Mittwoch, 31. Dezember 2008

Weltgrößtes Feuerwerk Nahost - Big Bang 2009

Statt seeliger Neujahrsgrüße und Heititei oder aber Konjunkturgejammer und Finanzpessimismus folgt an dieser Stelle meine einzig gigantische Befürchtung für das Jahr 2009, gehüllt in ein Worst-Case-Szenario. Seit Weihnachten geht es heiß her im heiligen Land. Gaza Schrottraketen werden mit geballter Offensive beantwortet. Mahnende Worte der Entscheider dieser Welt verhallen bislang ungehört. Ein Funken Hoffnung regt sich noch in mir, dass die Intelligenz obsiegen wird.

Was aber wenn nicht. Eine israelische Bodenoffensive mit brutaler Gewalt und militärischer Überlegeneheit rollt in den Gazastreifen und verstrickt sich in einen Guerillakrieg. Beide Seiten erleben heftige Verluste bei stetig verhärtenden Fronten. Israel verschiebt Truppen und die Anrainer zwingen sich tatenlos zuzusehen, ebenso die schockierte Weltöffentlichkeit. Die Luft brennt und der Druck auf Ägypten wächst, endlich seine Grenzen zu öffnen. Ägypten ein Land, dessen Bevölkerung eine Rückbesinnung auf den Islam forciert und der Staatsführung immer weniger wohl gesinnt ist.

Die Weltöffentlichkeit zuckt zusammen, während die Hamas an Popularität gewinnen. In diesem "Heldenkampf" erwacht das Urinteresse der mannigfaltigen Trittbrettfahrer und Gesinnungsgenossen. Die Hisbollah hadert nicht lange, die Fatah muss an Radikalität zulegen, während die Palästinenser sich gegen einen gemeinsamen übermächtigen Feind vereinen. Es kriselt nun nicht allein im Gazastreifen, die israelische Bevölkerung wird nervös und hektisch, während die politische Führung um ihre Macht bangt und unkontrollierte Offensiven mit Verlusten bezahlt. Die Flanken werden mehr und mehr gefährdet - der Libanon und Syrien zeigen erste Aktivitäten, auch weil es erste israelische Grenzübertritte gibt. Scharmützel häufen sich ebenso, wie blutige Attentate mitten in der zivilen Bevölkerung. Die leidenden Massen im Westjordanland begehren auf, selbst die PLO erwacht aus dem Winterschlaf.

Israel gefährdet sich selbst, Grund genug für seine Bündnispartner parteiischer zu argumentieren und eine Drohkulisse aufzubauen. Eine Drohkulisse in einer Region voll von verblendeten und cholerischen Aggressoren verschiedenster Strömungen. Die parallel existenten Krisenherde im Irak und Afghanistan beruhigen sich immer weniger, während erste Nato-Truppen-Bewegungen offenbar werden. Die Türkei nutzt das aufkeimende Chaos um seine Stellung im Nordirak zu manifestieren und die selbstgezüchtete Kurdenproblematik auf ihre Weise zu klären. Ein Pulverfass mit wahnsinnigen Beteiligten.

Selbst in der Kashmirregion erwächst eine ungekannte Anspannung. Indien und Pakistan leiden enorm unter der Weltwirtschaftskrise und ihrer unruhigen Bevölkerung. Gefahr liegt in der Luft und das mächtigste Land der Welt hat den Steuermann noch nicht gänzlich installiert. Unweit in Georgien tastet sich Russland erneut ein wenig voran, reagiert auf fortwährende Provokationen. Russland lässt sich in dieser Situation nicht groß ermahnen und spielt am ukrainischen Gashebel. Tief im aufkommenden Winter leiden die Menschen der Regionen unter kriegerischen Auseinandersetzungen, Kälte und hungernder Armut.

Es eskaliert mehr und mehr, bei angehäuften Verlusten, fallen auch sämtliche Reaktionen heftiger aus - ein Spiel mit dem Feuer. In diesem Spiel ist einer König, der iranische Präsident
Mahmud Ahmadinedschad. Dieser fiel nie durch bedachte Kommunikation und kooperatives Verhalten auf. Auch ihm droht eine Abwahl und der Ölpreis wartet im Keller. Seine Solidaritätsbekundungen und verdeckten Waffenschiebereien werden abgelöst durch immer aktiveres Eingreifen und proaktive Unterstützung. Der Westen kann und will sich nicht weiter heraushalten und widersteht der Anzahl an Provokation und Brandherden immer weniger.

Derweil kriselt sich die Weltkonjunktur immer weiter in den Keller. Die Hilfmaßnahmen und Konjunkturpakete greifen nicht. Lobbyisten beschreien den neuen US-Präsidenten. Nationale Ängste wachsen allerorts, die Politik radikalisiert sich. Auch in Deutschland herrscht verfrühter Wahlkampf.

Was hat bisher doch jede Rezession ausgehebelt, nachhaltig die Öl- und Rohstoffpreise getrieben, die Industrienationen befeuert, den Zusammenhalt innerhalb der Nationen gestärkt, Präsidenten in Glanzlicht gehüllt - ein vom Zaun gebrochener großer Krieg.
Die Region drängt sich förmlich auf. Seit Ewigkeiten gärt es in Nahost, der Boden ist nahrhaft und ölhaltig, die Krisenherde unzählbar und die global Player genießen doch eine gefühlte räumliche Distanz. Die Waffenarsenale sind voll, wie die Kriegskassen bzw. in der Zeit wo Milliarden verbrannt werden sinkt die Hemmschwelle für überproportionale Militäretats.

Ich bin kein gläubiger Mensch, doch aktuell würde ich gern beten. Beten für Besonnenheit und für ein Erstarken der gemäßigten und kompromissbereiten Kräfte. Beten gegen atomare Erstschläge und gegen die Vernichtung ganzer Nationen. Beten für ein Ende dieses religiös verblendeten und rohstoffgierigem Schwachsinn vor Europas Haustür. Dafür beten, dass wir endlich die eigentlichen Weltprobleme angehen können - gemeinsam, denn die werden uns allen noch die Hölle heiß genug machen.

Fuck for War and a happy new Year to all of you!!!

Dienstag, 30. Dezember 2008

Harald Schmidt opfert Ziehsohn Oliver Pocher

Schmidt wagte den Schritt mit Sicherheit erst auf Drängen seines Fernsehsenders, der ARD. Einen aufgewerteten Sidekick neben sich, passte zuvor nicht ins Konzept Harald Schmidt Show, doch die Alterstruktur der Zuschauer passte dem Ersten nicht so recht. Experimente werden gewagt, wenngleich auch erst zu später Stunde. Oliver Pocher konnte nur erste Wahl sein. Ein Blick in die aktuelle Comedy-Riege ernüchtert schnell, zumal wenn ein jugendliches Gesciht gesucht wird. Ruhmreich neben Pocher sind nur Stefan Raab (zu teuer und profiliert) oder Mario Barth (zu stumpf und konträr). Bleibt ein Jüngling der noch schwer mit seiner Pubertät zu kämpfen hat.
Klar, es war von Anfang an eine Verbindung auf Zeit, ein experimentelles Projekt. Als geneigter Fan, wollte man nicht gleich vorverurteilen und Chancen geben. Die Ernüchterung setzte jedoch schnell ein. Doch die Steilvorlagen und Opferrolle eines Andracks oder Feuerstein konnte der Jungspund mit dem großen Ego nicht liefern. Schlagfertigkeit und innovative Reaktionsgeschwindigkeit verblassten zunehmends. Der schiefe Haussegen, der sicher inszeniert war, manifestierte sich augenscheinlich immer mehr. Es war nun weniger gespielt, zu offensichtlich ließ Harald Schmidt seinem "gleichwertigen" Partner keinen Platz mehr zur Selbstdarstellung. Bis auf Einspieler fand Oli Pocher prozentual und qualitativ nicht statt.
Neben Harald ist kein Platz für Augenhöhe. Helmut Zerlett samt Band bieten unverfängliche Reibungsfläche, beide kamen sich nie ins Gehege und ergänzen sich immer wieder wunderbar. Ein aufgewerteter Redaktionsleiter, kann aus gänzlich anderer Perspektive eine minimierte aber wertvolle Rolle einnehmen.
Harald Schmidt wird 2009 wieder aufgehen in seiner Rolle als kreatives Mastermind. Nach monatelangem Stumpsinn und Schenkelgeklopfe, wird Feingeistiges Kabarett gepaart mit Showfaktor und Glamour. Dazu die richtige Prise "elder Statesman" und Late Night und fertig ist DIE Show für Deutschland...die bisher alle vermissten und die nur manchmal kurz aufflackerte an einem von Schmidts Glanztagen.

Montag, 29. Dezember 2008

Harald Schmidt entledigt sich pubertärer Akne - Oli Pocher wird rasiert

Mit aller Mühe zögerte Oliver "King Kalauer" Pocher seine spätpubertäre Phase bis weit über seinen 30.ten Geburtstag hinaus. Man hoffte, spätestens öffentlich-rechtlich könnte der Flaum dem Pieksen eines Dreitagebarts weichen. Aber der lebendige Beweis für die bremsende Wirkung der Zeugen Jehovas, widersetzte sich pointenarm jeglicher Entwicklung. Der Sekte früh entkommen, verschrieb sich Klein-Oli schnell dem Fäkalhumor, wie man ihn sonst nur von wackeligen Amateurvideos kennt. Gnädig schreibe ich diese provokante Krawallkomik, mal einem späten Protest gegen Spießigkeit im Eltern- und Gotteshaus. Nur mit größtem Aufwand entledigt man sich der Chance, den Sendeplatz mit Harald Schmidt teilen zu dürfen. Das Gör, arm an Teint, blieb allerdings erwartungsgemäß blass.

Mit zunehmender Laufzeit, von Schmidt immer mehr kaltgestellt, schien Pochers einzige Berechtigung in verstolperten Parodien zu liegen. Konnte man beim ersten Podolski-Imitat noch sanft schmunzeln, war man nach der hundersten Fussballerverarsche doch irgendwie übersättigt. Offensichtlich ging es auch seinem Gönner ähnlich, ein herzhaftes Lachen musste sich Harald Schmidt nur selten verkneifen.

Es war als Experiment gestartet, nicht zuletzt aus Angst der ARD, den Anschluss zur umworbenen Jugend zu verlieren. Der Versuchsaufbau, glich in seiner Konstellation allerdings allzu laienhaft. Wer käme auf die Idee Uli Wickert eine Arabella Kiesbauer zur Seite zu setzen?

Ich war früher ein großer Fan Harald Schmidts, mit ausrangiertem Fernsehgerät allerdings, wich er etwas aus meinem Focus. Dennoch konnte ich ihm immer wiederkehrende Formschwächen verzeihen, wohlwissend um seine Arroganz für den gesamten Medienbetrieb. Nur er konnte sich herrlich anarchisch über sämtliche TV-Muster hinwegsetzen und das sogar von Anfang an. Seine Sidekicks und professionellen Opfer Herbert Feuerstein und Manuel Andrack konnten ihn und seinen Humor perfekt in Szene setzen. Trotz aller Hoffnung versagte Oliver Pocher dabei auf ganzer Linier. Unvergessen, die sicherlich inszenierte Kritik, am Ende des Lady Bitch Ray Auftritts, der dennoch ein Fünkchen Ernsthaftigkeit mitschwang. Ich prognostiziere Herrn Pocher eine wachsende Reife und sicher auch eine große Zukunft im TV. Für die ARD und Late Night, an der Seite des Grandsigneur Schmidt war es einfach zu früh.

Es sei zu hoffen, dass Harald Schmidt eine Stunde nach hinten geschoben wird und zwei drei Sendetage mehr bekommt. Es wäre mir eine Freude ihn wieder in ungebremster Höchstform, fernab vom Quotendruck zu erleben. DANN ist er eine wirkliche Bereicherung - gerade für die ARD und gerade für deren jugendliche Zielgruppe bis 35. Ich bin gespannt.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Bang Boom Bang - Gazastreifen nun auch in Deutschland

Das Ende ist nah, der Höhepunkt aller Krisen rollt unaufhaltsam auf unser Mutterland zu. In wenigen Stunden werden minderjährige aber vollpubertäre Staatsbürger mit ihrer Bewaffnung beginnen. Mit TNT gefüllte Papprollen aus Fernost tragen sie kistenweise aus dem deutschen Einzelhandel, welcher noch so gerade eben in weihnachtlicher Meisterleistung die Rezession verschieben konnte. Der legale Waffenhandel versüßt nun noch die letzten Stunden des Jahres.

Entrücktes und grenzdebiles Grinsen in mehrheitlich möchtegern männlichen Gesichtern verheißt nichts Gutes. Die ein oder andere Flasche Wodka, Alkopops und saurer Apfel wird den Schmerz über verbrannte und abgetrennte Gliedmaße verdrängen, wenn im typischen Jahresendnebel Krieg gespielt wird. Die seelige Vorweihnachtszeit weicht Armageddon, jetzt geht es um alles. Zum Glück weiß die Industrie immer besser auf die legale Kriegstreiberei zu reagieren. Der Familienvater bekommt seine Raketenbatterie, um den urbanen Stadthimmel taghell auszuleuchten und die Sohnematze bekommen immer größere Superböller mit garantiertem Rumms-Effekt. Halblegal lassen sich weiterhin natürlich die heimlich erworbenen Gasrevolver mit allerhand Schreckschussaufsätzen veredeln, man feiert ja nicht zum Spass.

Feuerwehr und Krankenrettung wird Sondereinsätze im Akkord fahren. Ausgepumpte Mägen einerseits, angenähte Körperteile andererseits und dazwischen die Resultate aus echter Reiberei mit Hieb- und Stichwaffen, Glasflaschen und anderen sportiven Meinungsverstärkern. Der Charme des Gazastreifens direkt vor der Haustür.

Es wird wieder die Megasause des Jahres - taumelnder Übermut und berauschtes Gefeier bis zum Erbrechen. Ich persönlich halte nichts von Silvester. Überproportional häufig sind von langer Hand geplante Ausnahmefestivitäten doch meist nur teure Rohrkrepierer ohne jeglichen Mehrwert. Und die ausrastenden Menschenmassen mit zuviel Promille und Sprengkraft in ihren Händen sind mir ungeheuer. Selbst mit Hang zur professionellen Feuerwerkromantik kommt man nicht auf seine Kosten. Die Großfeuerwerke seitens der Stadt verschwinden im Billigdunst von Supermarktgeknalle.

Ein Frohes neues Jahr, stabilen Mageninhalt und fünf Finger an jeder Hand,
wünscht Cornelius

Happy Birthday and a happy new Year

Nun schreibe ich nach meinem ersten Blog-Jahr meinen 126 Post für den 7.000 Seitenbesucher. Immerhin knapp 20 Leser täglich taten sich meine Zeilen an, im letzten Monat konnte ich den Schnitt auf immerhin 50 Leser ausbauen. Und das ganze ohne typisches SEO-Gedaddel oder üblich-verdächtige Themenschwerpunkte. Kein Rushhourposting, keine Blogparade oder oder...einfach nur nach Lust und Laune aus der Hüfte geschossen. Ich bin zufrieden und werd wohl weiter tippen...allein schon um lauthals über die Welt zu schimpfen.

Soweit sei allen Besuchern ein angenehmer Jahreswechsel vergönnt und ein breites Kreuz in der großen Krise, die ja seit Wochen um Einlass bittet.

Samstag, 20. Dezember 2008

PI News - Vollgas bei Nebel und beschränkter Sicht

Hallo Herre und Konsorten, Liebe Islamophobe, sei gegrüßt PI-News,

ihr tummelt euch nun schon so lange lautstark am Stammtisch im Internet - wunderbar. Dreimal hab ich mich nun zu euch verirrt und bin noch nicht ganz angefixt. Vielmehr würde ich als bekennender Atheist aus Spaß zum Islam konvertieren, um eurem Feindbild zu entsprechen. Beschränkter statt investigativem Journalismus gepaart mit einer herzzerreissenden Kommentarfülle aus geistiger Umnachtung. Ja ihr bereichert ungefragt die deutsche Medienlandschaft, mit eurem Anspruch dem Mainstream etwas entgegen zu setzen und eure Vielzahl an Lesern könnte euch Recht geben. Vielleicht belegt euer PI-News Forum aber auch nur, dass dieses Land die letzten Jahre leider zu wenig in Bildung investierte und dass das Internet immer bedienfreundlicher wurde. Selbst Zweizeller schaffen es mittlerweile ihren geistigen Abfall in die virtuelle Welt zu kippen. Eure Halde hat genug Kapazitäten frei.

Achwas seid ihr politisch inkorrekt, ihr verteidigt die armen Evangelikaner und kritisiert ein Schülermagazin. Natürlich habt ihr bissige Kommentare für den Polizeichef von Passau über und rettet Deutschland vor dem Ausverkauf seiner christilichen Interessen. Großes Kino, dass da noch kein Massenblatt draufkam, obwohl ihr doch für die schweigende Mehrheit sprecht. Die werden sich noch umsehen, nicht umsonst habt ihr den ganz Großen schon etliche Werbekunden geklaut: die Pax Europa, das Anlagejournal und Fitpoint24. Dazu etliche Büchernanzeigen für aufgeklärte Literatur und ein paar befreundete Medientreibende, das sorgt für Umsatz und lehrt Spiegel, Stern und Taz das Fürchten. Ihr betreibt sogar Merchandise, mit einer herrlich unkorrekten T-Shirt-Kollektion. PI-News, ihr sortiert die Medienlandschaft neu.

Man kann weder Herre noch PI-News Hetze unterstellen, nein sie decken nur Fakten auf, die anderorts unter den Tisch fallen. Und außerdem ist der Blog ja proisraelisch und für die Menschenrechte und das Grundgesetz. Ich könnte hier zahlreiche Zweifel äußern und Widersprüche aufzeigen, doch dazu müsste ich soviel Lektüre sezieren, denn euer Fleiß ist unübersehbar. Ich kann euch jedoch einen Tipp geben, wenn ihr das proisraelisch etwas weniger betont oder einfach aus der Kopfzeile nehmt, hättet ihr auf einen Schlag eine wesentlich größere Zielgruppe. Ihr macht es einem Teil eurer Leserschaft zumindest nicht ganz leicht ein hundertprozentiger Fan zu sein.

So werte Autoren und Leser von PI-News, ich stoppe an dieser Stelle. An sich gab es keinen Bedarf für eine weitere Erwähnung unseriöser, unsachlicher, monotoner, vourteilsbehafteter, erschreckend langweiliger und vor allem ängstlicher "Berichterstattung", aber ein wenig Distanz schadet nie - IHR NERVT!!!

PS.: Die euch so verhassten Gutmenschen und politisch korrekten Menschen, gibt es so nicht. Ich bin jedenfalls keiner und doch so weit von eurer "Meinung" entfernt. In eurem hochgelobten Amerika jedoch gehört political correctness zum guten Ton, welcher staatlich auch eingefordert wird.

Freitag, 19. Dezember 2008

Lieber Christian Klar, willkommen in der Welt mit gitterlosen Fenstern

Durch hirnverbrannte Dummheit hast du dich die letzten 26 Jahre in ein quasi Wachkoma versetzen lassen. Deine ehemaligen Brüder im Geiste haben sind mittlerweile oder schon damals von diesem verlassen gewesen - da bieten sich hoffentlich keine Schnittstellen mehr. Nun wartet eine Beschäftigungstherapie im Theater auf dich und bestimmt wirst du ausreichend Gelegenheit bekommen, dich via Interviewanfragen etwas selbst zu reflektieren. Fehlende Selbstreflektion, war ja bisher die größte Kritik und Grund für die Kontroverse, um deine Freilassung. Sehr wahrscheinlich findest du in der Linken dankbare Abnehmer für historisch verfestigtes Gedankengut.

26 Jahre fehlende Impressionen, da fehlt einiges an Basisinformation, für einen selbstsicheren Spaziergang durch die Neuzeit. Vorab erwähnt: die Buchstabenkürzel RAF und DDR haben sich gemeinsam Richtung Geschichte verabschiedet. Helmut Kohl kennst du vielleicht von Hörensagen, dessen unansehnliche und ewige Politkasperei hast du vermieden. Die Hitlertagebücher haben sich als Fake herausgestellt, nicht drauf reinfallen Bitte.

Du wirst in deiner Umgebung auf einige jugendliche Freaks treffen mit seltsamer Kleidung und basslastiger Musik aus den IPods (die Nachfolger vom Discman, äh Walkman, ach kennst du beides nicht). Die hören schwarzen oder deutschen Sprechgesang oder elektronische Musik (so ganz ohne echte Instrumente), nur vereinzelt haben sie lange Haare und düstere Gesichtsausdrücke - Heavy Metal hast du verpasst. Nicht mehr in der Hand oder unterm Arsch haben sie Jojos, BMX oder Rubiks Zauberwürfel. Was das war musst du einfach mal googeln. Achja, äh Google das hat was mit Internet zu tun, so eine Art internationale Datentauschbörse. Dafür braucht man Computer, aber andere als diese riesigen Maschinen die du noch aus der Zeitung kennst. Die gibt es jetzt sogar in tragbar, genau wie Handys. Das sind Telefone zum mitnehmen. Du kannst froh sein, das wichtigste Programm "Windows" funktioniert mittlerweile manchmal sogar, die ganze Leidenszeit hast du dir zum Glück erspart.

Wahrscheinlich wirst du erstmal entspannen zu Haus vorm Fernseher. Erschrick nicht über die vielen Programme, wir haben mittlerweile Privatfernsehen. Mit Chance findest du vormittags oder nachts ein paar zeitgeistige Wiederholungen von Alf, Mac Gyver oder den Simpsons. Damit wurde seinerzeit viel Freizeit verbracht. MTV wirst du beim durchzappen auch finden, die haben früher mal Musikfernsehen gemacht. Zieh die mal "Zurück in die Zukunft" rein, ich finde dieser Mehrteiler passt als Arbeitstitel gut zu dir, dazu ne Tüte Chips...Achja, die leere Tüte nicht einfach in den Müll stopfen, wir haben jetzt ein Mehrwegsystem namens "grüner Punkt". Grün wie die "neue" Partei, die nun allerorts in politischer Verantwortung ist. Die waren mal alternativ und haben teilweise mit der RAF sympathisiert (Schily ist dir sicher ein Begriff, aber der ist auch jemand anders jetzt), mittlerweile paktieren sie aber mit der CDU, der neuen SPD.

Magst du Fussball? Wir sind Weltmeister geworden, also 1990 jedenfalls. Bei der WM 2006 hier in Deutschland leider nur Dritter. Ansonsten ist alles beim alten geblieben eigentlich. Es gibt sogar noch Terrorismus, der spricht allerdings arabische Dialekte und kämpft angeblich in Allahs Namen, weiß nicht ob ihr warm miteinander werdet.

Ja lieber Christian Klar, willkommen in der Freiheit, in deinem letzten Lebensdrittel. Mach was draus, vielleicht diesmal was Ruhiges...ohne Todesopfer und andere Explosionen.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Reiner Mahner & Volker Heinster BND-Superstars

Denk ich an den BND, lande ich in einem Horst Tappert Klischee. Halbseidene Schlapphutgestalten mit Zeitungen hintern denen sie das Weltgeschehen beobachten und kontrollieren. BND das klingt nach Bonn als Hauptstadt, Helmut Kohl als Kanzler und den kalten Krieg als Kulisse. Schillernd und actionreich auf Zelluloid gebannt wurden Geheimdienste wie der CIA, der Mossad oder russischharte Meuchelhelden.

Mein Klischee wird widerlegt. Jüngst gab es zwei Superhelden, die nun deutschlands "Nein" zum Irakkrieg konterkarieren.
Reiner Mahner und Volker Heinster haben exakt die kriegsentscheidenden (gibt es schon eine Entscheidung) Informationen ausgeliefert, welche der USA fehlten. Zwei deutsche Ex-Soldaten, im Mercedes auf großer Erkundungstour in Saddams reich. Allein gegen das Böse dieser Welt, haben sie nun hochgelobten Anteil am Sturz des fiesen Diktators und haben parallel etliche Soldatenleben gerettet. Bewaffnet mit einer Kamera nahmen sie Maschinengewehrnester hoch, erspähten versteckte Panzer und die Abwehrtechnologie der irakischen Armee. Wow, John Rambo wäre vor Neid erblasst und offensichtlich hinkt der CIA der neudeutschen Supermacht erheblich hinterher.

Bleibt aber die Sorge um den Kanzlerkandidatenkandidaten "the incredible Frank Walter PPK", welcher uns damals glauben machte, wir seien weiterhin pazifistisches Natomitglied und fern jeder Kampfhandlung. Schröders Wahlversprechen wurde nun angeblich aus dem Kanzleramt unterwandert. Wie auch immer dieser "Politthriller" ausgehen mag, ich halte die Thematik für etwas überbewertet. Es handelt sich um wenige Personen des GEHEIMdienstes BND, die unter Umständen ihre Kompetenz überschritten oder sogar durch offiziellen Auftrag legitimiert waren. Auf dem internationalen Parkett, war die fehlende deutsche Beteiligung an diesem unrechtmäßigen Angriffskrieg schwer durchzusetzen. Immerhin wurden keine Kampftruppen, Wehrpflichtige oder Frischlinge an die Front geschickt. Dass nun eine Geheimdienstoperation solch Wirbel verursacht irritiert doch etwas. Hiermit will ich die Berechtigung eines Geheimdienstes und seine Rechtsstaatlichkeit nicht manifestieren. Doch ein Land, welches offiziell über dieses Instrument verfügt, wird in den seltensten Fällen die Freigabe für Operationen bei der Bevölkerung einholen...Fahrkartenkontrollen werden auch ungern vorher angekündigt. Sollen solche Aktionen unterbleiben, verliert ein BND jedenfalls sämtliche Berechtigung und
Reiner Mahner und Volker Heinster müssten Däumchendrehen satt Ölquellen beobachten.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Nipplegate im Crackrausch - the Video versus Lohan & Spears

Nicht nur Amy Winehouse liebt die totale Eskalation. Jetzt taucht ein Skandalvideo auf.
Britney und Lindsay feiern Weihnachten - Total enthemmt und von allen guten Geistern. Sogar der Tierschutz ist alarmiert.







Was zur Hölle treibt Cornelius zu diesem hirnlosen Schwachsinn? Was soll dieser Post, der unzusammenhängende Schwachsinn und ein Link zu einem wirklich schlechten Video? Er amüsiert sich, wie hysterisch die Leser auf Schlagworte reagiert und Sensationen hinterherhecheln. Und um es zu überprüfen...schaut er wie sich die Besucherzahlen kurzzeitig ändern, wenn man seine Besucher nicht mit Lektüre belästigt.

Prost und auf bald

Bernard L. Madoff - einmal Star und zurück

Madoff, der Flavio Briatore unter den Finanzjongleuren, hat als Rettungsschwimmer in den 50ern sicher eine gute Figur gemacht. Ich reduziere seinen Lebensweg auf wesentliche Zahlen: 5.000 / 50 Mrd / 250 Mio. Die kleinste Zahl wurde ehrlich verdient und zur Gründung einer Investfirma verwandt. Erfolgreich wie es schien, immerhin bewarf ihn Prominenz und Bankenintelligenz mit einer Summe die dem 1.000.000fachen entspricht. Mit etwas Mühe, Geschick und Schneebällen schrumpfte Bernie diese Summe auf ein halbes Prozent. Dies entspricht einer gigantischen Rendite von 99,5%. Zwar nicht per anno, aber dafür im negativen Sinne. Ähnliche Wertveränderung lässt sich als Ottonormalbürger nur mit lebensgefährlichen Mitteln realisieren z.B. mit einem ungebremsten Frontalcrash bei Tempo 200 in einem nagelneuen Vehikel.

Bernard Lawrence Madoff ist mit seinen 70 Jahren nicht der einzig glücklose Finanzguru, mit Sicherheit aber der effektivste. Sein Hochofen zur Geldverbrennung, die nach ihm benannte Bernard L. Madoff Investment Securities LLC, hat großes Fassungsvermögen und einen quasi rückstandsfreien Ausstoß. Sein Firmenname zeigt schon auf ersten Blick, dass Sicherheit nicht das Wichtigste ist, "Securities" werden erst am Schluss genannt.

Doch Madoffs Schicksal, muss einen nicht sonderlich interessieren - was sind heutzutage schon 50 Mrd., die stemmt selbst Steinbrück mit der Kaffeekasse - schockierend ist die lange spektakuläre Opferliste. Wobei Opfer nicht die glücklichste Vokabel sein kann. Opfer des Selbstbetrugs wider besseren Wissens. Unreflektierte Gier machte die Verlustfahrer, auf dem Papier zunächst immer reicher. Und nun Schockschwerenot...die riesigen Renditen waren fingiert, ein Schneeballsystem sogar. Dabei hatten sich doch extra zwei (!!!) betagte Herren und eine Sekretärin der Buchhaltung angenommen.

Es ist müßig die Geschichte vom Fischer un sien Fru hier anzubringen, auch da nicht alle Rollen genau zu verteilen sind. Wie aber Menschen mit soviel Geld und zu unterstellendem Finanzgeschick auf soviel infame Blenderei hereinfallen, bleibt als ungelöstes Rätsel. Der Mensch will glauben, was man ihm erzählt und wenn einem am Bahnhof in schlechtem Deutsch eine "Eurodruckmaschine zum Geldscheinentfärben" angeboten wird, dann wird sie auch gekauft.

Wer nun nicht genau weiß, wie er seine letzten Geldvorräte entsorgen kann. Madoffs Erbe, der Nasdaq, steht noch frei zur Verfügung. Mit Chance und den richtigen Fehlgriffen lässt sich auch dort noch ausreichend Minusgeschäft zelebrieren. Wobei -99,5% eine historische Bestmarke sind. Aus meiner Sicht unerreichbar.

Montag, 15. Dezember 2008

Schuhe und Politik - Nikita Chruschtschow und Gerorge W. Bush

Baseballfan und US-Präsident Bush war sicher froh nicht von Starpitcher Johan Santana ins Visier genommen worden zu sein. So war der Schuhwurf weniger effektiv und nur als Geste zu werten. Nicht wenige hätten einen Zieltreffer favorisiert, so allerdings konnte George Bush mit einer überraschend schnellen Ausweichgeste Schlimmeres verhindern. Die einsetzende Solidaritätswelle für Muntader al-Zaidi, den erfolglosen Werfer zeigt nur zu deutlich, wie verfahren die Lage im Irak ist.

Mit Schuhen wird leider viel zu selten Politik gemacht, dabei sorgt der richtige Einsatz von Schuhwerk für geschichtsträchtige Erinnerungen. Nikita Chruschtschow jedenfalls kann selbst aus den unbestätigten Gerüchten über seine Schuh-Show noch Popularität ziehen. Vielleicht wäre gerade jetzt der Zeitpunkt eines Guido Westerwelles gekommen, sich politisch unverzichtbar zu machen. Zur nächsten Bundestagsdebatte würd ich gern mal seinen 18%-Schlappen auf dem Rednerpult sehen oder krisengerecht via Kunstwurf durch die Kuppel des Reichstags katapultiert.

Freitag, 12. Dezember 2008

Hey Taxi - die schnörkellose Analyse der Wirtschaftskrise

"...ich hab sowieso keine Lust mehr auf diese kapitalistische Kacke!" sei an dieser Stelle mein Taxifahrer zitiert. Lompakt und auf den Punkt hüllte er seine Marktanalyse in vulgäre Sprache. Ausgelöst durch meine Frage nach dem umsatzstärksten Monat für das Taxigewerbe. Ein Stich ins Wespennetz, wie schnell deutlich wurde. Waren diese Monate früher November und Dezember, mit allen Weihnachtsfeiern und -einkäufen gepaart mit Temperaturstürzen und fröhlichem Glühweingebecher, beschränkt es sich nur noch auf den letzten Monat im Jahr. Selbst in diesem Monat wird nun allerdings gierig gegeizt, während alles andere teurer wird - nur der Sprit nicht. "Ein Euro neun der Liter, wann hab ich zuletzt so billig getankt? Ein Drittel ist der Preis nun runter und alles andere bleibt teuer..."verweist der rasende Chauffeur auf die allgemeine Argumentation. Laut dieser ist aktuell alles so teuer, weil der Ölpreis so immens ist. Wobei die Abwärtsbewegung auf dem Ölmarkt keine Korrektur mit sich bringt.
"Schau mal diese F..k-Pi..e (zu vulgär Anm. des Autors) hier, drei Euro fünfundneunzig in einem Imbiss, ich krieg das Kotzen. Als ob der das zu Fuss aus Alaska herbringen musste." und schüttelt einen Volvic-Container mit nachgebautem Pfirsichgeschmack. Wert im Supermarkt unter einem Euro und zu Wucherpreis an der Ladentheke erstanden. Nun gut, dieser Fahrer fügt sich seinem Schicksal und wird in Kürze auswandern, die nötige Hütte im Süden ist erstanden, die Zunft der Taxifahrer wird ihn vermissen. Und ich muss wohl wieder Magazine in gepflegtem ausführlichem Deutsch durchlesen, um die Lage der Nation zu erahnen.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Der unbekannte Blog

10.000 Euro Belohnung, Ja Gina Wild zieht sich wieder aus und dazu gibt es 1.000 Euro zu sparen. Ein Schnäppchen jagt das nächste, Technik ist nirgendwo billger als hier und sogar die neusten Kinofilme gibts hier zu sehen. Und wer bei Nippel eher an Britney Spears und Paris Hilton denkt, als an Mike Krüger kommt voll auf seine Kosten. Und überhaupt, die größten Witze und besten Videos kann man auch sehen...der unbekannte Blog hat es schwer...
Wenn man sich durch die verschiedenen Blogcharts klickt findet sich überproportional viel Dünnsinn, fast bettelt meine Nahrung um Retourkutschen.
Ich fing am 30.Dezember 2007 mit dem bloggen an und schaue seit dem 04. Januar 2008 neugierig in meine Google Analytics. Ein jedes Mal stelle ich fest: Ja ich bin der unbekannte Blog. Ich werde vom Mainstream nicht nur nicht registriert sondern gemieden. Mein Spitzenwert waren lächerliche 144 Besucher an einem Tag, ein Wert den manch Blogger in der Minute generiert. Auch wenn ich von 20 Lesern im Schnitt auf eher Richtung 50 am Tag gekraxelt bin, sind glorreiche Leserzahlen andere. Was mache ich falsch?
Die Liste ist lang. Ich achte weder auf SEO noch auf Suchmaschinenrelevante Themen. Ich torkel weitab vom Mainstream und meine Posts schreibe ich, wenn ich mich dazu berufen fühle, nicht zu Idealzeiten. Mein Deutsch ist schlagwortarm und manchmal ein Stück weit elitär und die Thematik...die birgt kaum Stammtischpotenzial. Kein Sex, keine nackten Celebrities und nie achte ich auf die neuesten Trends oder technischen Finessen - Preise sind und bleiben mir egal. Das Schlimmste, Cornelius buhlt nicht um Liebe anderer Blogger. Er ist zwar Telekiddie und liebt das Internet, aber irreale Kontakte zu anderen Freaks in der virtuellen Welt jucken ihn nicht. Und nebenbei stürzt er sich, ohne es nötig zu haben, immer wieder bis zum Hals in Arbeit. In reale Projekte mit realen Auswirkungen.
Klar, andere Blogger haben weit über 50.000 Leser am Tag, sie twittern und bloggen, vernetzen sich, posten in Rekordzeit und haben immer den passenden Link parat und verdienen mit Werbung Beträge Richtung 1.000 Euro. Ich scheine dafür zu unfähig. Trotz all der Konkurrenz und hohen Messlatten hält mein Frust sich in Grenzen. Dieser Blog wird bescheiden besucht, die Absprungrate ist nicht gering...ABER....

Aber ich polarisiere irgendwie und spreche ganz gewisse Leute an. Erstaunlich, wie einige Menschen sich durch meine Zeilen wühlen und sich wirklich die Mühe machen, mich zu erkennen, zu verstehen und gemeinsame Wellenlängen erkennen. Diese Menschen - ein paar nur - die freuen mich, die nehmen Kontakt auf und suchen Konfrontation, Bestätigung, Reflektion, Hilfe, Tipps, Streit oder einen doofen Blogger, dem sie helfen können. An dieser Stelle mein Dank an einige wirklich fruchtbare virtuelle Gespräche. Dieser Blog ist für mich ein unverstandener Erfolg...denn die wenigen Kontakte, die sind wirklich hochinteressant und wären mir an anderer Stelle kaum begegnet.

Nur der Anekdote wegen:
Der unbekannte Blog, mit wenig Strahlkraft Richtung Mainstream...er half mir und anderen. So ist mittlerweile ein Azubi unter meinen Fittichen gelandet. 350 km hat er überwunden und mit Partnern tun wir alles, um ihn wirklich zu veredeln. Insgesamt fünf durchgeknallte Freaks sind nun als freie Mitarbeiter in meinem Umfeld gelandet...rekrutiert aus ganz Deutschland und um einige Taler reicher. Zwei Projekte sind anfinanziert worden und erfreuen sich stabilen Entwicklungen. Ein Ex-Junkie verdingt sich als hochwertiger Hausmeister und Mann für alle Fälle. Zwei Online-Projekte stecken in der Pipeline und werden in Kürze durchstarten. Bezahlte Werbung wurde gestreut an Ecken, wo sie sonst kaum landet. Nicht zu vergessen zwei "Amateur-Blogger", welche auf einmal für einen Weltkonzern schreiben und neben Erfahrung auch Einkommen ernten.
Mühe gekostet hat es kaum, es zeigt nur welche Strahlkraft ein gutes Netzwerk hat und wie man es positiv beeinflussen kann. Und so werde ich fleißig weiterbloggen, auch wenn nur 10.000 Leser zu mir finden...ich freue mich über die fünf Rosinen.

Blogvertising als modernes Marketing - trotz Wirschaftskrise, ich suche Blogger mit Potential

Cash für Blogs, hier gibt es Budgets für frequentierte Blogs zu verteilen - Mitten in einem Privatblog.
Ja, es nervt den ein oder anderen geneigten Leser sicher. Wieder kommt das Thema auf Werbung in Blogs kurz Blogvertising. Und wieder vernachlässige ich mein Kernthema, um um Interesse seitens der bloggenden "Elite" zu buhlen. Man möge mir verzeihen, dass ich mein Kommunikationsmittel derart missbrauche. Wer also redaktionellen Inhalt sucht, Tagespolitik, Gesellschaft oder meinen Lebensweg betreffend ignoriere diesen Post. Alle Anderen:

Es ist wieder so weit, Kunden meiner Partneragentur suchen Trubel im Internet und themenrelevante Blogs um sich marketingtechnisch einzubetten. Wie gemein, sie zahlen auch noch gut dafür. Ich bin mir sicher, es gibt mehr als die knapp 200 Blogs, die wir aktuell im Portfolio haben, die bereit sind ihre Inhalte nicht zu gefährden und dennoch hochwertige Werbung zulassen - mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Also nur zu...Kontaktaufnahme bleibt leicht, wie immer und für 2009 stehen einige Projekte im Agenturbuch.
Nochmal zum mitschreiben:
Lieber werter Blogger, der du so viele hochwertige Inhalte ins Netz bläst. Du, der so kompetent daherschwafelst und mit Wortwitz und spannenden Bildern dein Thema vertiefst...Bitte bitte bitte gib uns die Chance dir finanziell unter die Arme zu greifen und mittels Blogvertising dafür zu sorgen, dass du deine Leistung auch vergoldet bekommst.
Bannerwerbung findest du Sch...e? Un Adsense magst du nicht, genauso sind bezahlte Posts á la Trigami nicht dein Ding? Wir finden sicher einen Weg...

Go go go

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Entscheidend ist aufm Platz ... Konjunktur im Doppelpass

Die Krise entwickelt sich prächtig, Grund genug sie ins Stadion zu holen. Das Volk spielt Publikum, während sich Metaphern aneinander reihen. Aktuell wirbelt die TSG Hoffenheim unsere Bundesliga durcheinander. Eine Mannschaft ohne Historie, aber mit umso mehr System. Kontrollierte Offensive und hoher Unterhaltungswert zielen vor allem darauf ab, immer ein Tor mehr zu schießen, als zu kassieren. Vierzig Treffer kurz vor der Herbstmeisterschaft geben Anlass zu überschwänglichem Lob. Die SAP-Subvention entwerte ich an dieser Stelle als hohle Phrase. Die TSG schafft mit wenig Mitteln, viel Kopf und feurigem Angriff exakt das Erfolgsmodell, welches unserer Wirtschaft aktuell fehlt.

Das Spiel ist verfahren, es droht eine hohe Niederlage. Das Finanzministerium als Torwart wird hart geprüft und musste einige Unhaltbare aus dem Netz fischen. Dazu kamen einige Foulelfmeter, für unfaires Spiel. Die Banken als Libero haben einige Fehlpässe direkt ins Aus gejagt und vermögen es nicht den Sturm zu füttern. Schlimmer noch, gefährliche Rückpässe oder Schlenzer in des Gegners Lauf drohen den Rückstand auszubauen. Kein Wunder das der Schlussmann, seine Abwehr antreibt. Dort sieht man aktuell die Koalition und das Wirtschaftsministerium ziemlich lauffaul das Geschehen verfolgen. Angriffe über Außen werden kaum unterbunden und innen stehen sie sich im Weg. Brenzlige Situationen wechseln sich mit Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns ab. Die drei "Unparteiischen" setzen sich zusammen aus Lobbyisten, Weltbank, Europa und den USA. Es wird aus dem letzten Loch gepfiffen und so manche Entscheidung raubt dem Publikum den letzten Nerv.

Das Mittelfeld ist an sich blendend besetzt. Die großen Industrien verkörpern hier den großen Block aus Defensive und Offensive. Zuletzt konnte vor allem über Außen manch Angriff eingeleitet werden. Es scheint als verwirren üppige Angebote aus dem Ausland. Innen war Deutschland schon immer durchschaubar aufgestellt, wirklich sehenswertes passierte eher aus dem Zufall. Aktuell bemüht sich das Mittelfeld lediglich das Ergebnis zu halten, trotz Rückstand. Kein Wunder das im Sturm geschimpft wird. Der Knippser und Toregarant bekommt nur selten schlecht platzierte Flanken. Dabei steckt hier im Bildungsbereich gigantisches Potential und die beiden hängenden Spitzen bekommen kaum Ballkontakt. Doch wie sollen sich die jungen StartUps auch bemerkbar machen. Weiter wird Sicherheitsfussball gespielt. Unorthodoxe Laufwege werden da nicht unterstützt.

Auf der Bank sitzen ewige Talente und ausgemusterte Superstars und der Trainer als Kanzlerin würde nicht mal mit größtem Verletzungspech wechseln. Regungslos sitzt sie am Spielfeldrand und erträgt das lahme Gekicke. Mutlos fast ängstlich stolpert dort eine Mannschaft, die noch immer den Kater vom Vorabend auskuriert. Jetzt rächt es sich, das wichtige Juwelen für viel zu wenig Gegenwert verschachert wurden. Ein solches Spiel dreht man nur noch mit absolutem Kampfgeist, etwas glück und Mut zur Offensive. Dabei muss die Abwehr natürlich auf Konter vorbereitet sein.

Noch ist das Publikum in Schockstarre, die bengalischen Feuer bleiben in der Tasche, aber bei dieser Formkurve kommen immer weniger zahlende Gäste ins Stadion, zudem die Wurstpreise eklatant gestiegen sind. Fast wünscht man sich wenigstens einen Flitzer, einen Spielabbruch oder neue Moderatoren.

Von der TSG lernen heißt Siegen lernen, man kann selbst aus der zweiten Liga wieder aufsteigen und um die Spitze spielen. Wenn man es will, dass nötige Geld in die Hand nimmt und sich etwas traut. Vor allem braucht es eine heterogene Mannschaft, die auch Migranten mit einbezieht. Qualität setzt sich dann durch und wenn man auf gute Jugendarbeit setzt, ist auch immer Platz für verdiente Helden, Ehrenspielführer und günstige Seniorentickets. Also...nach dem Spiel ist vor dem Spiel...Walk on..

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Links Rechts zum Bäcker ... Wirtschaftskrise hat Backwaren noch nicht erreicht

Sieben Euro Achtzig grunzt mir ein Kassenwesen über den Tresen zu. 7,80 Euro eine Zahl die ein kleineres Invest verspricht, zumindest aber satt und wach machen könnte. Ein Besuch in einer Filliale einer großen deutschen Bäckereikette kann einem schnell die Sprache verschlagen. Ich gebe gern Geld aus und zahle für entsprechenden Gegenwert auch ein wenig mehr. In diesem Fall habe ich zwei pappige Mohnbrötchen mit zuviel Billigmagarine und Cervelatwurst erstanden und einen lauwarmen halbvollen Becher Milchkaffee. Zumindest hatte ich dieses Getränk bestellt, bekam aber geblubberte Aldi H-Milch mit Plörre-Filterkaffee. Ich beziffere den Warenverkehrswert im Einzelhandel mal großzügig mit 80 Cent und ekle mich in exakt diesem Moment vor industrieller Nahrungszufuhr.

Gut mit den 7,80 Euro hab ich wahrscheinlich zwei Arbeitsstunden der angestellten Kraft bezahlt, denn ich bezweifle faire Gehaltsmodelle im Bäckerkettengeschäft. Ich bin zwingend für Gewinnmarge bei Veredelung von Rohzutaten, mit Betonung auf Veredelung und einem Selbstverständnis für entsprechende Mindestqualität der Zutaten. Eine knappe verzehnfachung des Wiederverkaufs erschließt sich mir allerdings in keinster Weise und es nicht der potentielle Geiz der mich aufreibt. Nein es handelt sich um eine ausgemachte Frechheit, minderwertigen Schrott mit Wucherpreis an den Mann zu bringen. Man bedenke auch die darin enthaltene ermäßigte Mehrwertsteuer von 7% (zumindest für das "Essbare").

Nur für denjenigen der sich immer fragte, warum Bestellpizza preislich mit einem Restaurantbesuch mithalten kann: Ein deutschlandweit operierender Bringdienst zahlt einem Fahrer mit eigenem Wagen 2,80 Euro Stundenlohn plus KM-Pauschale von 27 Cent unter Verwendung von Billigware.
Kranke Welt.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Artikel 22 GG: Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch?

Nach der gestrigen Debatte, ließen meine Synapsen mich nicht los und zwangen mich zu immer neuen Perspektiven. Aus irgendeinem Grund störte mich der CDU-Vorstoß und die zugehörige Diskussion stieß mir sauer auf...warum?

Zeitpunkt und Absender
Der CDU fehlt es aktuell an griffigem Profil, zu sehr hat sie sich zuletzt in die Mitte der Gesellschaft gedrängt und mit der SPD um Wohlfahrtsthemen und Umweltschutz konkurriert. Das bürgerliche, konservative und rechts der Mitte gelegene Wahlvolk ist dementsprechend vergrätzt. Die Hardliner der Partei fühlen sich unterpräsentiert. Ein solcher Vorstoß wirkt zunächst unverfänglich und wird erst durch externe Reaktionen (türkische Gemeinde, GAL) inhaltlich aufgeladen. Deutsch ins Grundgesetz zu bringen, lässt sich, auch im internationalen Vergleich leicht als Selbstverständlichkeit rechtfertigen. Vom provozierten Aufschrei wird in jedem Fall gern profitiert.
Nun ist die momentane Situation Deutschlands, der Wirtschaft, der Globalisierung und weiterer Krisen heikel. Die Regierung schwimmt und die CDU wirkt an mancher Stelle überfordert und vorgeführt. Auch gilt die Union in manchen Bereichen als Mitverschulder - kein leichter Stand. Grund genug ein wenig seichte Ablenkung zu verschaffen und dennoch für Trubel zu sorgen.
Das zeitliche Umfeld spielt den Initiatoren in die Hände. Der Kapitalismus taumelt und zugleich wächst die Furcht vor islamistischen Gewaltorgien. In Deutschland selbst zeigt verfehlte Zuwanderungspolitik ihre Auswirkungen, der gemeine Bürger wirkt angespannt und unsouverän - der Trend zum aufkeimenden Nationalgefühl wirkt wieder stärker.
Der Vorwurf drängt sich auf: der CDU-Vorstoß wurde gezielt jetzt lanciert, auch auf das wahrscheinliche Risiko hin, ihn nicht gesetzlich legitimieren zu können. Die Realisation des Unterfangen ist nicht das Ziel, wohl aber der Zug zur Öffentlichkeit und der vorverlegte Wahlkampf.

Grundgesetz und Verfassung
Ich halte das Grundgesetz für eine der schlanksten und aussagekräftigsten Rechtsschriften der Welt. Ähnlich der zehn Gebote, werden hehre gesellschaftliche Ziele gebündelt manifestiert und so der Grundstein für eine funktionierende Demokratie gelegt. Gerade nach dem zweiten Weltkrieg waren die verfassten Gesetzestexte ein Meilenstein für Deutschland. Im Grundgesetz finden sich die elementarsten Regeln auf eleganteste Weise auf den Punkt gebracht. Ich stehe zu seiner Unantastbarkeit und verfechte seine Wertigkeit. Jede schlecht durchdachte Veränderung oder Erweiterung verwässert den hohen Wert nur. Der Sinn und Effekt der geforderten Änderung ist lediglich symbolisch und ohne Tragweite und allein dadurch Ballast für die Texte. Jede Urzeile bezieht sich konkret auf anwendbare und einklagbare Grundrechte - das muss so bleiben.
Zudem die Amtssprache schon quo Gesetz als Deutsch definiert wurde.

Zuwanderung und Integration
Das eigentliche Problem, was sich aus der aktuellen hitzig geführten Debatte ablesen lässt, ist das Resultat einer unausgewaogenen Zuwanderungspolitik. Dort wo Integration nicht stattfand kollidieren verschiedene Wertsysteme. Fehlende Deutschkenntnis ist nur ein Teilaspekt und gleichzeitig Ursache und Wirkung. Dieser Problemstellung muss sich von höchster Ebene angenommen werden, seitens der Politik ebenso wie direkt aus der Gesellschaft und Wirtschaft. Die Situation ist unumkehrbar, mit derzeit um die 19% Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund, hilft kein Ausschweigen oder populistische Ausweisungsforderungen. Vielmehr muss die gesamte Gesellschaft unter Einbezug der Zugewanderten ein System entwickeln, welches ein friedliches Zusammenleben garantiert. Ein System in dem keine kulturelle Entwurzelung, wohl aber gegenseitiger Respekt Voraussetzung ist, ebenso die Durchsetzung deutscher Gesetze. Die nötigen Schnittstellen sind auf allen Seiten vorhanden, aufgeklärte Respektpersonen sind auch mit Migrationshintergrund existent. Diese Chancen gilt es zu nutzen, die Sprachproblematik wird sich von allein erledigen. Das Urbedürfnis eines jeden Menschen ist es seine Umwelt zu verstehen und sich gleichzeitig verständigen zu können. Ghettoisierung und Rückzug ist kein Zeichen von Stärke und Ignoranz, eher als Notwehr zu werten. Nur zu gern zitiere ich einen türkischen Forumsteilnehmer bei Spiegel online:"
Man kann eine Hand nur annehmen, wenn sie auch gereicht wird."

Deutsche Sprache und Kultur
Ich liebe meine Muttersprache mit all ihren Möglichkeiten, die sie mir offeriert. Sie taugt dazu, jegliche Sachverhalte auf tausende Weisen wiederzugeben und ist wie ein Spielzeug mit dem man sich immer neu ausprobieren kann. Größte Werke wurden und werden auf deutsch verfasst. Die Sprache der Romantiker hat Freunde weltweit und besitzt die stärksten Werbemittel: Charismaten, die sie verwenden oder verwendeten. Den laxen Umgang an mancher Stelle kann ich verzeihen, nicht aber sprachliche Missgeburten, die schwache Inhalte aufwerten sollen. Schlechtes deutsch mit lächerlichem Englisch zu paaren ist grotesker Unfug und beleidigt meine Ohren. Zusätzlich grenzt dieser Sprachgebrauch eine Vielzahl von Adressaten aus. So achte ich auf spannenden Einsatz von deutsch, auch unter Einbezug von Lokalkolorit und Slang, veredelt mit selten gebrauchtem Wortwerkzeug. Nebenbei tue ich alles dafür meine englischen Sprachkenntnisse auszubauen und spanisch zu erlernen. Sprache ist mein Schlüssel zu fremden Menschen.
Um die deutsche Sprache muss man sich keine Sorgen machen - Qualität setzt sich durch.
Die deutsche Kultur nach allgemeinem Verständnis (Oktoberfest, Karneval, Ostermarsch) ist weniger meins, dennoch kann ich mit ihrer Zelebration leben. Deutsche Kultur ist für mich aber auch Konsensfähigkeit, Friedenspolitik, Minderheitenschutz, Sozialstaat, Küchenkünste, Ingenieurskunst, Umweltschutz, Kunst und Kultur und noch so viel mehr. Das alles trägt sich um die Welt, findet etliche Bewunderer und Nachahmer. Diese Kultur wird global immer ihre Berechtigung finden - zum Glück auch ohne Grundgesetzänderung. Der deutschen Sprache wird es nicht anders gehen.

fehlgeleitete Diskussion
Was mich erzürnt ist offensichtlich. Die oben benannten Probleme werden auf dem Rücken der Sprachdebatte ereifernd benannt. Laut pöbelnd wird sich in Verallgemeinerungen übertroffen und Minderheiten vermengt. Die übliche Taktik der Sündenbockinstallation greift eben in jeder Krise. Die Stimmung ist gereizt und die islamischen Fundamentalisten haben ein Ziel ganz ohne Mühe erreicht: Wir haben Angst. Angst vor der muslimischen Bedrohung, deren einziges Ziel ist uns auszuradieren und die Welt dem Islam unterzujochen. Ich will an dieser Stelle die Angst nicht bewerten...dass im Rahmen der Grundgesetzänderung die Diskussion abscheift spricht Bände. 20% der Bevölkerung werden auf die Türken reduziert und die Türken als homogene Masse angesehen. Diese Masse macht sich breit in unserer Heimat, lebt ihren Islam aus dem Untergrund heraus und spricht kein deutsch.
Sämtliche Fakten dieser Welt können diesen Tunnelblick nicht öffnen, während aber der taktische CDU-Einwurf endlich wieder deutsches Rückgrat stärkt. Der Stammtisch lässt grüßen. Und an dieser Stelle bin ich froh, dass Ottonormalmensch nur wählen, aber nicht entscheiden darf und für Grundgesetzänderungen Mehrheiten notwendig sind. Im Zweifel gibt es ja noch das Bundesverfassungsgericht.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Stolz auf mein Vaterland - in Deutschland spricht man deutsch

Lang genug haben uns anatolische Minderheiten auf der Nase herumgetanzt. Muslime führen sich hierzulande ja schon auf, als gälte die Scharia. Deutschland hat sich lang genug versteckt. In einigen Ecken Deutschlands denkt man ja man sei in Kasachstan oder Istanbul....

Nicht erschrecken, ich zitiere höchst unvollständig aus Beiträgen im Spiegel-Online-Forum zum Vorstoß seitens der CDU, ein Bekenntnis zur deutschen Sprache im Grundgesetz zu verankern. Ich schreibe dem Spiegel eine mehrheitlich aufgeklärte Leserschaft zu und weiß um den liberalen Geist der in der deutschen Gesellschaft manifstiert ist. Dennoch erschrickt mich die Vehemenz, mit der seit ca. 2005 für ein neues deutsches Nationalbewusstsein geradegestanden wird.

Offensichtlich umtreibt eine unerklärliche Angst einen Großteil der Gesellschaft. Angst vor Fremde, vor kultureller Entwurzelung, vor Gewalt und Kriminalität. Da passt ein schwarzhaariger Sündenbock, der Anatole, nur zu gut ins Konzept. Unbestritten gibt es in Deutschland gewaltige und stetig wachsende Probleme mit Kulturunterschieden. Diese werden durch den Zuzug weiterer "Nichtdeutscher" nicht weniger. Durch unsere geografische Lage im Herzen Europas und unsere Teilnahme an der Globalisierung lässt sich die Zeit allerdings nicht zurückdrehen. Wir sind ein Viel-Kulturen-Land, mit Platz für Minderheiten und allen zugehörigen Problemen - auch mit den brisanten, heftigen und gewalttätigen Problemen. Die Ängste sind berechtigt, lassen sich aber durch keinen einzigen Durchsetzungsversuch einer deutschen Leitkultur beheben. Eingliederung und friedliches Miteinander funktioniert nur durch Chancen und Perspektive, durch Freiwilligkeit und Fortschritt.

Eine Veränderung des Grundgesetzes brächte keine Umkehr der Verhältnisse mit sich, wohl aber Kosten und unnötigen Streit. Massnahmen zu Sprachförderung in Problembezirken auch unter Einbezug der Frauen kostet auch, bringt aber spürbare Veränderung und weniger Abgrenzung. Wer sich der deutschen Kultur verweigert, die Sprache boykottiert, Gesetze missachtet, wird nicht auf einmal durch eine Grundgesetzänderung anfangen deutsch zu sprechen. Die Forenbeiträge zeigen allerdings mit absoluter Deutlichkeit, dass alle Beteiligten einen Berg Hausaufgaben vor sich haben, bis unsere heterogene Gesellschaft ohne Aus- und Abgrenzung funktioniert.

Keine Frage, ich liebe die deutsche Sprache, bin Verächter von aufgesetztem Anglizismus um Wichtigkeit vorzutäuschen. Ich liebe es die Möglichkeiten meiner Muttersprache auszuschöpfen, deren Grenzen auszuloten und mit ihr zu spielen. Ich erfreue mich an dem Ist-Zustand von Deutsch als Kommunikationsinstrument und weiß über die vielen Wandel, die diese Sprache vollzogen hat. Von Lautverschiebung und Dialektik, hin zu Adoption vieler Fremdworte bis zur Derbheit von Slang, Jugendsprache und Vermengung all dieser Optionen.

Wie deutsch ist deutsch erfragt sich am Besten unter Reisenden, die Schuldeutsch mitbringen und sich in Sachsen, Bayern oder Friesland verständigen wollen. Es gibt nicht ein, sondern viele deutsch. Regionale und Altersunterschiede und immer auch als Instrument via Sprachcode Gruppenzugehörigkeit zu formulieren. Nicht umsonst hat sich in verschiedensten "Problembezirken" die Kanaksprak oder sonstiger Kauderwelsch entwickelt. Die deutsche Sprache lebt und bleibt so auch immer Zeitzeuge der nationalen Historie. Die aktuelle Unzufriedenheit "Überfremdeter" ist zugleich die Ignoranz über das Zustandekommen der jetzt so schützenswerten Sprache. Jüdische, französische, griechische, technische, lateinische, Englische Worte durchtränken unseren Duden völlig zu Recht.

Deutschland lässt sich schwer definieren, türkische Wurzeln sind in jedem Fall mittlerweile auch ein Teil unserer knorrigen teutonischen Eiche - Unumkehrbar. Ich persönlich fühle mich auf St.Pauli heimischer, als in Garmisch-Patenkirchen oder Cottbus. Aber das alles ist Deutschland ein buntes liebenswertes Land. Unsere größte Aufgabe ist es problematischen Minderheiten diesen Wert zu vermitteln - durch Chancen und legitimierte Anwendung deutscher Gesetze. Für ein großes Wir-Gefühl braucht es aber keine Quotenregelung im Radio oder Grundgesetzänderung. Dadurch entsteht ein völlig falscher Eindruck, nämlich der von Schwäche und fehlendem Selbstverständnis bzw. Souveränität.

Die Welt liebt Deutschland, zu Recht. Wir sind ein progressives weltoffenes Land, friedfertig und konsensfähig und zugleich mächtig und relevant. Die geschmähten und unbestritten existenten Ignoranten auch hier in der Bundesrepublik stellen, wider ihre Medienpräsenz nur eine Minderheit der Minderheit. Auch übermorgen gibt es beim Bäcker Brötchen, Semmeln, Rundstücke, Schrippen und vielleicht auch (sehr minderwertiges) Fladenbrot. Wer 2006 zur WM aufgepasst hat, dem werden fanatisch jubelnde "Türken"-Massen in Schwarzrotgold gewandt nicht entgangen sein. Die haben ihre aktuelle Heimat zahlreich angefeuert - unsere Nationalmannschaft mit deutschen Spielern, wie Nowotny, Neuville, Asamoah, Borowski, Podolski, Odonkor und einigen "urdeutschen" Namen. Deutschland lebt und verändert sich, wie in allen Jahrhunderten zuvor.
Und das ist gut so!!!

Good old man Sachs - auch Riesen wanken

Wenn der Punch sitzt, gibt es auch für Starboxer eine blutige Nase. Goldman Sachs, das ehemalige Sonnenkind, lässt sich auf diese Weise metapherisieren. Gigantische Renditen zu Spitzenzeiten und immer Leader im Finanzteil der Presse und nun kommt die Krise ohne an der Hintertür zu klopfen, um das Jahresergebnis feinzujustieren.

Laut Spon sind "sogenannte distressed investments - schlecht oder gar nicht gesicherte Investments" einer der Gründe für den aktuellen Quartalsverlust. Schlecht oder gar nicht gesichert...wer zur Hölle setzt auf solche Projekte? Goldman Sachs soll gar eigenes Kapital auf diese Art und Weise versenkt haben, in der Hoffnung auf immer weitere Spitzenwerte. Ich spiele auch gern und gehe Risiken ein, aber schlecht oder gar nicht gesichert klingt nach Bungeesprung ohne Seil.

An dieser Gier verschlucken sich also nicht nur kleine Opferbanken, sondern auch Dominatoren - einzig und allein zu Recht. Diese Krise kommt nicht unerwartet und aus Versehen. Hier wurde hausgemachter Brennspiritus bis zum Erblinden konsumiert und nun kommt der Kater.


Klar verdienen Banken ihr Geld mit Kapital und Zinsen ... die komplette Entkopplung von der Realwirtschaft schoss nun aber weit übers Ziel hinaus. Namen sind Schall und Rauch, Goldman Sachs bald auch?

Montag, 1. Dezember 2008

Einigkeit und Recht und Jammertal

Jammern, das Suhlen im Selbstmitleid unter Einbezug der größtmöglichen Menge an Adressaten, ist und bleibt eine deutsche Urtugend. Besonders gern wird diese Aktivität auf besonders hohem Niveau zelebriert, so auch akut, die ineinandergreifenden Krisen betreffend. Vielleicht ist es diese Charaktereigenschaft welche uns zum Krisenmeister macht. Im Laufe seiner kurzen demokratischen Geschichte konnte Deutschland schon diverse Tiefschläge kompensieren und auch gigantische Krisen meistern. Selbst historisch bedungene Kosten, wie die Wiedervereinigung, haben zwar einiges an Enthaltsamkeit gefordert, wurden aber nachhaltig gestemmt. Vom Wiederaufbau und Reparationskosten (mit Hilfe alliierter Mächte), über ehemals großzügige Asylpolitik, diverse Naturkatastrophen bis hin zu Entwicklungshilfe und Wiedervereinigung gab es kein Jahrzent, in dem nicht mehrere unlösbare Aufgaben zu bewältigen waren. Und jetzt soll ausgerechnet die Bankenkrise uns das Genick brechen?

Die deutsche Gesellschaft, welche ich an dieser Stelle keineswegs glorifizieren will, hat gerade in Krisenjahren gezeigt wozu sie in der Lage ist. Nicht umsonst stehen wir trotz aller politischen Irrwege, dennoch in allen relevanten Belangen im guten Mittelfeld oder belegen sogar Spitzenpositionen. Anders als Italien, England oder die großen Helden USA sind unsere Probleme überschaubar, lösbar und vor allem vereinbar mit einem Hauch Sozialstaat. Oblgeich diverse Verbesserungsmöglichkeiten bestehen und einiges schiefläuft, funktioniert doch eine Menge mehr recht als schlecht. Wenn man die beschaulichen Bodenschätze und Ressourcen berücksichtigt und unsere bescheidenen Möglichkeiten in der Landwirtschaft einbezieht, muss man sagen, dass das Potential gut ausgeschöpft wird. Selbst die Schattenseiten der Globalisierung bringen mitsamt ihren Risiken und Gefahren doch auch jede Menge Chancen mit sich. Ich sehe nicht schwarz höchsten hellgrau und ich bin motiviert meinen Teil zum Vortrieb weiter zu leisten.

Wie vergrätze ich den letzten Funken Restsympathie - BayernLB in Nehmer- und Geberlaune

An dieser Stelle sei ein gutdotierter Anstellungvertrag in einer deutschen Bank erfunden. Der Einfachheit halber setzen wir die monatlichen Kosten hierfür mit 5.000 Euro fest. Darin sind alle Lohnnebenkosten enthalten und über den Daumen bleibt dem Angestellten ein rundes netto in Höhe von 3.000 Euro im Monat. Nun beschäftige man fiktiv 5.600 Leute zu eben diesem Tarif und errechne welche Arbeitskosten in etwas unter 30 Jahren entstehen dürften - ziemlich genau zehn Mrd Euro. Für diese Summe kann man also drei Dekaden auf die Mannkraft von 5.600 ausgebildeten Fachkräften zurückgreifen, wenn man denn gesund wirtschaftet und seriöse Dienste anbietet.

Nun hecheln wir aktuell durch die Wirtschafts- und Bankenkrise. Im Markt taumeln einige angeschlagene Institute einem Axel Schulz gleich, werfen jedoch kein Handtuch. Deutschland bietet solide Aufbauhilfe und greift dem selbstverschuldeten Opfer beherzt unter die Arme. Im Falle der BayernLB mutmaßlich mit knapp 10 Mrd Euro. Richtig die Summe kommt uns bekannt vor. Die BayernLB ist dem ehemaligen Trend aufgesessen, Gewinne durch große Risiken zu generieren und hat sich dem Trend folgend verpekuliert. Zudem hat sie es vermieden den neueren Marktbedürfnissen anzupassen und geschickt aufzustellen. Nun fehlt großes Geld. Es soll nun nicht über Ungerechtigkeiten lamentiert werden. Deutschland hat entschieden, dass die Rettung seiner Banken höchste Priorität genießt, also ist dem so. Es wird geholfen werden...auch mit einer eins und zehn Nullen dahinter.

Parallel erfindet sich die BayernLB neu und will aus ihren Fehlern lernen. Nach guter Tradition sind die Fehler im System natürlich die Mitarbeiter. Zumindest lässt sich durch Entlassungen der Kostenapparat hervorragend verschlanken. So wird angekündigt, dass bis 2013 5.600 Angestellte ihre Kartons packen können und aussortiert werden. Das nenne ich Stil, zunächst wird verbockt, dann mit staatlichem Geld repariert und parallel entledigt man sich seiner Mitarbeiter. Soziale Verantwortung, Problemanalyse und Selbstreflektion werden auf diese Weise geschickt umgangen. Soziale Marktwirtschaft erfindet sich neu. Warum nur lässt sich so leicht erahnen, dass die Stammtische pöbeln werden?