlich ließ Harald Schmidt seinem "gleichwertigen" Partner keinen Platz mehr zur Selbstdarstellung. Bis auf Einspieler fand Oli Pocher prozentual und qualitativ nicht statt.
Neben Harald ist kein Platz für Augenhöhe. Helmut Zerlett samt Band bieten unverfängliche Reibungsfläche, beide kamen sich nie ins Gehege und ergänzen sich immer wieder wunderbar. Ein aufgewerteter Redaktionsleiter, kann aus gänzlich anderer Perspektive eine minimierte aber wertvolle Rolle einnehmen.
Harald Schmidt wird 2009 wieder aufgehen in seiner Rolle als kreatives Mastermind. Nach monatelangem Stumpsinn und Schenkelgeklopfe, wird Feingeistiges Kabarett gepaart mit Showfaktor und Glamour. Dazu die richtige Prise "elder Statesman" und Late Night und fertig ist DIE Show für Deutschland...die bisher alle vermissten und die nur manchmal kurz aufflackerte an einem von Schmidts Glanztagen.
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